Spontaner Gartenstammtisch 26.07.2014 (Moskabel-Pionerskaya-Bahn)

Bericht Dieter Weißbach, Bilder Veronika Schweikert und Dieter Weißbach


Einstimmung zum Hauptthema


Auch in diesem Jahr konnte nach einer witterungsbedingten Zitterpartie ein „Spontaner Gartenstammtisch“ im Juli stattfinden.

Diesmal standen aber weder TRIX EXPRESS- noch andere 00-Bahnen im Mittelpunkt, sondern eine besondere Tinplate-Bahn der Spur 0, die von einem Stammtischfreund ergattert wurde. Deshalb waren im Vorfeld des Gartenstammtischs gewisse Vorbereitungen zu treffen. Zur Einstimmung werden zunächst einige Details dieser Tinplate-Bahn gezeigt.


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Ein ungewöhnliches Gleisstück einer Tinplate-Bahn der Spur 0 wurde gefunden. Wie bei einigen anderen Bahnen sind die Schwellen angeschrägt, damit die etwas schneller fahrenden Züge nicht sofort aus der Kurve fliegen. Dies kennt man von Uhrwerksbahnen, aber auch von einigen elektrischen Tinplate-Bahnen.


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Die Schwellen sind relativ einfach gestaltet, keine Markung ist eingeprägt. Beim genauen Hinsehen erkennt man, dass nur eine Außenschiene mit den Schwellen elektrisch leitend verbunden ist, die Mittelschiene und die andere Außenschiene hingegen sind durch Pappstücke zu den Schwellen isoliert. Bei den meisten Tinplate-Bahnen sind beide Außenschienen mit den Schwellen elektrisch leitend verbunden. Die hier gezeigte Isolierung ist recht ungewöhnlich.


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Auf der Unterseite der Schwellen sind keine Besonderheiten erkennbar.


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Passend zum vorgestellten Gleisstück gibt es auch Weichen, die mit einem Handhebel gestellt werden. Auch bei den Weichen sind zwei Schienen isoliert und eine Schiene elektrisch leitend mit den Schwellen bzw. dem Blechsockel verbunden.


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Diese Weiche besitzt kein festes Herzstück, die Zungen drehen sich um den Drehpunkt. Bei dieser Konstruktion kann auch auf Radlenker verzichtet werden, weil keine Herzstücklücke entstehen kann.


Der Gleiskreis besteht aus 12 Gleisstücken. Der Kreisdurchmesser, bezogen auf die Gleismitte (Mittelleiter), beträgt 127,2 cm. Die Volle Gerade ist 300 mm lang. Jedes Gleisstück besitzt drei Schwellen.

Vielleicht können unsere Tinplate-Experten Hinweise zu den Merkmalen dieses Gleises geben ? Von welchen anderen Tinplate-Bahnen wurden Merkmale übernommen ?


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„Über sieben Brücken musst Du fahr’n“: Der Gleiskreisdurchmesser von 127,2 cm stellte die Trassierungsplaner vor eine besondere Herausforderung, war doch das Gartenmobiliar nicht auf den Aufbau dieser Tinplate-Bahn vorbereitet. Dank eines Subbotnik-Einsatzes der Brückenbaumeisterei Berlin-Mariendorf konnten die Hindernisse durch drei Behelfsbrücken überwunden werden.




Gartenstammtisch – Hauptthema Moskabel-Pionerskaya-Bahn


Die Vorbereitungen waren abgeschlossen, der angedachte Samstag 26.07.2014 sollte laut Wettervorhersage tatsächlich regenfrei bleiben. Der „Spontane Gartenstammtisch“ konnte stattfinden. Bevor die Stammtisch­freunde eintrafen, war bereits die Spur 0-Gleisanlage weitgehend zusammengesteckt. Nun mussten noch die übrigen Teile ausgepackt werden.


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Neben den Schienen, Fahrzeugen und Gebäuden befanden sich schwarz ummantelte Kabel in der großen Holzkiste.


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Unser Hauptakteur Lutz studiert gerade einen Kabelbaum, der nicht aus der Heckklappe eines VW Golf stammt, sondern die Stromversorgung dieser Bahn sicherstellen soll.


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Jetzt scheint der Groschen gefallen zu sein ! Lutz hat den Kabelbaum verstanden – oder ?


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Joachim war in seinem Element und nahm sich dankenswerterweise der besonderen Verkabelung an.


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Die originale Stromversorgung der Bahn benötigt 127 V primärseitig. Der Trafo erinnert sehr an US-amerikanische Kraftpakete, wie dieses Vergleichsbild eines Transformators von American Flyer auf www.americanmodels.com/_photos/1008b.jpg beweist.

