Electric-Transformatoren der Firma MESCO Meißen

Bericht: Dieter Weißbach, Bilder: Guido, Lutz und Dieter,
Scans der Katalogseiten: Uwe Petzold


Protokoll einer Recherche zu historischen Modellbahnartikeln


Zu unserer Modellbahnausstellung am 5. Dezember 2010 in der Lindenkirchengemeinde brachte Guido einen alten Transformator in einer ungewöhnlichen Farbe mit, den er im Raum Leipzig fand. Dieser hellblaue Trafo gab uns zunächst einige Rätsel auf.


Sicherheitshinweis

Wir müssen an dieser Stelle davor warnen, diese alten Transformatoren heute durch Laien in Betrieb zu setzen. Die Sicherheitsvorschriften haben sich an wesentlichen Stellen verschärft. Außerdem kann nicht ausgeschlossen werden, dass im Laufe der letzten Jahrzehnte Bauteile und Kabel schadhaft geworden sind oder dass Reparaturversuche laienhaft ausgeführt worden sind. Es kann Lebensgefahr bestehen, auch für Dritte.


Der Trafo besitzt ein hellblaues Blechgehäuse, welches baugleich mit dem TRIX EXPRESS Doppeltrafo 20/43 ist, und trägt den Markennamen “ELECTRIC”. Offensichtlich wurden dieser ELECTRIC-Trafo und der große TRIX EXPRESS-Trafo 20/43 (Baujahre 1936 – 1940, im Bild hinten) mit den gleichen Werkzeugen gebaut. Selbst Detaills wie der Anschlusskabeldurchlass aus Porzellan sind nahezu identisch.


Der ELECTRIC-Trafo hat sechs Ausgangsbuchsen (beschriftet mit 0, 2, 3, 10, 19 und 24V). Der TRIX-Trafo (im Bild links) hat drei Buchsen A, B und C; zwischen ihnen können die Spannungen 4, 10 und 14 V abgenommen werden.


Das Typenschild des hellblauen ELECTRIC-Transformators. Hier wird eine Kurzschlussauslösung genannt, aber wo ist der Knopf oder Hebel zum Zurückdrücken? Handelt es sich dabei um einen selbstzurückfallenden Schutzschalter im Inneren? Im Zentrum des Typenschildes sitzt die Nummer 91 – eine Katalognummer? Die Leistungsangabe ist nicht genau lesbar.


Das leicht abweichende Typenschild eines zweiten fast baugleichen ELECTRIC-Transformators. Auf diesem Typenschild fehlt der Hinweis auf die Kurzschlussauslösung. Auch die Spannungswerte unterscheiden sich etwas, obwohl er die gleichen Beschriftungen der sechs Buchsen wie das erste Exemplar besitzt. Die Leistung wird hier mit 30W angegeben. Zum Vergleich: Der Trix-Trafo 20/43 nennt eine Leistung von 40W (bei Wechselstrom-Transformatoren sollte die Leistungsangabe in VA statt W erfolgen).


Es ist allgemein bekannt, dass die Modelleisenbahnhersteller viele Bauteile von Zulieferern bezogen. Heute ist dies nicht anders. Speziell die Fertigung von Transformatoren erfordert spezielle Kenntnisse und Erfahrungen; außerdem müssen die Sicherheitsbestimmungen genauestens beachtet werden. Deshalb werden Transformatoren meist von externen Firmen bezogen.


Durch den Fund des hellblauen ELECTRIC-Trafos hatten wir eine interessante Spur zum Hersteller der alten TRIX EXPRESS-Transformatoren der Vorkriegsjahre entdeckt. Folgende Fragen waren zu beantworten:

  • Welche Herstellerfirma verbirgt sich wohl hinter dem Markennamen ELECTRIC?
  • Wo war sie ansässig und in welchem Zeitraum existierte sie?
  • Wann wurde der hellblaue Transformator gebaut?
  • Hat diese Herstellerfirma noch andere Teile für Modelleisenbahnen gebaut?

Erste Suchen im Internet brachten noch keine neuen Erkenntnisse. Aber in der allseits bekannten Internetauktionsplattform tauchten weitere Transformatoren mit dem Markennamen ELECTRIC auf. Wir hatten diese Trafos zwar schon öfter gesehen, aber noch nie genauer betrachtet.


