1929 – Zahlungsunfähigkeit der Bing Werke nach dem New Yorker Börsenkrach


Der New Yorker Börsenkrach am 24. Oktober 1929 gilt als Auslöser der Weltwirtschaftkrise, die auch die deutsche Wirtschaft erfasste und zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit von drei auf sechs Millionen im Jahr 1932 führte. Von der Weltwirtschaftkrise wurden auch die exportorientierten Bing Werke mit ihrem Vertriebs­unternehmen Concentra schwer getroffen. Der Absatz der Spielwaren brach dramatisch ein und führte zur Zahlungsunfähigkeit der Bing Werke.


Im August 1932 musste das Konkursverfahren über das Vermögen eröffnet werden. Um andere Unternehmens­teile zu retten, wurde die Spielwarenproduktion der Bing Werke im Jahr 1932 eingestellt.


Maschinen, Werkzeuge, Restbestände und vorgefertigte Teile der Bing Eisenbahnfertigung wurden zunächst von der Nürnberger Spielwarenfirma Karl Bub erworben.

In einem Beitrag für das Tinplateforum 2005 (“Bing´s Erbe”) hat Manfred Dietz nachgewiesen, dass Bub entgegen der bisherigen Auffassung aber nur einen kleinen Teil dieser Werkzeuge für eigene Zwecke genutzt und einen anderen Teil später wieder an J. Kraus oder andere Firmen abgegeben hat. Vermutlich stand hier eher die Absicht im Vordergrund, die Werkzeuge zu erwerben, damit sie nicht von anderen Firmen verwendet werden konnten. Erst in den Jahren ab 1934 und 1935 tauchen vereinzelte Produkte auf der Basis von Bing-Werkzeugen bei Bub und Kraus wieder auf.

Dampfmaschinen und Lehrmittel hat J. Falk aus der Bing-Konkursmasse übernommen.


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Die Dampflokomotive 4700 in Spur 0 von Bub aus dem Jahr 1933

Die Lok trägt das Doppellogo KB BW am Führerhaus. Hierbei handelt es sich aber nicht um eine von Bub übernommene Bing-Konstruktion, sondern um eine Bub-Eigenentwicklung. Offensichtlich wollte Bub den Markennamen von Bing für die eigenen Produkte nutzen. Aufgrund von Einsprüchen musste Bub die Verwendung des Doppellogos jedoch nach kurzer Zeit wieder einstellen, durfte aber vorhandene Lagerbestände noch abverkaufen. Manfred Dietz konnte die Nutzung des Doppellogos auf den Zeitraum Juni 1933 bis November 1933 eingrenzen.



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