Der Vorbesitzer gab noch zahlreiche Hinweise mit auf den Weg. Für den Gartenstammtisch wurde ersatzweise ein geeignetes Industrienetzteil verwendet.


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Florian bestaunt den bunten Bahnhof dieser Bahn, ein weiteres Bild von der Vorderseite folgt.


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Sekt und Bahnhof, auf die Beschriftungen kommen wir noch zurück.


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Gert untersucht ein Lichtsignal eingehend.


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Eckhard hatte sich in der Zwischenzeit zurückgezogen, um seine neue TRIX EXPRESS BR 42 auszupacken.


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Florian hatte inzwischen sein Jacket abgelegt, studiert aber immer noch den Bahnhof.


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Uwe und Wolfgang haben im Schatten Schutz gesucht und beobachten den Fortschritt der Verkabelung.


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Nach einer ersten kreischenden Proberunde war Gert der Meinung, dass die schwere Lok gründlich abgeschmiert werden muss.


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Die Stammtischfreunde verfolgen die Wartung mit Interesse.


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Genug geschmiert, nun kann der Gussklumpen wieder aufgegleist werden.


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Dieser Gartenstammtisch war offenbar ganz nach Gerts Geschmack.


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Nach der fachmännischen Ölung lief die Bahn zur Zufriedenheit der Stammtischfreunde. Die Kabelbäume müssen aber noch ordentlich verlegt werden. Hierzu sind an einigen Gleisen Klammern angebracht, um die Kabel fixieren zu können.


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Der grüne Expresszug in voller Fahrt. Die Schranken des Bahnübergangs …


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… werden nach bewährter Märklin-Vorkriegs-Technik durch das Zuggewicht geschlossen.


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Dieser Wärter in dunkler Uniform schnellte von einem Spulenantrieb aktiviert aus seiner Wärterbude. die gläserne Wärterlampe wird – in russisch-robuster Technik – von unten aus dem Sockelblech beleuchtet. Der Stromimpuls kommt aus dem Kabelbaum.


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Der Bahnhofsvorsteher mit der grünen Fahne am Schwenkarm wird ebenfalls aus dem Kabelbaum angesteuert.


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Blick auf die Lok, mit den kyrillischen Zeichen werden wir uns noch etwas intensiver beschäftigen müssen.


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Größenvergleich: die Wasserstrahlbiegezange misst 240 mm.


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Das Bahnhofsgebäude trägt den Schriftzug „Pionerskaya“.


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Ein weiteres Bild des mechanischen Bahnübergangs.


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Neben den beiden grünen Reisezugwagen gehören zwei vierachsige Güterwagen zu dieser Bahn.


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Auch drei dieser Ampeln, pardon Lichtsignale, werden aus dem Kabelbaum angesteuert. Wie genau, muss noch studiert werden.

Wie bereits zu Beginn beschrieben, sind die mittlere und die bogenäußere Schiene isoliert. Die bogenäußere Schiene ist aber auch durch mehrere Trennstellen unterbrochen. Über die elektrisch leitenden Achsen wird der Strom abschnittsweise vom fahrenden Zug von der bogeninneren Schiene auf die bogenäußere Schiene übertragen und sorgt für den Lichtwechsel der Signale, den herauseilenden Bahnwärter und den gehobenen Arm des Bahnhofsvorstehers. Zusätzlich soll auch noch die Beleuchtung des Empfangsgebäudes heller strahlen, wenn der Zug vorbeifährt.


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Die Bogenbrücke erinnerte die anwesenden Tinplate-Sammler sehr an Märklin- oder Bing-Produkte.


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Die Bogenbrücke hat gehalten.


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Dieser hölzerne Kühlturm hat überhaupt nichts mit dieser Bahn zu tun, sondern mit der für die Oktober-Ausstellung geplanten Industrieanlage. Dank nochmal an Gert, der die schmalen Blechstreifen ausschnitt.


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Auf der Seite der Lokomotive sind kyrillische Zeichen zu erkennen, die in lateinische Buchstaben übersetzt I S – 5 1 bedeuten. Dahinter verbergen sich die Initialen von Josef Stalin und die Jahreszahl 1951.

Siehe auch: Wikipedia-Artikel: Kyrillisch


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Auch die hölzernen Behelfsbrücken haben das Gewicht der schweren Lok gehalten. Sie gehören nicht zum Lieferumfang der Bahn, waren aber, wie bereits zu Beginn erläutert, aufgrund der begrenzten Tischmaße notwendig.

Die Seitenansicht zeigt die Fahrwerksgestaltung der sechsachsigen Lokomotive. Der Antrieb erfolgt über die beiden mittleren Achsen, die von einem robusten und sehr an Vorkriegskonstruktionen erinnernden Elektromotor in Bewegung gesetzt werden. An beiden Enden sind zweiachsige Laufachsdrehgestelle angeordnet.

