1932 – Die Konzeption der neuen TRIX EXPRESS Modelleisenbahn


Stephan Bing und Siegfried Kahn konnten aus der Mannschaft der Bing Werke den Betriebsleiter Ernst Beyer und den Ingenieur Oswald Fischer für eine neue Bahn gewinnen. Fischer hatte bereits 1922 die Bing Tischbahn entwickelt. Gemeinsam arbeiteten sie nun an der Konzeption einer neuen Modelleisenbahn, die den Markennamen TRIX EXPRESS erhalten sollte.


Die Spurweite von 16,0 mm und die Gleisgeometrie wurden von der Bing Tischbahn übernommen.


An vielen anderen Stellen gingen sie aber neue Wege und nutzten dabei die Möglichkeiten, die der technische Fortschritt inzwischen für eine neue Tischbahn bot:


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Mit dem neuen Fertigungsverfahren Zinkdruckgusstechnik war es nun möglich, detaillierte Lokomotivgehäuse und maßhaltige Fahrwerke herzustellen. Gleichzeitig bekamen die Lokomotiven ein höheres Gewicht und damit eine verbesserte Zugkraft.


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Die Fortschritte in der Elektrotechnik ermöglichten es, robustere und leistungsfähigere Motoren auch für kleinere Bahnen zu bauen.

Erstmals in dieser Baugröße konnte eine ferngesteuerte Fahrtrichtungsumschaltung realisiert werden. Bei Spannungsabfall fällt ein Hebel an der Schaltspule zurück, beim nächsten Spannungsstoß wird er wieder angezogen und dreht die Schaltwalze um 90 Grad.


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Der Werkstoff Bakelit setzte sich in diesen Jahren zunehmend als Isolierstoff durch und ermöglichte ein Gleis mit drei voneinander isolierten Schienen. Dies war die Voraussetzung für einen unabhängigen Zweigzugbetrieb. Außerdem war dieser Gleiskörper robuster als das alte dünne Blechgleis und sorgte für einen sicheren Fahrbetrieb.


TRIX-Bakelit-Weichen

Das neue Gleissystem erhielt Schnappverbindungen mit Messingblechfedern, um das Auseinanderrutschen der Gleisstücke zu verhindern.

Ferngesteuerte Weichen mit elektromagnetischen Antrieb waren von Anfang an im Programm.


Zudem setzten sich durch das Verkaufsverbot der „Starkstrom“-Bahnen (besser Netzspannungs-Bahnen) 1927 sichere Transformatoren durch, die stetig weiter verbessert wurden.


Während der Entwicklungsarbeiten wurden zahlreiche Patentanmeldungen vorbereitet, um die neuen Erfindungen gegen Nachahmungen zu schützen.


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Der Nachbau des Prototyps der TRIX EXPRESS Scheibenrad-Dampflok 20/51, vermutlich im Entwicklungsstand von Ende 1934, wie sie in Tony Matthewmans Meisterwerk History of TRIX auf Seite 111 gezeigt wird. Am Kessel fehlen noch die Sandfallrohre, der Führerhausdach endet am hinteren Führerhausende.



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