Wenige Tage später konnte dieser sehr schön erhaltene schwarze ELECTRIC-Trafo im Originalkarton ersteigert werden. Dieser Transformator ELECTRIC No. 72 wurde offenbar in den 1930er Jahren für die damaligen Spur 0 Bahnen gebaut. Seit Januar 1927 waren die Lampenvorwiderstände für Spielzeug (inkl. Spielzeugeisenbahnen) verboten und mussten durch Transformatoren mit galvanischer Trennung der Spulen ersetzt werden. Dieser Trafo besitzt an der Stirnseite eine Isolierpappscheibe und einen Drehhebel, um sieben Fahrspannungstufen zwischen 0 und 20V abgreifen zu können. Außerdem ragt aus der der Pappscheibe ein Hebel zum Zurückdrücken der Kurzschlussauslösung heraus.


Das Typenschild des Transformators ELECTRIC No. 72 zeigt noch keine weiteren Hinweise zum Hersteller. Im Zentrum des Typenschildes findet sich die Nummer 72 im Kreis wieder, sie entspricht der Artikelnummer auf dem Orginalkarton.

Hier taucht auch wieder das Kürzel TK1 auf, welches auf den Vorkriegs-Transformatoren der Firma TRIX (sowie auch bei BING und anderen Firmen) verwendet wird. Vermutlich handelt es sich dabei um eine Bauartklasse oder eine Sicherheitsklasse. Bislang konnten noch keine Hinweise und Quellen zur Erklärung dieses Kürzels gefunden werden.


Auf der Rückseite des Transformators befindet sich ein buntes Firmenlogo mit zwei gekreuzten Schwertern. Spontan mussten wir an die Meißner Schwerter, das Markenzeichen des Meißner Porzellans denken. Die Meißner Schwerter sind aber blau, hier sind die Schwerter gelb auf blauen Grund.


Unser TRIX-Freund Franz Nowack bestätigte diesen Verdacht. Er schrieb uns:

Die Fa. Electric war in Meißen ansässig, hat u. a. auch für Bing die Trafos gebaut.

Eine Type sieht man häufig: schwarze Kiste, Blech, ca. 20cm lang, 15cm breit, 15-17cm hoch, oben ein Handgriff aus vernickeltem Blech. An der Stirnseite ein Stellhebel für Spannungsabgriff und Anschlüsse sowie der Kurzschlussschalter. Dies ist ein aus der Stirnwand herausragender Hebel. Er kann von links nach rechts bewegt werden; d.h. er springt bei Kurzschluss auf die eine Seite und muss dann gegen eine Feder wieder rübergedrückt werden. Vorsicht, der Schalter hat innen eine haarsträubende Isolation! Wenn der häufig geschaltet hat, wird ein Isolierschlauch mechanisch durchschlagen, dann kann das ganze Gehäuse unter Spannung stehen.

Electric hatte ein Warenzeichen, der Name vor einem großen Blitz, in einem Kreis das Ganze. Es ist gut möglich, dass Electric für Trix die Trafos gebaut hat.


Mit den drei Stichworten “Electric Transformator Meißen” wurden wir tatsächlich mit unserer weiteren Internetsuche fündig und stießen auf die Internetseite http://tauschboerse-hirzbergbahn.de/Einfuehrung.html von Uwe Petzold. Er sammelt Informationen zu alten DDR-Modellbahnen. Auf seiner Seite schreibt er:

Die schwere Zuordnung bestimmter Artikel möchte ich am Beispiel der Firma Electric erläutern. Dieser Hersteller (Mesco Meißen 1919 bis 1952) stellte u. a. Transformatoren unter seinem Namen her, welche baugleich unter den Namen Bing, Bub, Krauss, Trix und später Piko vertrieben wurden. Auch die Firma Herr hatte solche Trafos im Angebot.

Nun hatten wir zwei neue Spuren.

Im Internet fanden wir Informationen zur Geschichte der Firma MESCO. Gegründet wurde das Unternehmen unter dem Namen “Schloß- und Metallwaren MESCO Lambertz & Schreiber” im Jahr 1922. Im Rahmen der von der DDR-Führung durchgesetzten Verstaatlichung von Privatunternehmen erfolgte die Übernahme des MESCO-Werkes durch den VEB Kabelwerk Meißen zum Jahreswechsel 1952/53. Ein Nachfolger der Firma MESCO existiert noch heute unter dem Namen “Photon Meissener Technologies GmbH” und fertigt nun u.a. Komponenten für Signal-, Kommunikations- und Fernmeldesysteme für Bahnbetriebe und Bahnsystem-Hersteller.