Auf der rechten Lokhälfte finden sich die Zeichen M E P. Dies soll mit dem sowjetischen Ministerium für elektrotechnische Industrie zusammenhängen, das der Auftraggeber für diese Bahn war. Wer kann dies näher erklären ?

Bei Moskabel soll es sich um ein Moskauer Kabel- und Elektrogerätewerk handeln.


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Auf der Innenseite des Lokomotiv-Gussgehäuses ist eine Seriennummer eingeschlagen. Diese Lok trägt die Nummer #5793.


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Die Bedienungsanleitung der Bahn und etwas Handwerkszeug.

Diese Anleitung hat eine Druckfreigabe vom Dezember 1955 und eine Handstempelung vom 8. Februar 1956. In Verbindung mit der im Lokgehäuse eingeschlagenen Nummer #5793 und den Stalin-Initialen auf dem Gehäuse kann diese Bahn der ersten Fertigungsphase zugeordnet und als eine der letzten „Stalin-Bahnen“ bezeichnet werden.

Der sowjetische Diktator Stalin, dem u.a. zahlreiche Säuberungswellen (Hinrichtungen) vorgeworfen wurden, verstarb am 5. März 1953. Nikita Chruschtschow distanzierte sich in einer Geheimrede auf dem XX. Parteitag der KPdSU (14. bis zum 25. Februar 1956) von Stalin und leitete die Phase der Entstalinisierung ein. In der Folge wurden in der Sowjetunion und in den Bruderstaaten z.B. die Straßen (u.a. Stalinallee im Ostteil Berlins) und andere Einrichtungen wieder umgenannt.

Siehe auch: Wikipedia-Artikel: Stalin

Auch auf der Moskabel-Pionerskaya-Bahn mussten Stalins Initialien ab März (?) 1956 getilgt werden. Deshalb wurden einfach Vertiefungen in die Gussform gefräst, so dass die späteren Lokgehäuse erhabene Rechtecke besitzen. Folgerichtig wird für die zweite Fertigungsphase der Sammlername Chruschtschow-Bahn verwendet.

Sammler (siehe unten verlinkter TCA-Artikel) gingen Anfang 1998 davon aus, dass die produzierte Stückzahl der Stalin-Bahnen mit eingeschlagener Produktionsnummer bei ca. 5.000 liegt und dass anschließend weitere Chruschtschow-Bahnen mit nur noch aufgeklebter Produktionsnummr entstanden. Die Fertigung lief 1960 aus. Zum Einen war der überschaubare Bedarf wohl gedeckt und zum Anderen musste man sich nun auf die Raumfahrt konzentrieren.


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Nicht nur diese sowjetische Bahn, sondern inzwischen auch die zufällig heute eingetroffene Krimsekt-Flasche ist als historisch einzustufen. Das Etikett mit dem Ukrainskoye-Aufdruck spiegelt seit dem Frühjahr 2014 nicht mehr die aktuelle Situation wider, nachdem die ukrainische Halbinsel Krim handstreichartig in den russischen Machtbereich einverleibt wurde.


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Die Bahn wurde in dieser stattlichen Holzkiste (40,0 x 44,5 x 56,0 cm) geliefert. Außen war vermutlich ein großes bedrucktes Papier aufgeklebt.
Die sowjetische Moskabel-Pionerskaya-Bahn war allerdings nicht im freien Handel erhältlich, sondern wurde nur an staatliche Einrichtungen (Pionierpaläste etc.) und an hochrangige Funktionäre abgegeben.


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Ein abschließender Blick auf die Lokomotive der Moskabel-Pionerskaya-Bahn.

Bei dieser Gelegenheit stellt sich die Frage nach dem konkreten Vorbild dieser Lokomotive. Sie erinnert fraglos sehr an sowjetrussissche Diesellokomotiven, aber welche passende Baureihe stand zum Zeitpunkt der Entwicklung dieser Spur 0-Bahn um 1950 als Vorbild zur Verfügung ?

Ein konkretes Vorbild für diese sechsachsige Lokomotive hat es um 1950 nicht gegeben. Die Frontpartie erinnert aber an die Baureihe TE2 der SZD, von der zwischen 1948 bis 1955 immerhin 528 Doppellokomotiven (zwei Sektionen mit je vier Achsen) in Charkow gebaut wurden. Mehr über diese Baureihe gibt es im Wikipedia-Artikel SŽD-Baureihe ТЭ2 (TE2). Einen Gesamtüberblick liefert die Wikipedia-Liste russischer und sowjetischer Triebfahrzeuge.


