Bericht: Dieter Weißbach; Bilder: Dieter Weißbach, Ralph L., Ralf Floßbach und viele andere
Bildbericht der Ausstellung – Zweiter Teil
Im Oktober 2015 konnten wir wieder eine große historische Modellbahnausstellung in der Gustav-Heinemann-Oberschule veranstalten. Das zentrale Thema lautete diesmal:
80 Jahre TRIX EXPRESS
Wir wollten an die Markteinführung der TRIX EXPRESS-Modelleisenbahn im Frühjahr 1935 erinnern. Märklin zog im Herbst 1935 mit einer eigenen Tischbahn in der Spur 00 nach. Beide Firmen lieferten sich in den folgenden Jahren einen spannenden Wettbewerb und brachten damit die Modelleisenbahnen in die Wohnstuben großer Teile der Bevölkerung.
Wie in den vergangenen Jahren konnten wir dank der Aussteller über 30 Stationen gestalten und die Entwicklung der Modelleisenbahn an konkreten Beispielen zumeist im Fahrbetrieb zeigen. Diesmal wurde aber auch historisches Spielzeug aus den 1930er Jahren gezeigt.
Die Stationen der Ausstellung
Aufgrund der großen Bilderzahl wurde der Bericht in zwei Teile getrennt, damit die Ladezeiten erträglich bleiben.
Erster Teil (weiter zur ersten Berichtsseite)
Station 1 – Spur 0 und Spur 1 Tinplate Raritäten (Vitrine, aus Berliner Sammlungen)
Station 2 – DISTLER 00 Hochbahn und „Flachbahn“, aus den 1920er Jahren (Anlage, Claudia mit Leihgabe von Gideon Bachmann)
Station 3 – DISTLER 00 Tischbahn, Autobahn und Bakerloo-Tram-Bahn (alle mit Uhrwerk) aus den 1920er Jahren (Anlage, Claudia und Patrick)
Station 4 – Tischbahnen im Vergleich von Bing 1910 bis Bub 1935 (Ausstellung, Patrick)
Station 5 – Blechtunnel für Tischbahnen 1925 – 1955 (Ausstellung, Claudia)
Station 6 – HAFFNER, ANFOE und frühes TRIX, Produkte abseits von Metallbaukasten und Tischbahn (Vitrine, Florian und Dieter)
Station 7 – TRIX EXPRESS Raritäten von 1935 (Vitrine, aus verschiedenen Sammlungen)
Station 8 – TRIX EXPRESS Zugpackungen von 1935 (Vitrine, aus verschiedenen Sammlungen)
Station 9 – MÄRKLIN 00 Händlerschaustück von Juni 1935 (Vitrine, aus Berliner Sammlung)
Station 10 – TRIX EXPRESS Bakelitbahn mit Zügen von 1935 (Anlage, Uwe K. und Dieter)
Station 11 – BING Tischbahn 1924 – 1932 (Anlage, Patrick)
Station 12 – MÄRKLIN 00 1935/36 im direkten Vergleich zur o.g. BING Tischbahn (Anlage mit Station gleichem Gleisplan) (Patrick und Marcus)
Station 13 – TippCo Uhrwerks-Reichsautobahn Großanlage 1937 (Anlage, Patrick)
Station 14 – TRIX Metallbaukasten ab 1931 (Ausstellung, Dieter und andere Sammler)
Station 15 – TRIX EXPRESS Bakelitbahn mit Zügen von 1937-39 (Anlage, Thomas)
Station 16 – TRIX EXPRESS Superautomatic 20/56 von 1940, Funktionsvorführung der Entkupplung (Anlage, Ludger)
Station 16a – TRIX EXPRESS Superautomatic 20/56 aus dem 3D-Drucker (Muster, Gerhard Lohmeyer)
Abendessen im weißen Rössl
Zweiter Teil
Station 17 – TRIX TWIN Manyways Elemente Bahnhofsbaukasten (Ausstellung, Florian)
Station 18 – TRIX TWIN Repaintings 1937 – 1955 (Angebote von John)
Station 19 – Märklin H0 Modellbahn, 1950er Jahre (Anlage, Klaus)
Station 20 – TRIX EXPRESS H0 Interpretation des LEUNA-Werks mit TRIX-Teilen von 1954-60 (Anlage, Dieter)
Station 21 – KLEINBAHN H0 1955 – 1965 (Anlage, Karl)
Station 22 – FLEISCHMANN H0 1952 – 1965 (Anlage, Uwe C.)
