Bericht und Bilder Dieter Weißbach
Unser 46. Stammtisch fand in der Lindenkirchengemeinde statt, ausnahmsweise an einem Sonntag. Neben unserer Zusammenkunft als Stammtisch firmieren wir nun gleichzeitig als „Modelleisenbahngruppe in der Linde“ (Lindenkirchengemeinde) und stehen Besuchern bei Fragen mit Rat und Tat zur Verfügung.
Der Funk-Trupp der Vereinigten Spielwarenfabriken Nürnberg – ein seinerzeit bekanntes Morsekastensortiment gehörte auch zum TRIX-Angebot. Zwei Zufallsfunde im bekannten Internetmarktplatz machten es möglich, dieses Thema auszustellen. Bereits im TRIX EXPRESS Katalog 1935 wird der Funk-Trupp präsentiert.
Die große schwarze Funk-Trupp-Geschenkpackung trägt die Bezeichnung B-Gerät und enthält zwei Morsetaster, zwei Kopfhörer, Stecker, Draht, Anleitungen und eine kleine Falttafel mit dem Morse-Alphabet. Die kleine rote Funk-Trupp-Geschenkpackung wurde als D-Gerät angeboten und enthält neben dem Zubehör nur einen Morsetaster und nur einen Kopfhörer.
Funk-Trupp: die beiden Kästen etwas näher.
Auszug aus dem TRIX EXPRESS Katalog 1938:
Für die Freunde der Morsetelegraphie – Funk-Trupp Feld-Morseapparat: „… auf freiem Feld über größere Entfernungen (telegraphische Befehlsübermittlung!). Herrlich und billig und ganz wie bei den Großen!“
Wenn man diese Passagen genauer liest, erkennt man die Intention. Die Jugend sollte Fertigkeiten erlernen, die in der Wehrmacht benötigt wurden und sie sollte den Erwachsenen nacheifern.
Die Nachrichtenübermittlung im Felde war zunächst ein Abenteuer für die Jugendlichen, die sich sogar stolz eigene Fahnen schneidern ließen. Wenige Jahre später wurde aus dem Funk-Trupp-Spiel blutiger Ernst.
Oben links ist ein kleiner Karton zu sehen, in dem der Morsetaster (SZ-Gerät) verpackt ist. Auf dem Boden ist gestempelt: „Erzeugnis der TRIX-Fabrik“. Auch das große T im Funk-Trupp erinnert an den TRIX-Metallbaukasten und stellt die Verbindung zur Marke TRIX her. Auf den beiden Geschenkpackung hingegen ist der Markenname TRIX nicht zu finden.
Wir kommen zum nächsten Tagesordnungspunkt. Diese gewaltige Fundsache fesselte die Aufmerksamkeit der Stammtischfreunde.
Intensiv bestaunt wurde dieser Zufallsfund, der auf unserer großen Modellbahnausstellung im Oktober 2015 sicher „ein Hingucker“ werden wird. Es handelt sich um eine Brücke, auf der eine riesige Schnellzuglokomotive steht. Dieses Ensemble wurde aus einer größeren Menge Blechteilen des Walther’s Stabilbaukasten montiert.
Alles dreht sich – alles bewegt sich. Und beleuchtet ist dieses gewaltige Stück auch noch.
Joachim erkundet die Elektrik auf der Rückseite.
Die Elektrik werden wir uns sicher noch mal genauer anschauen müssen.
Das Motiv „Schnellzuglokomotive auf Brücke“ wurde auch von Märklin verwendet, um den Metallbaukasten zu bewerben.
Nahaufnahme der großen Lokomotive in Bewegung: alle Räder werden über Ketten und Transmissionsriemen angetrieben.
Nahaufnahme der Lokomotive ebenfalls in voller Fahrt
Nahaufnahme der stehenden Lokomotive von der Seite
Zeit für eine kleine Pause. Torten scheinen in letzter Zeit auf unseren Stammtischen öfter zu erscheinen …
Die Kaffeetafel war mit einer Lokomobile von Wilesco dekoriert.