Weiterführende Links:

Auf der Internetseite Dave’s Trains gibt es eine ausführliche Beschreibung dieser Bahn mit den verschiedenen Varianten.

Die TCA – Train Collectors Association – hat in ihrer Zeitschrift „The Train Collectors Quarterly“ vom Januar 1998 einen umfangreichen Artikel von John Cardwell zu dieser Bahn (Seite 4-8) herausgebracht.

Eine große Anzahl Bilder dieser Bahn gibt es einem Beitrag im 0 Gauge Railroading Magazine On-Line Forum.

Weitere Bilder gibt es in einem Beitrag im Classic 0 Gauge-Forum.

Darüberhinaus tauchen diese Bahnen gelegentlich auf einem großen Internetmarktplatz auf. Auch Videos dieser Bahnen sind im Internet verfügbar.


Die Moskabel-Pionerskaya-Bahn wird auch im Oktober 2014 auf unserer großen Historischen Modellbahn­ausstellung zu sehen sein.




Gartenstammtisch – Nebenthema dünnes Blech


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Zufälligerweise lagen neben der Gleisanlage einige Blechprofile aus dem Trockenbau. Warum ? Auf den Trockenbaustellen fallen regelmäßig Reststücke an, die üblicherweise entsorgt werden. Dabei sind diese 0,5 mm starken Bleche bestens geeignet, fehlende Fahrwerksteile oder Achslager von alten Modellbahnen nachzufertigen. Zusätzlich im Bild: eine Trockenbau-Blechschere 250 mm und eine Durchlauf-Blechschere 350 mm.


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Das geöffnete Maul der Durchlauf-Blechschere. Damit sind längere Schnitte möglich, ohne das Blech zu sehr zu verbiegen.




Gartenstammtisch – Entspannung und eine Überraschung von Bing


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Nach diesem Ausflug in die östliche Modellbahngeschichte hatten sich die Stammtischfreunde eine herzhafte Speise vom Grill und eine kühle Erfrischung verdient.


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Unter den Obstbäumen schmeckte das Bier nochmal so gut.


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Zum Abend tauchte auf der Moskabel-Pionerskaya-Bahn ein Tinplate-Doppeldeckbus (genauer gesagt ein Decksitzwagen) mit Uhrwerksantrieb von GBN – Gebrüder Bing Nürnberg – auf.


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Der Tinplate-Doppeldeckbus etwas größer, beschriftet mit AUTO-OMNIBUS-GESELLSCHAFT.
Bing produzierte diese Busse zwischen 1910 und ca. 1920 in verschiedenen Ausführungen: mit drei oder vier großen Fenstern im Fahrgastraum sowie in unterschiedlichen Lithographie-Varianten für den deutschen, britischen und spanischen Markt. Das abgebildete Exemplar stammt aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg.


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Am Kühler ist das GBN-Logo zu sehen, das von Bing bis 1925 verwendet wurde.


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Die Treppe am Heck des Bing-Busses. Am oberen Ende der Treppe ragt eine Zugstange hervor, mit der der Uhrwerksantrieb ein- oder ausgeschaltet werden kann.




Gartenstammtisch – der besondere TRIX EXPRESS 20/58 Fahrwerksrahmen


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Zum Abschluss gab es aber doch noch etwas Neues zum Thema TRIX EXPRESS zu berichten. Hier sehen wir den Fahrwerksrahmen des TRIX EXPRESS 20/58. Üblicherweise bestehen diese Fahrwerksrahmen aus zwei Hälften, die mit einem Blechstück durch Punktschweißung verbunden sind. Dieser Fahrwerksrahmen ist jedoch aus einem Blechstück gefertigt – eine kleine Sensation für den TRIX EXPRESS-Sammler.


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Der einteilige Fahrwerksrahmen des TRIX EXPRESS 20/58 von der Unterseite. Hier ist normalerweise das Verbindungsblech zu sehen. Da dieser 20/58 aus vielen unterschiedlichen Bauteilen der Vorkriegs- und Nachkriegsfertigung zusammengebaut wurde, kann der Fahrwerksrahmen leider nicht genauer datiert werden.




Zum Ende des Berichtes sei an unsere nächste große Historische Modellbahnausstellung erinnert:




Weitere Informationen zum Programm sind durch Klick auf den folgenden Link erhältlich:


Historische Modelleisenbahnausstellung in Berlin
75 Jahre TRIX EXPRESS Neuheiten 1939
in der Gustav-Heinemann-Oberschule, Haus A
Waldsassener Str. 62, 12279 Berlin-Marienfelde
o Freitag 24.10.2014 Aufbau- und Ausstellertag
o Samstag 25.10.2014 von 10:00 – 18:00 Uhr
o Sonntag 26.10.2014 von 10:00 – 16:00 Uhr

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