Bericht und Bilder Dieter Weißbach
Am 15. September 2012 trafen wir uns in der Gustav-Heinemann-Oberschule, um nochmal einen Blick auf die Ausstellungsräume vor unseren “TRIX EXPRESS-2C1-Festspielen” werfen zu können. Spontan wurde das Thema Triebwagen im Allgemeinen und Meteor im Besonderen ausgerufen. Florian gleist gerade vor dem begeisterten Joachim ein dreiteiliges “Schweineschnäuzchen” auf.
TRIX hatte 1953 und 1954 einen kleinen zweiteiligen Dieseltriebwagen ins Programm aufgenommen, der sehr an die amerikanischen Lokomotiven der EMD-Serien F7 und E7 erinnert. Der damals recht preiswerte TRIX-Triebwagen war für die Einsteiger, sprich Kinder, gedacht und bekam den Distler-Batterienmotor und ein leichtes Plastikgehäuse. Allerdings hatte man damals bei TRIX übersehen, dass die dünnen Plastikgehäuse in zarten Kinderhänden im Durchschnitt nur zwei Stunden ohne ernsthafte Blessuren überleben. Dieser Umstand macht halbwegs vollständige Triebwagen heute sehr selten.
Das Besondere an Florians Triebwagen ist der Mittelwagen, der von TRIX nie angeboten wurde. Ob er jemals geplant war, wird auch diskutiert. Franz Nowack hat den Mittelwagen aus der Gehäuseform des Endwagens entwickelt und bietet Nachgüsse an.
Eine kleine Fahrzeugparade im Abstellbahnhof, von links: die Santa Fe Diesellok von Rivarossi für TRIX EXPRESS (1964), der TRIX TWIN Meteor (1956) und der ETA / ESA 176 (517 / 817) von NPE Modellbau (2008?).
Als TRIX EXPRESS 1964 einige Fahrzeuge aus dem Rivarossi-Programm übernahm, war auch die amerikanische Diesellok dabei. Im TRIX Programm gab es eine motorisierte und eine nicht motorisierte A-Unit, jeweils in den Farben der Santa Fe (rot-silber) und der Wabash (blau-grau). Die B-Unit ohne Führerstände wurde zwar von Rivarossi produziert, aber nicht für TRIX EXPRESS angeboten. Darüberhinaus hatte Rivarossi noch viele andere Farbvarianten produziert.
Die amerikanische Diesellok von Rivarossi hat übrigens nicht die bekannte F7 von EMD – Electro-Motive Diesel zum Vorbild, sondern den C-Liner von FM – Fairbanks Morse. Das Äußere der beiden Lokomotivserien von EMD und FM ist sehr ähnlich, im Gegensatz zur etwas kantigeren Frontpartie der ALCO PA. Die Lokomotiven von FM besaßen 2-Takt Gegenkolben-Motoren nach einem Patent von Hugo Junkers. Fairbanks Morse hatte das Patent kurz vor Kriegsbeginn erworben und bauten u.a. Dieselmotoren für U-Boote damit. Vielen Dank an Georg für den Hinweis.
Im Vergleich mit den E- und F-Serien von EMD war der C-Liner von FM deutlich weniger erfolgreich, es wurden nur 165 Einheiten gebaut. EMD hingegen baute 7.592 Einheiten der F-Serie für den Güterzugverkehr und 1.314 Einheiten der E-Serie für den Personenzugverkehr. Aufgrund der geringen Stückzahl verwundert es nicht, dass es die TRIX-Farbvarianten des C-Liners von Sante Fe und Wabash nie beim Vorbild gab. Nur vom FM-Vorgänger, des FM Erie-built, gab es eine dreiteilige A-B-A Lokomotive bei der Santa Fe. Mehr zum C-Liner im Rivarossi-Programm gibt es auf der italienischen Seite Rivarossi-Memory Locomotiva Diesel Fairbanks-Morse C-Liner.
Außerdem sei verwiesen auf den englischen Wikipedia-Artikel zum Fairbanks Morse C-Liner.
Florian hat sich eine Santa Fe B-Unit von Rivarossi selber durch Drehgestelltausch für TRIX EXPRESS umgebaut. Beim Abnehmen des Gehäuses kommt eine Überraschung ans Licht: hier gibt es eine kleine Tröte, die mit einer Batterie versorgt wird. Unter dem Lokgehäuse befindet sich ein Schalter, der von einem Hebel in Gleismitte betätigt wird. Dies ist natürlich bei TRIX EXPRESS nicht so einfach zu realisieren …
Jetzt kommen wir endlich wieder zu Altmetall. Eckhard bereitet einen blauen Meteor (TRIX TWIN, Gleichstrom) auf den Einsatz vor, beobachtet von Hans und Wolfgang.
Thomas, Florian und Uwe betrachten das Geschehen ebenfalls aufmerksam.
Drei Meteor-Triebwagen vor der Gasolin-Tankstelle.
Blick in die Innereien der Meteor-Motorwagen: Vorn die Wechselstromausführung (üblicherweise rotes Gehäuse), in der Mitte und hinten die Gleichstromausführung (üblicherweise blaues Gehäuse). Hier verbarg sich unter einem roten Gehäuse eine Gleichstromausführung.
Die “Positive Direction Control Box” (im Bild links) steuert beim Wechselstrom-Meteor die Fahrtrichtung, der normale Wechselstrom-Regler ist beim Meteor für das An- und Ausschalten der Hupe verantwortlich. Rechts im Bild ist der Controller für die “Whistling Signal Box” (Pfeifen-Stellwerk) bzw. den “Whistle Coach” (Pfeifen-Wagen). Für den verrosteten schwarzen Controller müssen wir uns entschuldigen, es gibt durchaus noch einen besseren. Die Frage ist nur, in welchem der vielen Kartons er sich gerade befindet…
Die Rückseiten der beiden Controller.
Im Historischen Modellbahnforum gibt es ausführliche Beschreibungen zur Funktionsweise von Fahrtrichtungswechsel und Hupe beim Meteor.
Weiter geht es mit Vorkriegsware: eine TRIX EXPRESS Dampflok 20/54 von 1936 und zwei Niederbordwagen 20/71 von 1937.
Der Kesselwagen 20/78 O (BP Olex) von 1937 in sehr schöner Erhaltung.
Eine wunderschöne TRIX EXPRESS 20/59 2 C 1 Automatik von 1939
Für die Freunde alter TRIX EXPRESS Fahrpulte gab es auch etwas zu sehen.
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