59. TRIX EXPRESS Stammtisch Berlin 14.01.2017

Bericht und Bilder Dieter Weißbach


Unser Januar-Stammtisch 2017 fand im Theatersaal der GHO neben der großen Modul-Anlage der Modellbahn-AG statt.


Eckhard feierte geringfügig verspätet seinen Heiligabend und machte sich auch sofort an das Auspacken seiner Pakete.


Im ersten Paket befanden sich eine Diesellokomotive 218 005 von TRIX EXPRESS und englische Wagen von TRIX TWIN Railways.


Diese US-amerikanischen Güterwagen stammen von Rivarossi und wurden zwischen 1960 und 1964 auch für das TRIX EXPRESS-System geliefert. Eckhard will sie ebenfalls umrüsten.


Außerdem gab es noch vier zweiachsige TRIX EXPRESS Kesselwagen.




Noch ein weihnachtlicher Zugang: Der Berichterstatter wich ausnahmsweise von seiner metallorientierten Sammelpraxis ab und erwarb zwei Zugpackungen des LBE-Doppelstockzuges von Lima. Der Anlass war die historische Bedeutung dieser damals sehr fortschrittlichen technischen Entwicklung.


Die LBE – Lübeck-Büchener Eisenbahn beschritt als Privatbahn in den 1930er Jahren neue Wege, um den Verkehr zwischen den Hansestädten Hamburg und Lübeck zu beschleunigen. Durch den starken Konkurrenzdruck des Autoverkehrs gingen die Fahrgastzahlen der LBE in dieser Zeit stark zurück. Als Gegenmaßnahme beschloss die LBE, die Streckenhöchstgeschwindigkeit zwischen Hamburg und Lübeck auf 120 km/h zu erhöhen und Doppelstock-Wendezüge in Leichtbauweise zu konstruieren. Die Züge wurden von maßgeschneiderten Stromlinien-Dampflokomotiven gezogen bzw. geschoben. Dabei betrat die LBE an vielen Stellen technisches Neuland. Mehr zu diesem Thema gibt es im Wikipedia-Artikel Doppelstock-Stromlinien-Wendezug der LBE

Das gezeigte Buch des leider im August 2015 verstorbenen Alfred B. Gottwaldt ist inzwischen auch über 40 Jahre alt, aber zur Vertiefung weiterhin sehr zu empfehlen.


Zwei Doppelstockwageneinheiten der Lübeck-Büchener Eisenbahn in der mittelgrauen Lackierung. Die beiden Wagenhälften stützen sich in der Mitte auf ein gemeinsames Jakobs-Drehgestell ab. Der hintere Wagen trägt noch die Beschriftung der Lübeck-Büchener Eisenbahn (bis Dezember 1937), der vordere Wagen bereits die Beschriftung der Deutschen Reichsbahn (ab Januar 1938).


Die Hälfte eines Doppelstockwagens für den H-L Schnellverkehr. Im gelben Abschnitt befindet sich die zweite Klasse, im grauen Abschnitt die dritte Klasse.


Blick auf die Stirnseiten mit den Steuerabteilen von zwei Doppelstockwagen der Lübeck-Büchener Eisenbahn


Die Stromlinienlokomotiven der späteren Reichsbahn-BR 60 in schwarz bzw. der LBE Nr. 1 in grau waren speziell für diesen Städteschnellverkehr entwickelt. Sie sollten einen oder max. zwei Doppelstockwagen in 40 min zwischen Hamburg und Lübeck und in weiteren 20 min bis Travemünde befördern. Dazu sollte eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h erreicht werden. Die Kesselleistung und die Betriebsvorräte waren für je eine Hin- und Rückfahrt bemessen, um nicht überflüssige Massen bewegen zu müssen.

Leider wurden viele der neuen Entwicklungen wie die Doppelstockwagenkonstruktion und der Wendezugbetrieb nach der Übernahme durch die Deutschen Reichsbahn zum Januar 1938 nicht fortgeführt. Auch die kleinen Lokomotiven wurden nach der Übernahme abgestellt. In den Nachkriegsjahren wurden Doppelstockwagen und Wendezugbetrieb aber wieder aufgegriffen und sind aus dem modernen Eisenbahnverkehr nicht mehr wegzudenken.


Stromlinienlokomotive LBE 1 in der grauen LBE-Lackierung bis Ende 1937.


Stromlinienlokomotive 60 001 in der schwarzen Reichsbahnlackierung ab Anfang 1938.




