1944 – Fern-Unterricht für Modelleisenbahner


In den Kriegsjahren mussten die Modelleisenbahnfreunde zur Selbsthilfe greifen, wenn sie ihr Hobby weiterführen wollten – soweit sie überhaupt noch dazu in der Lage waren. Das TRIX-Werk und die anderen Modellbahn­hersteller hatten die Produktion auf Rüstungsgüter umgestellt, im Handel waren nur noch Restbestände erhältlich. Zeitzeugen berichten zwar, dass Weihnachten 1941 und 1942 noch Modellbahnen in den Läden angeboten wurden. Dies werden aber vermutlich Sonderproduktionen mit besonderer Zuteilung an die Händler gewesen sein, um an der “Heimatfront” das Gefühl von Normalität zu verbreiten.

Tatsächlich war Modellbahnzubehör kaum noch zu bekommen. So mussten Gleise aus Blechstreifen und Holzplättchen selber gebaut werden, um die vorhandenen Anlagen erweitern zu können. Im oben gezeigten Heft Fern-Unterricht für Modelleisenbahner – Lehrbrief III / 24 / 25 von Anfang 1944 wird dieses Thema im Inhalts­verzeichnis aufgegriffen. Auch die Anfertigung einer Inventarliste gehörte im Kriegsjahr 1944 zu den vordringlichen Themen.

Bereits seit 1941 wurde der von Werner Böttcher gegründete Lehrbrief “Fern-Unterricht für Modelleisenbahner” gedruckt und an die Kursteilnehmer verschickt. Mit dem Titel wurde versucht, eine Lehrveranstaltung zu beschreiben, um in den Kriegsjahren Papierzuteilungen zu erhalten. Die Lehrbriefe wurden zunächst bis 1944 fortgesetzt.


Nach Kriegsende erschien der erste Lehrbrief von Böttcher im Januar 1946. Der Bau modellgerechter Gleise war ein wichtiges Thema, aber auch die neue Tauschvermittlung für Spielwaren. Im Herbst des Jahres 1946 überraschte Hoffmanns Eisenbahnwerkstatt aus Mylau bei Reichenbach/Vogtland mit Karton-Bausätzen von Wagen und Lokomotiven für die Spur 00. Die Schriftenreihe von Werner Böttcher und seinen Kollegen kann als erste markenübergreifende Modellbahnzeitschrift angesehen werden.


Dies ist die erste Ausgabe der Böttcher-Hefte des Jahres 1947. In diesem Jahr trugen die Hefte den Titel Modelleisenbahnen. Unter dem Stichwort “Battle of the Gauges” wurde in dieser Zeit über die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Spurweiten leidenschaftlich diskutiert. Außerdem ging es um die Verbesserung der vorhandenen Lokomotiven und Wagen. Schritt für Schritt werden die ersten lieferbaren Modellbahnartikel vorgestellt und angeboten, z.B. Gleisbauteile und Kleinteile für den Fahrzeugbau.


Das erste Böttcher-Heft des Jahres 1948 erschien unter dem Namen Modellbahnwesen, noch als Gemeinschaftsprospekt von Werner Böttcher, Hans Thorey und Viktor Krecek.


Bereits im Frühjahr erschien die dritte Ausgabe des Jahres 1948 (VI / 55) unter dem Titel Modellbahnen-Welt, hierfür zeichnete nur noch Werner Böttcher verantwortlich.





zurück zur Übersichtsseite: TRIX EXPRESS Geschichte