Station 23 – MOSKABEL Pionerskaya Spur 0 1950 – 1960,(Claudia, Joachim, Robert)
Station 23a – BEYCO Modell-Straßenbahn Spur 0 von Weihnachten 1948 (Eberhard)
Station 24 – Hornby 2 rail Thomas-Kinderbahn (Anlage, Dominic)
Station 25 – Walther Stabil-Metallbaukasten: Nachbau einer 2 C 1 Lokomotive auf Brücke, um 1930 gebaut, als bewegliches Modell (Berliner Fundstück)
Station 26 – Billerbahn 1948 – 1978 (Anlage, Torsten)
Station 27 – Rückblick auf das Jahr 1955 – 60 Jahre Wieder-Elektrifizierung in der DDR (Vitrine, Lutz S.)
Station 28 – Timesaver mit Piko-Fahrzeugen von 1955 (Anlage, Lutz S.)
Station 29 – Frühe DDR Modellbahnen (Ausstellung, Gerhart)
Station 29a – Teile für eine Schnellzuglok der BR 03, Spur S (Axel)
Station 30 – HO Modulanlage Berliner Stadtbahn (Anlage, GHO Schul-AG)
Station 31 – Gebrauchte Modellbahnteile (Verkaufsstand, GHO Schul-AG)
Station 32 – H0 Modulanlage Innerdeutsche Teilung mit Pendelverkehr (Anlage, CMT)
Station 33 – H0-Modulanlage mit Molenbahnhof und anderen Themen (Anlage, CMT)
Station 34 – MÄRKLIN 00 1950er Jahre M-Gleis-Anlage (Anlage, CMT)
Station 35 – Spur 0 150 Jahre Straßenbahn in Deutschland (Anlage, Christof)
Station 36 – Hamo H0 Straßenbahn 1953 – 1966 (Anlage, Wolfgang)
Station 17 – TRIX TWIN Manyways Elemente Bahnhofsbaukasten (Ausstellung, Florian)
Die Manyways Bahnhofselemente sind normalerweise aus Gusmetall oder Blech gefertigt, abgesehen von den beiden Fahrzeugschuppen, dem Güterschuppen, dem Stellwerken und dem Wasserturm.
In einem großen Online-Kaufhaus konnten kürzlich einige Teile aus Holz erworben werden. Dazu zählen die Bahnhsteighalle, das Hauptgebäude und die beiden abgerundeten Eckgebäude (auf englisch: Quadrant Building). Alle Teile waren cremefarben lackiert. Die Celluloid-Folie der Halle hat schon etwas gelitten.
Die beiden hölzernen Uhrentürme sind schon etwas länger im Bestand, sie haben die bekannte matte betongraue Lackierung.
Bessere Bilder werden noch nachgereicht.
Station 18 – TRIX TWIN Repaintings 1937 – 1955 (Anlage und Angebote von John)
[ Bild: Ralph L. ]
John Hopkinson ist bekannt für seine wunderbaren Repaintings der englischen TRIX TWIN-Lokomotiven und Wagen. Er kann auch Lackierungsvarianten von Bahngesellschaften anfertigen, die TRIX nie im Programm hatte.
[ Bild: Ralph L. ]
Repaintings der englischen 4-4-0-Lokomotiven (Compound und Pitchley) von John Hopkinson
Weitere Bilder seiner aktuellen Werke werden nachgereicht.
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Auch von den Reisezugwagen und den kleinen Lokomotiven gab es Repaintings.
Bei dieser kleinen Tank Loco der L&NWR – London and North West Railway (eine Vorläufergesellschaft der LMS) mit passenden kurzen Coaches – Personenwagen konnte der Berichterstatter nicht widerstehen.
L&NWR Veronika
John hat auch noch größere Lokomotiven im Angebot. Inspiriert von der L&NWR King George the Fifth hat er eine weitere Variante dieser Klasse erstellt. Man beachte, dass diese Lok vorbildgerecht keine äußeren Zylinder besitzt, sie hat ein reines Innentriebwerk.
Auch der Tankwagen „TRIX OIL“ und der NE Refrigerator stammen aus der Repainter-Werkstatt von John und fahren nun auf der TRIXSTADT-Anlage.
John musste leider schon Sonntagmittag aufbrechen, er hatte noch einen weiten Weg nach Nordengland mit dem Auto vor sich. Claudia verabschiedet sich von ihm und freut sich auf ein baldiges Wiedersehen.
Station 19 – Märklin H0 Modellbahn, 1950er Jahre (Anlage, Klaus)
Klaus hatte seine Märklin-Bahn in den letzten Tagen vor der Ausstellung fertiggestellt.
