1932 – Ausgangssituation für ein neues Modellbahnprojekt


Stephan Bing hatte sich bei seinem Ausscheiden aus dem Bing Werken im Jahr 1927 verpflichtet, keine Eisenbahnen zu produzieren. Nun blieben aber einerseits vereinbarte Zahlungen aus und andererseits stellten die Bing Werke die Herstellung von Eisenbahnen im Jahr 1932 ein.


Die wirtschaftliche und politische Ausgangslage für eine neue Bahn war jedoch im Jahr 1932 denkbar ungünstig:

  • Als Folge der Weltwirtschaftskrise herrschte eine Massenarbeitslosigkeit; die Kaufkraft in Deutschland und in den potentiellen Exportländern war sehr eingeschränkt. Es war 1932 nicht absehbar, ob eine neue Spielzeugeisenbahn einen nennenswerten Verkaufserfolg haben würde.
  • Die unsichere Wirtschaftslage und die Sorgen der Bevölkerung führten zu einer politischen Radikalisierung, in der auch antisemitische Strömungen immer mehr Gewicht bekamen.

Andererseits war trotz der Not eine große Begeisterung für technische Meilensteine und Meisterleistungen zu spüren. So wurden die Erdumrundung durch das Luftschiff LZ 127 Graf Zeppelin im Jahr 1930 und die Rekordfahrt des Schienenzeppelins im Jahr 1931 mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.


Bei den Spielzeugeisenbahnen standen bislang die großen Spuren im Vordergrund:

  • Einfache Bahnen waren zwar erschwinglich und konnten auch in kleineren Wohnungen aufgebaut werden. Der Spielwert war aber schnell erschöpft.
  • Interessante Bahnen mit größeren Gleisanlagen waren aber für größere Teile der Bevölkerung nicht mehr bezahlbar und passten ohnehin nicht in die meist kleinen Wohnungen.
  • Die Bing Tischbahn hätte die ersten beiden Probleme lösen können. Allerdings war diese frühe Tischbahnen nur eingeschränkt betriebsicher. Die Züge entgleisten auf den dünnen Blechgleisen sehr oft und die Elektromotoren waren schnell überlastet und zerstört.


Es musste eine vollkommen neue Modelleisenbahn entwickelt werden, um damit Erfolg zu haben.



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