Diese Lokomobile wird im Wilesco-Sortiment als „Showmans Engine D409 – Dampftraktor mit Beleuchtung“ geführt.
Die Lokomobile D409 von Wilesco, Blick auf den feststehenden Zylinder
Die Lokomobile D409 von Wilesco, mit Kettenzug zur Lenkung der Vorderachse
Die Lokomobile D409 von Wilesco, Blick auf die Front
Die Lokomobile D409 von Wilesco, Blick auf den Dynamo, der mit einer Transmission vom Schwungrad angetrieben wird und die Beleuchtung unter dem Dach (Leuchtdioden) mit Strom versorgt.
Die Lokomobile D409 von Wilesco, Blick auf das Schwungrad
An der Kaffeetafel zeigt sich eine gewisse Sättigung, wir können zum nächsten Tagesordnungspunkt wechseln.
Beim Sortieren von Ersatzteilen fiel dieses Lokgehäuse auf, das zur TRIX EXPRESS 20/57 bzw. 20/59 gehört. Bei diesen Lokomotiven ist nur die obere Stirnlampe beleuchtet. Ungewöhnlich ist die Befestigung der Wagner-Windleitbleche mit zwei Schrauben pro Seite am Lokgehäuse. Üblicherweise gibt es pro Seite einen Zapfen, mit dem die Windleitbleche vernietet sind. Man erkennt diese Variante oft an ringförmigen Lackabplatzern in der Mitte der Windleitbleche.
Lokgehäuse der TRIX EXPRESS 20/57 bzw. 20/59: Blick von oben auf die Windleitbleche und das Lokgehäuse
Lokgehäuse der TRIX EXPRESS 20/57 bzw. 20/59: Blick von hinten auf die Windleitbleche – man erkennt, dass die Windleitbleche zusätzlich mit einer Öse am Handlaufdraht befestigt sind.
Lokgehäuse der TRIX EXPRESS 20/57 bzw. 20/59: Blick von unten auf das Lokgehäuse: die zwei unbeleuchteten Frontlampen sind als eigenes Bauteil im Gehäuse verpresst.
Zum Vergleich bieten sich die Lokgehäuse der TRIX EXPRESS 20/61 mit Wagner-Windleitblechen (links) und 757 mit Witte-Windleitblchen (rechts). Bei diesen Lokomotiven sind die beiden unteren Lampen beleuchtet, die obere Lampe ist nur angedeutet.
Lokgehäuse der TRIX EXPRESS 20/61 mit Wagner-Windleitblechen (links) und 757 mit Witte-Windleitblchen (rechts) direkt von vorn.
Lokgehäuse der TRIX EXPRESS 20/61 (hinten) und 757 (vorn) im Vergleich: am Langkessel sind bei der 757 etwas erweiterte Rohrleitungen erkennbar. Außerdem ist der Handlaufdraht aufgepresst, während die 20/61 kleine Drahtösen besitzt.
Lokgehäuse der TRIX EXPRESS 20/61 (hinten) und 757 (vorn): auch im Stehkesselbereich ist das Gehäuse der 757 etwas detaillierter.
Wie angekündigt wurde auch wieder an TRIX EXPRESS Scheibenradloks geschraubt.
Bei diesem Scheibenradlokfahrgestell war eine elektrische Herausforderung zu meistern.
Die TRIX EXPRESS Zugpackung 10/1 mit Scheibenradlokomotive 20/51 und Güterzug von 1935
TRIX EXPRESS: zwei Scheibenradlokomotiven 20/51 bzw. 21/51 von 1935 und eine frühe 20/53 von 1936 in einer kleinen Präsentationspackung.
Zum Abschluss weisen die Plakate auf unsere nächste große Ausstellung im Oktober 2015 in der Gustav-Heinemann-Oberschule hin. Vorher wird unser nächster Stammtisch am Samstag 06.06.2015 zwischen 14:00 und 19:00 Uhr nochmal in der Lindenkirchengemeinde stattfinden.
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