Klaus trifft mit Michael einen Landsmann in Berlin
Kibri Arkadentunnel in die Landschaft integriert
[ Bild: Ralph L. ]
Märklin HR 800 vor der grauen Signalbrücke 444
Güterzug auf der Märklin-Anlage von Klaus
Station 20 – TRIX EXPRESS H0 Interpretation des LEUNA-Werks mit TRIX-Teilen von 1953-60 (Anlage, Dieter)
[ Bild: Ralph L. ]
Auch in diesem Jahr wurde das LEUNA-Werk wieder ausgestellt. Im Zentrum befindet sich unsere Berliner Stammtischanlage, die um zusäztliche Platten erweitert wurde. Für Betriebsspaß sorgte die TRIX Förderbrücke. Die Kulisse des LEUNA-Werkes wurde mit einfachen Teilen nachgestaltet.
[ Bild: Ralph L. ]
LEUNA-Werk mit TRIX-Teilen, Spraydosen vom Friseur, Kupferrohren und beklebten Konservendosen.
[ Bild: Ralph L. ]
Das TRIX Förderband (TTR Conveyor) von 1954 im LEUNA-Werk
Hydrierwerk aus Haarspraydosen und 8 mm Kupferrohr (weich)
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Im Zentrum des LEUNA-Werks standen auch Kesselwagen von Fremdfirmen
Schwertransport im Leuna-Werk: Nicht immer ging es auf der Ausstellung bierernst zu.
Hier sehen wir eine Großaufnahme der recht seltenen Variante des TRIX EXPRESS-Tiefladers 20/121 WW (Wiener Würstchen).
Hochbetrieb im LEUNA-Werk
[ Bild: Ralph L. ]
Das Tanklager des LEUNA-Werks
TRIX EXPRESS Brückenkran (Einzelstück von der Messeanlage 1952)
Der stehende TRIX EXPRESS-Wechselstrommotor der 20/60 als Antrieb des Brückenkrans
Großputz im LEUNA-Werk. Zum Ausstellungsende musste das Schüttgut zusammengefegt werden.
Vielen Dank an Ralf und an Rei800, die nach Berlin kamen und uns als Krankheitsvertretung bei der Betriebsführung im LEUNA-Werk unterstüzten. Auch Werner hilft beim Großputz.
Station 21 – KLEINBAHN H0 1955 – 1965 (Anlage, Karl)
[ Bild: Karl Feichtenschlager ]
Karl hatte sich für den Transport seiner Kleinbahn-Anlage einen vierteiligen Aufbau ausgedacht. Die Teile werden mit Blechbeschlägen zu einer Transport-Box verbunden, …
[ Bild: Karl Feichtenschlager ]
… mit den Fahrzeugen und dem Zubehör befüllt …
[ Bild: Karl Feichtenschlager ]
… und sind fertig für den Transport nach Berlin.
Mit wenigen Handgriffen ist die Kleinbahn-Anlage wieder aufgebaut.
Die Anlage wurde mit dem weißen Gleissystem von Kleinbahn aufgebaut, das von 1952 bis 1957 produziert wurde und relativ zerbrechlich war. Mehr dazu gibt es
Kleintischspielbahn-Forum.
[ Bild: Ralph L. ]
Karl an seiner Kleinbahn-Anlage
[ Bild: Ralph L. ]
Kleinbahn E94- bzw. 1020-Parade
[ Bild: Ralph L. ]
Kleinbahn Dampflok-Parade
Kleinbahn E94 bzw. 1020 vor dem Personenzug
Dampfgeführter Güterzug auf der Kleinbahn-Anlage
Station 22 – FLEISCHMANN H0 1952 – 1965 (Anlage, Uwe C.)
[ Bild: Ralph L. ]
An der Fleischmann-Anlage waren einige schöne Werbeplakate der Marke ausgestellt.
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Uwe C. an seiner Fleischmann-Präsentation
[ Bild: Ralph L. ]
Fleischmann Fahrzeugausstellung von links, …
… Fleischmann Fahrzeugausstellung von rechts und …
[ Bild: Ralph L. ]
… Fleischmann Fahrzeugausstellung direkt von vorn.
[ Bild: Ralph L. ]
Die dänische Nohab My von Fleischmann.
Fleischmann Zugpackung und zwei F7 A-Units der Santa Fé
Station 23 – MOSKABEL Pionerskaya Spur 0 1950 – 1960 (Claudia, Joachim, Robert)
Der Bahnhof der Moskabel-Anlage
Die Moskabel-Bahn wurde zwischen 1950 und 1960 gebaut und war nicht als Spielzeug, sondern als Vorführbahn konzipiert, mit der in staatlichen Einrichtungen Nachwuchs für die sowjetrussischen Eisenbahnen geworben werden sollte.