Wir nahmen mit Uwe Petzold Kontakt auf und erhielten viele interessante Hinweise. Er hatte bereits zum Thema MESCO recherchiert und konnte uns auf einen Eintrag im Hauptstaatsachiv Dresden des Freistaates Sachsen verweisen:

11700 – Mesco, Metallwaren-Fabrik Helm & Co., Meißen

Datierung: 1919 – 1952

Geschichte: Die Firma wurde 1922 als offene Handelsgesellschaft gegründet. Mitinhaber war Gerhard Helm, dessen Sohn 1936 die Firmenleitung übernahm. Als Zulieferer für rund 1.700 Betriebe war das Unternehmen u. a. an der Herstellung des JU 87-Sturzkampfbombers und der V1- und V2-Raketen beteiligt. Nach der Enteignung im Jahre 1946 ging die Firma 1952 in den VEB Kabelwerk Meißen über.


Uwe Petzold konnte uns sogar Scans des ELECTRIC-Kataloges des Jahres 1938 zur Verfügung stellen. Darin werden folgende Produkte angeboten:

  • Electric-Laubsäge (elektrische Dekupiersäge)
  • Electric-Universalmotoren für Gleichstrom- und Wechselstronnetze sowie Spannungen von 110 und 220V
  • Neue Transformatoren zum Anschluss an Wechsel- und Gleichstromnetze, auch für die neuen Märklin-00-Bahnen mit Fernumschalter
  • Electric-Wechselstrom-Transformatoren
  • Electric-Gleichstrom-Transformatoren
  • Electric-Starkstrom-Motore für das Wechselstromnetz
  • Electric-Spezial-Transformatoren für das Wechselstromnetz
  • Elektrische Bau- und Bastelkästen
  • Elektrisch ferngesteuerter Panzer

Da es damals noch keine einheitliche Netzspannung in den Haushalten gab, wurden die Transformatoren und anderen Geräte sowohl für 220V als auch für 110V Primärspannung ausgelegt. Einige Transformatoren und Motore waren für Gleichstrom ausgelegt.

Leider geben die Abbildungen im Katalog keinen Hinweis darauf, wie die angebotenen Gleichstrom-Transformatoren aufgebaut sind. Bekanntlich kann Gleichstrom nicht mit Feldspulen-Transformatoren umgespannt werden. Hierzu sind entweder rotierende Umformer notwendig, die nach dem Motor-Generator-Prinzip arbeiten, oder Zerhacker-Wechselrichter, die durch ein schwingendes Relais einen Rechteck-Wechselstrom erzeugen. Uwe Petzold hatte einen derartigen “Gleichstrom-Transformator” bereits geöffnet und konnte uns bestätigen, dass hierbei das Zerhacker-Prinzip Anwendung fand.


Auf den Seiten 6 und 7 des ELECTRIC-Kataloges von 1938 sind die wichtigsten Transformator-Typen beschrieben. Hier findet sich auch die Katalognummer 72 wieder.

Die Katalognummer 91 wird aber in diesem Katalog nicht genannt. Auch ein anderer Transformator, der dem TRIX Transformator 20/43 ähnelt, ist in diesem Katalog nicht abgebildet. Vermutlich wurde dieser Transformator von 1935 bis 1940 exklusiv von ELECTRIC für TRIX gebaut und nur direkt durch TRIX vertrieben.


Im ELECTRIC-Katalog von 1938 werden die Vorzüge der Transformatoren wie folgt beworben:

Seit 8 Jahren weisen unsere Transformatoren die durch 4 Deutsche Reichspatente geschützten Vorzüge auf:

1 Selbsttätig wirkender Ueberlastungsschalter

2 Schutzschaltung gegen Windungsschlußgefahr

3 Feinstufenregelung

Achtung! Bei Electric-Transformatoren ist es n i c h t nötig, nach einem Kurzschluß mehrere Minuten zu warten, bis der Automat den Trafo wieder einschaltet. Bei allen Electric-Trafos genügt ein kurzer Handgriff, damit der Apparat sofort wieder Strom abgibt.