Wir wechseln zur Modulanlage der GHO-Modellbahn-AG.

Das ist endlich mal eine ordentliche Stromversorgung für eine Modellbahnanlage:
Ein Drei-Phasen-Wechselstrom-Anschluss mit sechs Abgängen


Die Stadtbahnstrecke auf der GHO-Modulanlage. Im Hintergrund nähert sich ein dort selten fahrender Zug.


Der LBE-Doppelstockzug bekam Auslauf auf der GHO-Modulanlage.


Der LBE-Doppelstockzug im Bahnhof Zoologischer Garten der GHO-Modulanlage.


Die Schnellfahrlokomotive 18 201 in der roten Sonderlackierung von Roco war diesmal auch im Bahnhof Zoologischer Garten der GHO-Modulanlage zu sehen. Hinter der Lok ist noch der grüne Zusatztender zu erkennen.




Gert und Eckhard an unserer TRIXSTADT-Stammtischanlage


Gert hatte zur Abwechslung auch Plastik im Gepäck: eine V 180 in blau-beige mit Vollsichtkanzel, 1968 ursprünglich von Gützold entwickelt. Nach 1972 war der Hersteller nicht mehr erkennbar.


Auch wir können bei interessanten Stromversorgungen mithalten:
zwei Gleichstrom-Umformer, wie sie bis Anfang der 1950er Jahre verwendet wurden.


Gleichstrom-Umformer von 1930 für KB (Bub). Dieses Anschlussgerät besitzt zwei Buchsenpaare für Fahr- (Bahn-) und Lichtstrom sowie einen eingebauten Fahrregler. Wir wollen das Thema Gleichstrom-Umformer in diesem Jahr genauer untersuchen und auf unserer großen Ausstellung im Oktober 2017 vorführen.


Florian hatte ein Hammerwerk mit Wasserrad und Riemenrad gefunden.

Der Hersteller dürfte BING um 1910 gewesen sein. Allerdings ist keine Markung vorhanden.


Hammerwerk mit Wasserrad und Riemenrad als Antriebsmodell für eine Dampfmaschine ?


Diese 2 B 1 Echtdampf Lokomotive für Spur 1 stammt von Märklin und war eigentlich ein Modell einer englischen 4-4-2 Atlantic Lokomotive der NBR. Ein Vorbesitzer hatte die Lok eingedeutscht und ihr unter anderem eine schwarz-rote Lackierung und Windleitbleche verpasst. Auch die Kesselverkleidung und das Gehäuse wurden verändert.


Die umgebastelte 2 B 1 Echtdampf Lokomotive für Spur 1 mit einem Größenvergleich zur Spur 00. Die Spur 00-Lok ist ebenfalls schwarz-rot lackiert, aber in den Originalfarben der britischen LMS.


Bei der Spur 00-Lokomotive handelt es sich um eine TRIX TWIN-Lok mit Scheibenrädern.


Diese LMS Tenderlokomotive mit Scheibenradlokfahrgestell konnte in England ersteigert werden. Im englischen TTR-Prospekt von 1936 ist so eine Lokomotive abgebildet.


Sehr selten ist der französische TRIX EXPRESS Prospekt von 1938, den Uwe sicherstellen konnte.


Die NORD-Lokomotive von 1938 mit dem französischen TRIX EXPRESS Prospekt.


Uwe fand ein altes TRIX EXPRESS Fahrgestell, das von einem Vorbesitzer kunstvoll repariert wurde. Es handelt sich um ein Übergangsfahrgestell 1935/36, das bereits Messingbuchsen für 3,0 mm Achsen besitzt.

Blick auf die Bürstenseite: Rechts wurde der Rahmen durch ein Blech ergänzt und ein Zusatzgewicht montiert.


TRIX EXPRESS Fahrgestellreparatur. Blick auf die Zahnradseite: auch hier wurde der hintere (linke) Rahmenteil durch ein Blech mit Zusatzgewicht ergänzt. Außerdem ist das Zahnradlager mit einem Zwischenstück an den Hauptrahmen verschraubt.


TRIX EXPRESS Fahrgestellreparatur´: Blick von oben.




Das war es dann schon wieder. Unser nächster Stammtisch findet beim Modellbahntag der GHO am Samstag 04.02.2017 von 10:00 bis 18:00 Uhr statt. Wir werden u.a. mit unserer TRIX EXPRESS Wechselstrombahn vor Ort sein.




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