Die sechsachsige Diesellok der Moskabel-Bahn hat kein direktes Vorbild, erinnert aber sehr an die damals gebauten achtachsigen Doppellokomotiven der Baureihe TE2 der SZD, von der zwischen 1948 bis 1955 immerhin 528 Doppellokomotiven (zwei Sektionen mit je vier Achsen) in Charkow gebaut wurden. Mehr dazu gibt es im Wikipedia-Artikel SŽD-Baureihe ТЭ2 .
[ Bild: Ralph L. ]
Bahnhofsszene auf der Moskabel-Anlage
Eckhard und Robert
Pkw-Transport auf der Moskabel-Bahn
weitere sowetrussische Pkw
andere russische Accessoires
Ein Briefmarkenbogen der sowjetrussischen Post mit Eisenbahnmotiven
Station 23a – BEYCO Modell-Straßenbahn Spur 0 von Weihnachten 1948 (Eberhard)
BEYCO Modell-Straßenbahn Spur 0 von Dezember 1948
Am Sonntag besuchte uns Eberhard und zeigte diese Rarität. Auf der Moskabel-Anlage fand sich eine geeignete Fotogelegenheit. Vielen Dank für den Besuch und das Mitbringen der sehr seltenen Straßenbahn, die sich im besten Zustand befindet.
Siehe dazu auch: Informationen zur Firma BEYCO auf www.tauschboerse-modellbahn.de
BEYCO Modell-Straßenbahn Spur 0 von Dezember 1948, direkt neben der Moskabel-Lok.
BEYCO Straßenbahn-Triebwagen Spur 0 von Dezember 1948, Blick von unten auf den Antrieb
Station 24 – Hornby 2 rail Thomas-Kinderbahn (Anlage, Dominic)
[ Bild: Ralph L. ]
Für die Kinder war in diesem Jahr wieder die Thomas-Bahn aufgebaut, auch unter dem Namen „Thomas und seine Freunde“ bekannt.
Dominic baute die Thomas-Bahn auf der Bühne auf.
Hier erläutert Dominic den Hintergrund der Thomas-Bahn. Die Geschichten von Thomas und seinen Freunden wurde vom Reverend Wilbert Vere Awdry ersonnen. Mehr dazu gibt es im Wikipedia-Artikel Thomas, die kleine Lokomotive.
[ Bild: Ralph L. ]
Die Lokomotiven der Thomas-Bahn stellen Charaktere dar, um die es in den Geschichten geht. Deshalb haben die Lokomotiven Gesichter erhalten.
[ Bild: Ralph L. ]
Die blaue Lokomotive rechts ist Thomas, die grüne Lokomotive links ist Emily.
[ Bild: Ralph L. ]
Hier studiert der Berichterstatter die Thomas-Bahn.
Station 25 – Walter Stabil-Metallbaukasten: Nachbau einer 2 C 1 Lokomotive auf Brücke, um 1930 gebaut, als bewegliches Modell (Berliner Fundstück)
[ Bild: Ralph L. ]
Durch einen glücklichen Zufall konnte diese riesige Lokomotive erworben werden, die aus Walther Stabil-Metallbauteilen gebaut wurde.
[ Bild: Ralph L. ]
Diese Walther Stabil-Lokomotive wurde nach Einschätzung des Metallbau-Experten Jürgen Kahlfeldt vermutlich in den 1930er Jahren gebaut. Ein Indiz dafür sind die sogenannten Stabil-Erfinderteile, die 1925 herauskamen und der Wettbewerbsbeitrag eines Berliner Jungen, der 1930 in das Stabil-Vorlagenheft aufgenommen wurde. In den Jahren nach 1930 entstanden einige dieser großen Lokomotivmodelle, die in Zeitschriften abgebildet waren.
Bauplan 715 aus dem Stabil Vorlagenheft 53-55 von 1930 für eine Turbinenlokomotive
Station 26 – Billerbahn 1948 – 1978 (Anlage, Torsten)
Torsten an seiner Billerbahn
Die Billerbahn ist als Schmalspurbahn der Baugröße 0e einzuordnen und fährt auf Gleisen mit 16,5 mm Spurweite.
Die Lokomotiven fahren mit Uhrwerk oder mit Batteriebetrieb.
Die Fahrzeuge sind Feldbahnvorbildern nachempfunden.
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Weitere Fahrzeuge der Billerbahn, auch hier sind zwei Batteriewagen zu sehen.
Billerbahn-Zugpackung
Station 27 – Rückblick auf das Jahr 1955 – 60 Jahre Wieder-Elektrifizierung in der DDR (Vitrine, Lutz S)
Zehn Jahre Eisenbahn in Arbeiter- und Bauernhand
Auf diesem Plakat ist viel zu entdecken, zum Beispiel eine Dampflok mit Kohlenstaubtender, die vierachsigen Großraumgüterwagen, der neue Schnelltriebwagen der ungarischen Firma Ganz, der vierteilige Doppelstockzug, ein modernes Turmstellwerk und eine elektrische Güterzuglok der Baureihe E94 auf der Brücke.