Nach den Angaben im 1938er-Katalog ließ die Firma ELECTRIC bis 1930 vier wichtige Patente für ihre Transformatoren registrieren. Patente hatten bis Ende 1977 eine Laufzeit von 18 Jahren, danach wurde die Laufzeit auf 20 Jahre verlängert. Allerdings wurden die deutschen Patente nach dem Zweiten Weltkrieg für nichtig erklärt.

Nachforschungen im Archiv des Deutschen Patentamtes ergaben, dass diese Patente jedoch nicht durch die Firma ELECTRIC, sondern durch den Elektroingenieur Eduard Hoffmann, ab ca. 1925 wohnhaft in Oberlößnitz (heute Stadtteil von Radebeul), beim Reichspatentamt angemeldet wurden. Auf seinen Namen lauten insgesamt 31 Patentanmeldungen aus den Jahren 1921 bis 1931 (veröffentlicht zwischen 1922 und 1934) für Deutschland und vereinzelt auch für England.


Nach dem Zweiten Weltkrieg und der daraus resultierenden deutschen Teilung lag das Meißner MESCO-/ELECTRIC-Werk im Ostteil Deutschlands, das Nürnberger TRIX-Werk hingegen im Westteil Deutschlands. Wann genau beide Werke wieder produzieren konnten, ist noch nicht hinreichend erforscht. In beiden Fällen dürfte es Fertigungen unter der Aufsicht der alliierten Besatzungsmächte gegeben haben. Dabei wird das Thema Modellbahnzubehör zunächst nicht im Vordergrund gestanden haben.

Die Handelsbeziehungen über die innerdeutsche Grenze hinweg wurden nach Kriegsende zunehmend erschwert. Spätestens nach den beiden Währungsreformen im Juni 1948 konzentrierte sich die Firma TRIX auf die Belieferung der westdeutschen Händler, die bereits 1946 enteignete Firma MESCO auf die Belieferung der ostdeutschen Händler. Im begrenzten Umfang brachten private Käufer noch Produkte über die innerdeutsche Grenze, aber auch dieser Warenaustausch war bald zu vernachlässigen. Das Meißner Werk musste nun seinen Beitrag leisten, um die Nachfrage der Modellbahnfreunde nach Transformatoren in der 1949 gegründeten DDR zu befriedigen. Dabei wurden offensichtlich die alten Werkzeuge für den TRIX-Trafo 20/43 wieder entdeckt und reaktiviert. Aufbauend auf dem alten TRIX-Trafo wurde nun ein neuer Trafo gebaut und angeboten. Die Meißner Firma MESCO wurde zum Jahreswechsel 1952/53 verstaatlicht; damit wurde zeitgleich auch der Markenname ELECTRIC getilgt. Zusammen mit anderen Betrieben dieser Branche wurde der Nachfolger VEB Kabelwerk Meißen in der VVB IKA (Vereinigte Volkseigene Betriebe – Installation Kabel und Apparate) zusammengefasst.


Die Seite 25 des Piko-Kataloges 1953 zeigt den alten Transformator weiterhin. Nun hat er die Piko-Katalognummer 113/4 bekommen. Laut Katalog liefert er 15 verschiedene Spannungen von 2 bis 24V, also unverändert wie unter der Marke ELECTRIC. Das Katalogbild wurde der Internetseite www.ddr-modellbahnkataloge.de entnommen.


Uwe Petzold geht davon aus, dass dieser Transformator noch bis 1956 angeboten wurde. Er trug nun den Markennamen PICO (noch mit “C”) auf dem Typenschild; außerdem war dort ein dreieckiges Logo mit den Buchstaben I-K-A (Installation Kabel und Apparate) angeordnet.



Zusammenfassung der Recherche-Ergebnisse

Der große TRIX EXPRESS-Transformator 20/43 (im Bild vorn) wurde in den Jahren 1935 bis 1940 von der Meißner Firma ELECTRIC exklusiv für TRIX gebaut. Vermutlich trifft dies auch auf den kleinen TRIX EXPRESS-Transformator 20/41 (im Bild hinten), der ebenfalls in den Jahren 1935 bis 1940 angeboten wurde, zu. Die identischen Baumerkmale beider Transformatoren stützen diese Vermutung.


