Berliner Spielzeugbörse 12.09.2010

Bericht und Bilder Dieter Weißbach


Erneut hatten die TRIX EXPRESS Freunde Berlin die Gelegenheit, ihre Tischbahnanlage auf der Berliner Spielzeugbörse von Rolf Hebeling aufzubauen und für Fahrbetrieb mit den alten Bahnen zu werben. Sie wurden dabei von anderen Freunden alter Tischbahnen tatkräftig unterstützt. Das Stellwerk TRIXSTADT-Süd ist ein Nachbau des Dregeno-Stellwerks der Wildbach-Serie und wurde unserer Bahn „eingemeindet“.


Diesmal galt es eine besondere Herausforderung zu meistern. Da das Freischalten zusätzlicher Steckdosen in der Messehalle sehr teuer ist, stellte Joachim Ehrentraut einen Auto-Akku (12 V Starter-Batterie) zur Verfügung. Mit dieser Gleichstromquelle hätten wir drei Züge max. 15 Stunden lang fahren können. Zur Steuerung der Züge verwendeten wir die englischen TRIX TWIN-Fahrregler, die im Gegensatz zu den TRIX EXPRESS-Fahrreglern über einen Ausschalter (cut off) verfügen.


Beim Treffen wurden Modelle verschiedener Hersteller gegenübergestellt. Den Anfang machte die V200: Im Bild sind die Modelle von BUB, TRIX EXPRESS und Märklin zu sehen. Bemerkenswert ist das BUB-Modell, dass lediglich aus lithographiertem Blech gefertigt ist. Sogar die gewölbte Frontpartie dieser Lok konnte aus Blech gut ausgeformt nachgebildet werden.


Weitere Vergleiche beschäftigten sich mit frühen D-Zugwagen aus Blech. Gert brachte hierzu einige Märklin-Wagen mit. Im Bild oben zunächst drei Generationen Märklin-Wagen:

  • der Märklin Vorkriegs-Schürzenwagen 351 (Länge 22,5 cm, gebaut ab 1938, hier auslaufendes Produktionsjahr 1950),
  • der Märklin Nachkriegs-Schürzenwagen 4007 (20,5 cm, Version 1951) und
  • der Märklin 26,4m D-Zugwagen 4022 (24 cm, ab 1958, hier Version 1964-1970 mit eingesetzten Fenstern).

Nicht im Bild ist der erste Märklin D-Zugwagen 341 (Länge 17,5 cm, 1935-1950).


Eine weiterer Vergleich verschiedener Blechwagen:

  • der TRIX EXPRESS 26,4m D-Zugwagen 20/172 (23,5 cm, 1954-1960),
  • der Märklin Nahverkehrswagen 4037 (22 cm, 1960-1979) und
  • erneut der Märklin 26,4m D-Zugwagen 4022 (24 cm, ab 1958, hier Version 1964-1970 mit eingesetzten Fenstern).

TRIX EXPRESS schrieb 1954 wieder einmal Modellbahngeschichte und brachte mit der 20/170er-Serie die ersten Modelle der 26,4 m D-Zugwagen auf den Markt, die die Deutsche Bundesbahn nur ein Jahr vorher auf der Münchner Verkehrsausstellung der Öffentlichkeit präsentierte. Bereits 1961 wurden die TRIX EXPRESS-Blechwagen durch die von Willy Ade konstruierten Kunststoffwagen ersetzt.

Der mittlere Nahverkehrswagen von Märklin hat kein konkretes Vorbild, er vereinigt Merkmale der Vorkriegseilzugwagen und der Nachkriegsprobewagen von 1950 für den Nahverkehr. Er ähnelt weiterhin italienischen Vorbildern.


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Blick schräg auf die Stirnfronten des TRIX EXPRESS D-Zugwagen 20/172, des Märklin-Nahverkehrswagen 4037 und des Märklin D-Zugwagen 4022.


Zum Abschluss ein Blick frontal auf die Stirnfronten der vier Blechwagen. Von links:

  • der Märklin-Nahverkehrswagen 4037 ab 1960,
  • der TRIX EXPRESS D-Zugwagen 20/172 ab 1954,
  • der TRIX EXPRESS Touropa-Liegewagen 20/175 ab 1955 und
  • der Märklin D-Zugwagen 4022 ab 1958.

Die beiden linken Wagen haben eingezogene Stirnflächen und Faltenbalg-Übergänge, die beiden rechten Wagen haben Gummiwulst-Übergänge. Die Deutsche Bundesbahn hatte die Vorserie der neuen 26,4 m D-Zugwagen 1953 zunächst noch mit Faltenbalg-Übergängen vorgestellt, als TRIX EXPRESS sein D-Zugwagen-Modell entwickelte. Die Serienlieferung der D-Zugwagen der Bundesbahn erhielt ab 1954 den Gummiwulst-Übergang. TRIX zog 1955 nach und setzte dem blauen Touropa-Liegewagen ein Passstück aus Kunststoff mit aufgesetztem Gummiwulst ein. Märklin folgte im Jahr 1958 mit Modellen der langen Nachkriegs-D-Zugwagen.

TRIX hatte seinen neuen Wagen vorbildgerecht Puffer mit eckigen Tellern montiert. Beim genaueren Hinsehen stellt man fest, dass Märklin beim Nahverkehrswagen linksaußen die Puffer eingespart hat. Der Märklin-D-Zugwagen rechtsaußen hat Puffer mit rundem Teller.


Ein TRIX EXPRESS Schlafwagen 20/154 von 1935 vor dem Bahnhof TRIXSTADT SÜD. Der Bahnhof wurde in der traditionellen Holzbauweise gebaut (kein TRIX-Vorbild) und ebenso wie das Stellwerk für unsere Bahn „eingemeindet“.


Auf der Berliner Spielzeugbörse gibt es immer viel zu entdecken. Hier bieten Händler unter anderem interessante alte Tinplate-Bahnen und passendes Zubehör an. Im Bild oben ein Lampenwiderstand mit Fahrstufenregler der Firma Bing, wie er für die Starkstrombahnen bis 1926 verwendet wurde. Aus Sicherheitsgründen wurden diese Schaltungen 1927 verboten.


Alte Spur 0 Bahnen von Bing


Alte Spur 1 Bahnen von Märklin


Der große Kibri-Bahnhof 52/41 für die Spur 0 in Sparbauweise (Kriegsausführung): Bodenplatte und Dach aus Holz, Wände aus Pappe. Nur die Vordächer, Türen und Sperren sind aus Blech gestanzt. Der Kibri-Stempel und die Sparbauweise deuten auf das Produktionsjahr 1941 oder später hin.


Die nächsten Termine der Berliner Spielzeugbörse von Rolf Hebeling sind der Sonntag 24.10.2010 und der Sonntag 05.12.2010, jeweils ab 10:00 Uhr. Informationen zu weiteren Terminen werden zu gegebener Zeit auf seiner Homepage Berliner Spielzeugbörse zu finden sein.


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