Die Wiederaufnahme des elektrischen Zugbetriebs in der DDR im Jahr 1955 war das Thema. Die elektrischen Bahnanlagen des mitteldeutschen Netzes waren 1946, also kurz nach dem Krieg demontiert und mit den verbliebenen Fahrzeugen in die Sowjetunion abtransportiert worden. Dort konnten diese Reparationsleistungen aber keine Verwendung finden. Deshalb wurde vereinbart, die Anlagen uind Fahrzeuge gegen die Lieferung von neugebauten Reisezugwagen wieder zurückzugeben. Der erste Streckenabschnitt konnte im am 1. September 1955 zwischen Halle und Köthen wieder in Betrieb gehen.
Unter dem Plakat waren neben den Allerweltsmodellen von Piko erlesene Spezialitäten versammelt.
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Bausätze der Firma Rehse
Piko E44 AEG auf dem Kopf, E94 (als Umbau auf Basis der Piko E44 AEG) und eine Piko E44
Die drei Lokomotiven nochmal etwas näher. Die auf dem Kopf liegende E44 von Piko ist eine im Fachgeschäft (oder gar serienmäßig – siehe Stempel) auf 3S-3L umgerüstete Version.
Zur Elektrifizierung gehören nicht nur Lokomotiven, sondern auch Fahrleitungsmaste, Hochspannungsmaste und Umspannwerke.
- Die Fahrleitungsmasten rechts vorne in der Vitrine sind professionell gebaute Eigenbauten von der Anlage des VEB Starkstrombau Halle.
- Das Umspannwerksgebäude in der Ecke stammt von TeMos und konnte als (Mesco-)Trafo-Abdeckung genutzt werden.
- Vor dem Umspannwerksgebäude steht ein Swart-Hochspannungsmast für 110 kV Freileitungen.
- Die kleinere Trafostration für das Landesnetz stammt von Schröter (Bernburg).
Station 28 – Timesaver mit Piko-Fahrzeugen von 1955 (Anlage, Lutz S)
[ Bild: Ralph L. ]
Lutz S. hatte die Idee, mal einen Timesaver mit DDR-Material aufzubauen. Was ist überhaupt ein Timesaver ? Nun da stellen wir uns mal ganz dumm … und schauen in den Wikipedia-Artikel Timesaver. Ein Timesaver ist also ein Strategiespiel auf Basis einer einfachen Modelleisenbahnanlage.
Für den Oberbau des Timesavers wurde Hruska schwarze Holzschwelle ausgewählt. Passend zum Thema Wiederelektrifizierung wurde er mit Oberleitung ausgestattet.
Die Fahrleitung des Timesavers war funktonsfähig und wurde beim Betrieb mit der E63, die durch Drehen des unter dem Dach befindlichen Befestigungsblechs für den Panto „serienmäßig“ auf Oberleitungsbetrieb umgestellt wurde.
Der Fahrleistungsbetrieb funktionierte einwandfrei, da die Stromabnahme wesentlich besser war als über die Zonkdruckgussräder auf Blechschiene.
Die Weichenverbindungen des Timesavers, Lutz K. studiert dahinter Fachliteratur.
[ Bild: Ralph L. ]
Die Piko E63 wurde als Rangierlok bestimmt …
… und versucht, den rot-gelben Santa-Fé Wagen an die passende Stelle zu bewegen.
Anschließend versuchen Lutz S. und Christian wieder einmal, die Geschichte der DDR-Modellbahnen anhand überlieferter Dokumente zu deuten.
Etwaige Zweifel versucht Christian mit einem Beweisstück zu zerstreuen.
Diese Diskussion ruft die anderen Kollegen auf den Plan.
Die kleine antriebslose Technikus Express Diesel-/Akku-Lok auf Technikus Express-Gleis
Station 29 – Frühe DDR Modellbahnen (Ausstellung, Gerhart)
Gerhart griff auch das Thema Elektrifizierung auf und stellte ein Schaustück mit Oberleitung aus. Davor war seine Gleissammlung zu sehen.
[ Bild: Ralph L. ]
Außerdem gab es hier Zugpackungen, Bauzeichnungen und einen unbekannten SVT zu bestaunen.
zwei PIKO-Zugpackungen (man beachte die Schreibweise auf der Packung)
Eine Modellstraßenbahn-Packung der Dresdner Blech- und Spielwarenfabrik links und eine PIKO Express Zugpackung mit der E44 AEG (man beachte wieder die Schreibweise).
