Pusteblume Modellbahnausstellung 30./31.01.2010

Bericht und Bilder Dieter Weißbach


Alljährlich zu Beginn der Winterferien findet in der Pusteblume-Grundschule (Kastanienallee 118, 12627 Berlin-Hellersdorf) eine große Modellbahnausstellung statt. In diesem Jahr waren insgesamt rund 30 Anlagen vieler Spurweiten und Marken in zwei Etagen des Schulgebäudes und in der Turnhalle aufgebaut. Die nachfolgenden Bilder und Kurzbeschreibungen können nur einen Teil der ausgestellten Anlagen wiedergeben.


Unter dem Motto “Opas Blechbahn” haben sich Gerhard Apelt, Dr. Uwe Rieger und andere Tinplate-Freunde zusammengefunden, die in Spur 0 sowohl alte Bahnen aus der Vorkriegszeit als auch neuere Bahnen aus der Nachkriegszeit von Märklin, Bing, Zeuke und Lionel zeigen. Gefahren wird mit Gleichstrom. Ein bekanntes Paradepferd ist die verlängerte und rot lackierte Stromlinienlok auf Basis der Zeuke FD50, die in der realen Achsfolge 2´C 1´ vor einem langen Schnellzug aus Blechwagen eingesetzt wurde. Viele andere Umbauten waren zu sehen, so z.B. der sogenannte “Fliegende Kaulsdorfer”. Die Bahn wird ergänzt durch passendes Blech-Zubehör und funktionsfähige Beleuchtung. Der Gleisplan wurde für diese Ausstellung neu arrangiert, ein zusätzlicher Abstellbahnhof für 8 Züge erleichterte den Fahrbetrieb. Der Aufbau der Anlage dauerte 10 Stunden mit 4 Personen.


Die TT-Modulanlage Hüttenrode wurde vom MEC Oranienburg e.V. erbaut. Die Landschaft wurde sehr detailliert gestaltet, die Gleisanlagen wirken sehr realistisch. Der Bahnhof hat den Bhf. Hüttenrode zum Vorbild, das Bahnbetriebswerk wurde dem Bw Tegernsee nachgebaut. Diese Bahn wurde bereits im Eisenbahn Magazin 12/2009 und im TT Kurier 10/2007 beschrieben.


Der Karow-Lübzer Modellbahnclub e.V. war u.a. mit Wolfgang Priebe und Ulf Masermann vertreten und zeigte eine nostalgische Spur 0-Anlage des Herstellers Zeuke-Wegwerth, der von 1946 -1960 produzierte. Es wird ein Dreischienengleis verwendet, wobei in die beiden Außenschienen wechselweise bis 24 V Wechselstrom eingespeist und dadurch die Fahrtrichtung gesteuert wird. Neben einigen Exemplaren der FD50 war ein gut gelungener zweiteiliger Eigenbau-Triebwagen im Stil der 1930er Jahre zu sehen.


Im Weinbergsweg-Verein gibt es eine eigene Abteilung um Günter Wermke, die sich mit Schmalspurbahnen der Spurweiten IIm und IIe beschäftigt. Die Anlage bestach durch viele sehr nett gestaltete Alltagsszenen. Neben bekannten LGB-Modellen waren auch viele Feldbahnfahrzeuge im Einsatz.


Der Verein Furka Bergstrecke e.V., Sektion Berlin Brandenburg hat sich das Ziel gesetzt, die landschaftlich sehr reizvolle Strecke von Realp über Gletsch nach Oberwald wieder herzustellen und mit Dampf zu befahren. Die Berliner unterstützen dieses Ziel durch Baueinsätze und indem sie die Öffentlichkeit auf dieses Projekt aufmerksam machen. Hierzu gehören seit 1991 veranstalteten Modellbahnausstellungen, seit 1994 in der Pusteblume-Grundschule. Der Verein hatte mit Axel Schiele, Achim Schüler und anderen diesmal eine größere Modulanlage der Furka-Bergstrecke in Spurweite IIm aufgebaut sowie eine Anlage für Kinder angeboten.


Die Firma Stadtilm hatte in den 1950er Jahren Bahnen in der Spur S hergestellt. Eine Bahn dieser Marke war mit ihren typischen Fahrzeugen und Zubehören zu sehen, so u.a. mit den Holzgebäuden der erzgebirgischen Firma Pflugbeil aus der Wildbach-Serie.


Der Modelleisenbahnklub Jena 49 e.V. zeigte eine großzügige TT-Anlage mit Hauptbahn, abzweigender Nebenbahn und eigener Überlandstraßenbahn. Im Bild ein Dieseltriebzug der Vogtlandbahn.


Christof Henseler beschäftigt sich mit dem Thema Straßenbahn in den unterschiedlichsten Spurweiten. Hier zeigte er in Spur 0 u.a. neue Blechmodelle der Firmen Lehnhardt und ETS (Prag).


Dieter Frisch, Schulleiter der Grundschule Pusteblume und gleichzeitig im Verein Furka Bergstrecke engagiert, führte zusammen mit Klaus Fleischer die Trümmerbahn-Anlage in der Spur H0e vor, die Motive aus dem kriegszerstörten Berlin der Jahre 1946 und 1947 wiedergibt. In den zerstörten Straßen sind Feldbahngleise verlegt, um die Trümmer abzufahren.


Die TRIX EXRESS Freunde Berlin waren diesmal nicht mit einer eigenen Anlage vertreten, nutzten aber die Gelegenheit, für die große Berliner Jubiläumsveranstaltung 75 Jahre TRIX EXPRESS im Deutschen Technikmuseum zu werben.



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