  • Bis 1930/31 entwickelt der Elektroingenieur Eduard Hoffmann wichtige Konstruktionsmerkmale für Transformatoren und ließ sie durch Patente schützen.
  • Eduard Hoffmann gründete 1932 zusammen mit Inhabern der Meißner Firma MESCO die neue Firma ELECTRIC, die Transformatoren, Electro-Baukästen und Elektromotoren baute. Das Unternehmen war auf dem Gelände des MESCO-Werkes ansässig.
  • Das Transformatorensortiment der Firma ELECTRIC wurde sowohl unter dem eigenen Markennamen ELECTRIC vertrieben als auch anderen Spielzeugeisenbahnherstellern wie BING, Krauss-Fandor und BUB zugeliefert und unter diesen Namen weiterverkauft wurde.
  • Einzelne Transformatoren wurden von ELECTRIC exklusiv für bestimmte Modellbahnhersteller wie z.B. TRIX produziert.
  • Auch nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Fertigung von Transformatoren für Modellbahnen fortgesetzt. Sie wurden sowohl unter dem eigenen Markennamen ELECTRIC vertrieben, als auch Modellbahnherstellern wie HERR, ZEUKE und PICO/PIKO zugeliefert und mit diesen Markennamen gekennzeichnet.
  • Die Werkzeuge für den TRIX EXPRESS-Transformator 20/43 wurden nach dem Zweiten Weltkrieg für einen Modellbahntransformator reaktiviert, der zunächst von ca. 1948 bis 1952 unter dem Markennamen ELECTRIC und später von 1953 bis 1956 unter dem Markennamen PIKO angeboten wurde.


Ergänzung vom November 2013

Die Geschichte des TRIX EXPRESS-Transformators 20/43 war offensichtlich auch im Jahr 1956 noch nicht beendet. Bis in die 1960er Jahre hinein wurde er in der Version mit sechs Kontaktbuchsen unter einem weiteren Markennamen angeboten, nun vom VEB Elektroschaltgeräte Saalfeld (Saale). Mehr dazu gibt es auf Transformatoren auf www.ekt-modelle.de. Zur Seitenübersicht dieser Internetseite geht es über Startseite von www.ekt-modelle.de.


Nachtrag

Unser Sammlerfreund Lutz schickte uns noch drei Bilder eines anderen alten Transformators, der von der Berliner Firma Luise Herr KG im Katalog 1951 unter der Art.-Nr. 800 angeboten wurde. Hier stellte sich ebenfalls die Frage, ob er auch von der Meißner Firma ELECTRIC oder von einem anderen Transformator-Hersteller (z.B. KWO – Kabelwerk Oberspree in Berlin Oberschöneweide) gebaut wurde.


Der HERR-Transformator No. 800 von vorn, er erinnert an die alten ELECTRIC-Trafos der Vorkriegszeit. Der Hebel zum Spannungsabgriff ist im Vergleich zum ELECTRIC-Trafo 72 aus den 1930er Jahren deutlich einfacher gebaut.


Der HERR-Transformator No. 800 von hinten, er trägt das Firmenlogo mit den Initialen L H und der Vorsignaltafel. Auch er besitzt einen Kabeldurchlass aus Porzellan. Auf diesem Trafo findet sich aber nicht das detaillierte Typenschild, das auf den ELECTRIC-Trafos verwendet wurde.


Der HERR-Transformator No. 800 von unten, er besitzt Gummifüße, aber im Gegensatz zu den anderen ELECTRIC-Trafos keine verdrehten Blechlaschen. Die Gummifüße sind mit Hohlnieten am Gehäuseoberteil vernietet.

Wurde dieser Transformator auch von ELECTRIC gebaut? Einige Baumerkmale weichen von der bei ELECTRIC üblichen Handschrift ab. Uwe Petzold geht dennoch davon aus, dass es sich auch hierbei um einen von ELECTRIC gebauten Transformator handelt. Der HERR-Katalog von 1951 gibt für diesen Transformator die beachtliche Leistung von 100VA und ein Gewicht von 3,9kg an. Exakt diese Werte finden sich auch im ELECTRIC-Katalog von 1938 auf der Seite 7 für den Trafo mit der Artikelnummer 76. Auch die Stirnansicht stimmt weitgehend mit dem Herr-Trafo überein. Der endgültige Nachweis konnte mit einem Bild des ELECTRIC-Trafos 76 erbracht werden, der exakt dem HERR-Trafo 800 entspricht.



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