Noch eine PICO Express Zugpackung mit der Me 102 (man beachte erneut die Schreibweise).
Der SVT (Schnelltriebwagen), der noch Rätsel aufgibt, aus der Nähe.
Station 29a – Teile für eine Schnellzuglok der BR 03, Spur S (Ausstellung, Axel)
Teileversand der Firma Heinrich Rehse
Nochmal Teileversand der Firma Heinrich Rehse, diesmal per Nachnahme. Der Vordruck weist noch RM und Rpf aus.
Kessel, Führerhaus und Zylinder für eine Schnellzuglok der BR 03, Spur S
Kessel und Führerhaus (ohne Dachüberstand) haben beim Modell eine Länge von 221 mm; beim Vorbild beträgt diese Länge 13.400 mm. Daraus errechnet sich ein Maßstab von 1:60,6.
Für die Nenngröße S wird laut NEM und NMRA ein Maßstab von 1:64 angesetzt. Im Berliner Raum war in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg aber auch die Nenngröße Z0 (Maßstab 1:60) gebräuchlich.
Der kleinere Kesseldurchmesser und die Domanordnung auf dem Kessel (größerer Abstand) entsprechen der BR 03. Bei der BR 01 wäre der Kesseldurchmessr größer und der Domabstand kleiner. Die vier Sandfallrohre würden allerdings eher zur BR 41 passen, die ebenfalls den
03-Kessel erhielt.
Barrenrahmen (auf Einspannhilfe zum Stirnfräsen genietet) für eine Schnellzuglok der BR 03, Spur S
Detailaufnahme von Kessel und Zylindern für eine Schnellzuglok der BR 03, Spur S
.
Station 30 – HO Modulanlage Berliner Stadtbahn (Anlage, GHO Schul-AG)
Jens am neuen Bahnhof Alexanderplatz
Die Modellbahn-AG der Gustav-Heinemann-Oberschule war mit Teilen ihrer großen Modul-Anlage Berliner Stadtbahn vertreten. Im Zentrum befand sich diesmal nicht der altbekannte Bahnhof Zoo, sondern der neue Bahnhof Alexanderplatz, der aus dem TRIX-Modell des Bahnhofs Hammburg Dammtor abgewandelt wurde. Dieser Bahnhof bietet die Möglichkeit, eine Straßenbahnstrecke nachzubilden.
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Ein langer Schnellzug geführt von der BR 103 bei der Einfahrt in den Bahnhof Alexanderplatz
Unter der Brücke hat sich offenbar ein Fahrradunfall ereignet.
Frank überwacht die Betriebsführung im Netz.
Auf der Stadtbahnstrecke ist ein S-Bahnzug ET 475 (Bauart Stadtbahn) in den Hauptstadtfarben von 1987 unterwegs.
Der S-Bahnzug ET 476 (Rekonstruktion der Bauart Stadtbahn) hingegen trägt die nach 1990 etwas aufgehellten Traditionsfarben der Berliner S-Bahn.
Zwei Schüler am Stellpult des Rangierbahnhofs auf der anderen Seite der Anlage.
Im Rangierbahnhof rollt eine schwere Güterzuglok E94 zu ihrem Zug, die normalerweise nicht so häufig in Berlin zu sehen ist.
Michael stand für Fragen der Besucher zur Verfügung.
Station 31 – Gebrauchte Modellbahnteile (Verkaufsstand, GHO Schul-AG)
Wer noch ein schönes Bild von den Modellbahnangeboten hat, wird um eine Nachricht gebeten.
Station 31a – Kaffeepause
Veronika und Gerhild hatten Kuchen gebacken sowie Salate und andere Leckereien zubereitet. Vielen Dank.
Lutz S. in der Pause
Station 32 – H0 Modulanlage Innerdeutsche Teilung mit Pendelverkehr (Modul-Anlage, CMT)
Eine ehemals zweigleisige Bahnstrecke endet plötzlich an einer Fahrzeugrampe, Blick von Ost nach West. Ein einsamer LKW steht an der Rampe.
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Im Ernstfall hätte es an der Fahrzeugrampe so ausgesehen.
Die Abfolge der Grenzsperranlagen an der im November 1989 gefallenen innerdeutschen Grenze von Ost nach West. Achtung: der Beobachtungsturm wurde hier bereits abgebaut, nur die helle Sockelfläche ist noch zu sehen. Die Grenztruppen stehen aber noch.
Hier ist der Beobachtungsturm noch aus der Nähe zu sehen.
