Postbahnhof-Ausstellung 30.10. – 01.11.2009

Bericht Dieter Weißbach, Bilder Dieter Weißbach, Guido Boragk und Frank Ronneburg


Postbahnhof

Im Herbst 2009 nahmen die TRIX EXPRESS Freunde an einer großen Modellbahnausstellung im Berliner Postbahnhof am Ostbahnhof teil.


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Der Berliner Postbahnhof am Ostbahnhof wurde 1907/08 von dem Architekten und Postbaurat Wilhelm Tuckermann (1840-1919) erbaut, der auch das ehemalige Postfuhramt und Haupttelegraphenamt in der Oranienburger Straße entwarf. Im Obergeschoss des Postbahnhofgebäudes existierten zwei Gleise für die Be- und Entladung der Bahnpostwagen. Heute dient dieses markante Gebäude nicht mehr seiner ursprünglichen Bestimmung und wird zunehmend als Ausstellungs- und Veranstaltungsort genutzt.


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Der Verein für Berlin-Brandenburgische Stadtbahngeschichte Weinbergsweg e.V. (VBBS Weinbergsweg) hat unter anderem eine große Modulanlage erbaut, die die Gleisanlagen und die Umgebung der Berliner Stadtbahn vom Bahnhof Hackescher Markt über den Alexanderplatz zum Ostbahnhof (zwischenzeitlich als Hauptbahnhof benannt) zum Thema hat. Dieser Verein veranstaltet regelmmäßig große Modelleisenbahn-Ausstellungen. In diesem Jahr fand die Ausstellung vom 30.10. – 01.11.2009 im Berliner Postbahnhof neben dem Ostbahnhof statt. Es waren insgesamt 27 Ausstellungsanlagen aufgebaut, mit denen ein sehr breites Spektrum der unterschiedlichsten Modellbahnthemen, Marken und Spurweiten dargestellt werden konnte. Zusätzlich wurden mit der Dampflok 52 8177 Sonderzugfahrten im Osten von Berlin angeboten. Weitere Informationen zu dieser Ausstellung sind hier enthalten: Flyer zur Ausstellung im Postbahnhof


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In diesem Jahr war der Andrang wieder sehr groß. An drei Tagen konnten rd. 8.000 Besucher gezählt werden. Neben den Eisenbahnfreunden waren sehr viele Familien und Kinder zu Gast. Auch die historische TRIX EXPRESS-Wechselstromanlage der TRIX EXPRESS-Freunde Berlin wurde vorgeführt. Viele ältere Herren erinnerten sich wehmutsvoll an ihre erste Modelleisenbahn, die sie in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg als Kind geschenkt bekamen.


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Dies war bislang die größte und erfolgreichste Veranstaltung der TRIX EXPRESS Freunde Berlin, in der diese besondere Modellbahn einer sehr großen Besucherzahl vorgestellt werden konnte. Auch bei den anderen Ausstellern traf die historische TRIX EXPRESS-Wechselstromanlage auf großes Interesse. So wurden Pläne für weitere Ausstellungen geschmiedet.


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Da unsere Bahn in Tischhöhe aufgebaut war, konnte der Fahrbetrieb auch von kleineren Kindern gut beobachtet werden. Sie blieben oft sehr lange vor der Anlage stehen und waren kaum von ihren Eltern zum Weitergehen zu bewegen. Dies lag sicher auch an dem für Kinder gut überschaubaren Aufbau der Tischbahnanlage und den nicht zu langen Fahrzeugen mit einfachen kindgerechten Formen.


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Die alte TRIX EXPRESS-Wechselstrom-Bahn kann auch von sehr kleinen Eisenbahnfreunden bedient werden.


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Das besondere Thema auf der TRIX-Anlage war diesmal die LNER – London and North Eastern Railway mit ihren Fahrzeugen. Diese englische Bahngesellschaft gehörte zu den “Big Four” und war von Januar 1923 bis Dezember 1947 im östlichen Teil der englischen Insel zwischen London und Schottland tätig.


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Hier ist zunächst ein typischer LNER-Schnellzug mit der applegreen-farbenen B-Lok und den teakholzfarbenen Schnellzugwagen. Das Grün der Schnellzuglokomotiven wird auch als Doncaster-green bezeichnet: nach der Hauptwerkstatt der LNER, in der die Lokomotiven gebaut und gewartet wurden.


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Die LNER-Lokomotiven für den Vorortverkehr (suburban loco) bekamen in der Regel eine schwarze Lackierung mit rot abgesetzten Kesselringen und Wasserkastenlinien. Die Suburban-Abteilwagen der LNER waren wie die Schnellzugwagen meist teakholzfarben.


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Die LNER-Güterzuglokomotiven waren nur schwarz lackiert und ansonsten relativ schmucklos. Auf farbig abgesetzte Zierlinien wurde verzichtet. Die Güterwagen der LNER waren im Gegensatz hierzu recht farbenfroh. Sie trugen zudem an den Längswänden die großen weißen Buchstaben N und E. Etwas später wurden kleinere Buchstaben verwendet.


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Im Bahnbetriebswerk TRIXSTADT warteten Lokomotiven der LMS auf den nächsten Einsatz.


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Hier ist ein elektrischer Motor Coach der SR – Southern Railway zu sehen, der auf der Anlage bis zu sechs Wagen zog. Im Süden der englischen Insel waren viele Strecken zwischen London und der Kanalküste mit Stromschienen elektrifiziert. Der Zug kann als elektrischer Vorortzug eingeordnet werden, ein Vorläufer unserer S-Bahnzüge.


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Weiterhin war ein Pullman-Zug im Betrieb, der von Dampflokomotiven der BR – British Railway gezogen wurde.


Auch unsere Berliner Märklin-Tischbahn-Freunde waren im Postbahnhof zu Gast und zeigten interessante Fahrzeuge und seltenes Zubehör.


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Neben einer besonderen hellgrauen Version des Stuttgarter Bahnhofs mit US-Fahne, die in der Besatzungszeit produziert und in den amerikanischen PX-Läden verkauft wurde, war das Märklin-Wunderrad der größte Blickfang.


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Dieses Riesenrad hat einen Durchmesser von 1,20 m und ist ohne eigenen Antrieb gelagert. Das Riesenrad dreht sich aber trotzdem, weil in ihm Modellgleis-Schienen verlegt sind und eine Lokomotive der BR 89 fährt, die durch die Gewichtsverlagerung das Riesenrad in Bewegung setzt.


Weitere Bilder werden noch folgen.



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