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Politischer Gleisabschluss – die zugehörige Perspektive Ost
[ Bild: Ralph L. ]
Die Abfolge der Grenzsperranlagen in der Gegenrichtung von West nach Ost, noch mit dem Beobachtungsturm.
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Politischer Gleisabschluss – die zugehörige Perspektive West
Auf der Westseite taucht am Ende der elektrifizierten Strecke kurzzeitig eine rote TRIX EXPRESS 20/55 auf. Offenbar soll geprüft werden, ob der Streckenabschnitt noch betriebsfähig ist.
Station 33 – H0-Modulanlage mit Molenbahnhof und anderen Themen (Anlage, CMT)
Der CMT e.V. (Christliches Modellbahn Team e.V.), Gruppe Berlin & Umland zeigte eine H0-Modulanlage (Typen Nordmodul und Fremo) mit Motiven nach Nebenbahnen in Norddeutschland. Neben einer H0-Regelspurstrecke, die an einer Hafenmole endet, waren auch eine H0e-Schmalspurbahn und ein Dreischienengleisabschnitt aufgebaut. Mehr Informationen über den bundesweit tätigen Verein gibt es auf der Internetseite des CMT.
[ Bild: Ralph L. ]
Molenbahnhof mit Leuchtturm
Ein moderner Leichttriebwagen ist im Molenbahnhof angekommen
[ Bild: Ralph L. ]
Die Deichscharte wird von einem VT 98 der PEG durchfahren.
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Bauernhof am Bahnübergang
Kurz vor einem Kanal treffen die Schmalspurbahn und die normalspurige Nebenbahn aufeinander. Da nur noch eine Brücke vorhanden ist, muss die Schmalspurbahn in ein Dreischienengleis einmünden, um den Kanal überqueren zu können.
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Güterzug der Schmalspurbahn
Schmalspurdampflok 99 4644 (Rekonstruktion auf Basis einer Lok der Kleinbahn des Kreises Jerichow I) beim Rangieren.
Station 34 – MÄRKLIN 00 1950er Jahre M-Gleis-Anlage (Anlage, CMT)
Die Märklin-Anlage des CMT stellt eine typische Kinderzimmeranlage dar, wie sie in den frühen 1960er Jahren entstand. Im Zentrum der Eisenbahnanlage ist eine Faller-AMS-Autobahn aufgebaut. Die Anlage einmal von links …
[ Bild: Ralf Floßbach ]
… von der Seite …
… und die Märklin-Anlage des CMT von rechts.
Station 35 – Spur 0 – 150 Jahre Straßenbahn in Deutschland (Anlage, Christof)
Christof Henseler nahm das Jubiläum „150 Jahre Straßenbahn in Deutschland“ zum Anlass, Blechbahnen von heute in Spur 0 nach Vorbildern aus 150 Jahren seit Eröffnung der ersten Pferdestraßenbahn in Deutschland im Juni 1865 auszustellen. Die Straßenbahnen stammen von Lehnhardt Oberlungwitz und anderen. Zusätzlich wurden noch zum Vergleich Eisenbahnen von ETS Prag präsentiert.
Modell einer Pferdestraßenbahn als Erinnerung an das Jubiläum 150 Jahre Straßenbahn in Deutschland
Verschiedene Straßenbahnmodelle (darunter die beiden Dresdener Hecht-Triebwagen) von Christof
Weitere Straßenbahnmodelle aus Blech, im Hintergrund die Lokal-Bahn
Eine Keksdose in Gestalt der Straßenbahn Basel – Reinach – Aesch. Wie uns unser Basler Besucher Rudolf Schrenk mitteilte, wurde das Vorbild dieser Tram 1914 von der SIG (Schweizerische Industrie-Gesellschaft, Neuhausen bei Schaffhausen) hergestellt. Diese Tram war bis 1972 hauptsächlich auf der genannten Strecke im fahrplanmäßigen Einsatz; heute kann sie unter dem Namen „Dante Schuggi“ als Restaurant-Tram gemietet werden. Im Regelbetrieb wird die Strecke heute mit modernen Fahrzeugen betrieben.
Moderner Niederflurtriebwagen in Berliner Farben
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Wendeschleife der Straßenbahnanlage
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Güterstraßenbahn der SWG
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Deckelbild der ETS-Packung
Fleischmann Spur 0 Uhrwerk-Zugpackung, vermutlich Kat.-Nr. U 320/2 R von 1950-1952.
Siehe dazu die Bestimmungshilfe von Walter Plischke.
Station 36 – Hamo H0 Straßenbahn 1953 – 1966 (Anlage, Wolfgang)
Im Flur wies das große Modell eines Düwag-Gelenktriebwagen GT6 zum Straßenbahnraum.
Wolfgang Klaus in voller Aktion an seinem Fahrschalter, vom dem seine Hamo-Straßenbahnanlage bedient wird. Sogar die Haltestellen wurden ausgerufen. Bei Hamo handelt es sich hier nicht um die Vertriebsmarke von Märklin für Gleichstromlokomotiven, sondern um die ursprüngliche Marke von Alfred Hannemann, die von 1953-1963 bestand. Im Jahr 1964 wurde diese Marke von Märklin übernommen und mit neuer Zielrichtung weitergeführt. Weitere Informationen und Bilder zur Geschichte der Firma Hamo findet man auf der Seite von Peter Roster.
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Der Fahrschalter in der Großaufnahme, wie beim Vorbild werden Beschleunigen und Bremsen mit dem Fahrschalter gesteuert.
Die Hamo-Straßenbahn-Anlage von Wolfgang Klaus von der Seite im Überblick. Auf einer vergleichsweise kompakten Grundfläche hat Wolfgang Klaus vielfältige Fahrmöglichkeiten in einer typischen Stadtlandschaft eingerichtet.
Die Hamo-Straßenbahn-Anlage von der Vorderseite. In der Mitte dominiert ein halkreisförmiger Neubau der 1950er Jahre, der sogar eine Hauptstraße überbaut.
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Blick auf die Altstadt mit Wendeschleife
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Zentrum der Straßenbahnanlage
[ Bild: Ralf Floßbach ]
Straßenbahnbetriebshof
[ Bild: Ralph L. ]
Altbautriebwagen in der Wendeschleife
[ Bild: Ralph L. ]
Moderne Architektur der 1950er Jahre
Weitere Überraschungen
Horst brachte einen zweiteiligen Schnelltriebwagen mit Wehrmachtsmotor nach Berlin. Hier ist er zunächst im Bahnhof TRIXSTADT eingefahren …
… anschließend drehte der SVT von Horst auch eine Ehrenrunde im LEUNA-Werk.
Das Handmuster eines Heizwagens für TRIX EXPRESS;
siehe dazu auch: Heizwagen der Bauart 1931–1943 auf Wikipedia.de
Rudolf Schrenk, ein Besucher aus der Schweiz brachte uns diese historische Eisenbahnkarte mit Orts- und Stationsverzeichnis aus dem Jahr 1925 nach Berlin. Vielen Dank nach Basel.
Ende der Ausstellung und Ausklang
Am Montag packten einige Kollegen wieder kräftig mit an, um den Großteil der Tische und Bühnenelemente an ihre alten Plätze zurückzubringen.
Zum Ausklang endete diese Historische Modellbahnausstellung Berlin 2015 wieder sehr entspannt …
Wenn alles getan ist
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Danksagung
Wir danken ganz herzlich allen Ausstellern, die mit Ihren Anlagen und Sammlungen im Oktober 2015 nach Berlin kamen. In diesem Jahr waren viele einzigartige Bahnen und sensationelle Exponate zu sehen.
Wir danken natürlich auch allen anderen Modellbahnfreunden, Helfern und Helferinnen, die uns bei dieser Ausstellung mit Leihgaben oder in anderer Form unterstützten. Hier seien das Rücken der Tische und Bühnenelemente, die Montage der Vitrinen, das Bereitstellen von Bildern, das Betreiben einzelner Ausstellungsanlagen als Krankheitsvertretung, das Backen zahlreicher Kuchen sowie die Besetzung des Infostandes und des Kaffee-/Kuchen-Standes genannt.
Wir danken dem Modellbahnverein Weinbergsweg e.V., der uns wieder Vitrinen zur attraktiven Präsentation der historischen Exponate zur Verfügung stellte.
Besonderer Dank gilt erneut der Gustav-Heinemann-Oberschule mit dem Schulleiter, dem Förderverein und dem Hausmeister, die uns als Mitveranstalter, als Mitwirkender mit Ihrer Modellbahn-AG, bei der Bereitstellung der Räume sowie mit vielen anderen nützlichen Dingen unterstützten.
Wir danken aber natürlich auch allen Besuchern, die uns und den Ausstellern zeigten, dass unser Ausstellungskonzept auf Interesse und Zustimmung stößt.
Wir freuen uns bereits auf ein Wiedersehen im Oktober 2016.
Ausstellungstermin 2016 in der GHO
Wie schon angekündigt, für das kommende Jahr 2016 gibt es auch bereits einen Termin in der Berliner Gustav-Heinemann-Oberschule:
–> Samstag 22.10.2016 und Sonntag 23.10.2016 Besuchertage
–> Donnerstag 20.10.2016 und Freitag 21.10.2016 Aufbau- und Ausstellertage