Bericht und Bilder Dieter Weißbach
Neunter November – ein schicksalhaftes Datum der deutschen Geschichte – mit dem mindestens drei relevante Ereignisse verbunden sind. Die Pogrome vom November 1938 stehen in einer Entwicklung, die auch die jüdischen Firmengründer des Nürnberger TRIX Werkes und viele andere Spielzeug- und Eisenbahn-Fabrikanten schwer getroffen hat. Zerstörte Vielfalt beschreibt als Motto recht gut, wie sich diese Ereignisse bis in unsere heutige Zeit auswirkten. Unsere Schautafel zum Schicksal von Stefan Bing und Siegfried Kahn, die im Frühjahr 1938 ihre Firma verkaufen und anschließend noch rechtzeitig ihr Heimatland Deutschland verlassen mussten, steht weiterhin im Foyer der Schule und wird im Unterricht als ein Beispiel verwendet.
Auf dieses Datum fiel unser 31. Berliner Stammtisch, der erneut in der Gustav-Heinemann-Oberschule stattfand. Die Modellbahn-AG war mit vielen fließigen Händen dabei, die Teile ihrer großen Modulanlage für den Aufbau im Theaterzentrum vorzubereiten. Zum Weihnachtsmarkt am Mittwoch 27.11. soll die Anlage wieder im Fahrbetrieb vorgeführt werden. Die TRIX EXPRESS-Freunde werden mit der Fahrraddynamo-getriebenen TRIX EXPRESS-Stammtischanlage vertreten sein.
Eckhard hat nun endgültig das britische TRIX TWIN als Sammelgebiet entdeckt. Nach gelegentlichen ebay-Käufen auf der Insel scheint nun der Damm gebrochen zu sein. Im Oktober kamen mit unseren britischen TRIX-Freunden einige günstigen Gelegenheiten nach Berlin. Bei dieser grünen LNER B-Lok mit den passenden teakholzfarbenen Schnellzugwagen konnte er nicht Nein sagen. In der Tat – ein schöner Zug.
Eckhard lief kürzlich die TRIX EXPRESS Dampflok der BR 92 (Kat.-Nr. 2212) zu. Sie wurde 1972 erstmals vorgestellt.
Diese Lok ist schon sehr fein detailliert, aber auch sehr empfindlich.
Das Modell der bayer. EP 3/6 in der Länderbahnfarbgebung gehört auch in diese Kategorie (Kat.-Nr. 2219). TRIX brachte diese Lok 1985 heraus, im Jahr 1987 folgte die Reichsbahnversion in grau als E 36 (Kat.-Nr. 2221 bzw. 32221).
Gert scheint sich derzeit kaum für Eisenbahnen zu interessieren. Gleich drei TippCo-Autobahnen hatte er aufgebaut. Allerdings werden die gezeigten Autobahnen alle nur mit Uhrwerkfahrzeugen betrieben …
… und ständig muss man die Uhrwerke aufziehen. Vielleicht sollte man doch auf elektrischen Betrieb umstellen ?
Die Firma Tipp & Co. wurde im Jahr 1912 in Nürnberg gegründet und 1919 von Philipp Ullmann übernommen. Nach der Machtergreifung 1933 verließ der jüdische Firmeninhaber Ullmann Deutschland und emigrierte nach England, wo er die Firma Mettoy gründete. Die Firma war zunächst im Staatsbesitz und wurde später vom ehemaligen Bing-Direktor Ernst Horn verwaltet. Im Jahr 1948 konnte Ullmann seine Firma zurückbekommen. Die Produktion wurde 1971 eingestellt. Das Unternehmen firmierte sich in die Noris Spielwaren GmbH & Co. um und konzentrierte sich nun auf den Import.
Die TippCo-Polizeiverfolgung Nr. 785. Das Polizei-Motorrad ist etwas schneller und nach drei bis vier Runden hat es das fliehende Auto gestellt. Die hintere Stoßstange des Autos ist als Hebel ausgebildet, der den Antrieb blockiert. Diese Polizeiverfolgung ist ein Hingucker ersten Ranges.
Die andere TippCo-Uhrwerksautobahnpackung beinhaltet zwei Weichen und Straßenstützen, um eine Überführung bauen zu können.
Der Lieferwagen und der Bus der zweiten TippCo-Uhrwerksautobahnpackung.
Das Deckelbild der zweiten TippCo-Uhrwerksautobahnpackung.
Themawechsel: Auf der TRIX EXPRESS Wechselstrombahn war bereits seit einiger Zeit der links stehende Straßenbahnwagen unterwegs, der offensichtlich im Erzgebirge gefertigt wurde. Er trägt vorn die Wagennummer 30 und an der Seite die Nummer 1451. Er besitzt Zinnräder, die auf eine Vorkriegsproduktion hindeuten.
Nun tauchten zwei weitere Wagen auf: mit gleichen Nummern, allerdings anderer Farbgebung. Diese Wagen besitzen Tonräder, die erst nach dem Krieg verwendet wurden. Tatsächlich stammen alle Wagen aus der Produktion von Arthur Glöckner, Seiffen. Ob er sich dabei von der Überlandstraßenbahn Hohenstein-Ernstthal – Gersdorf – Oelsnitz inspirieren ließ ?
Ein kleiner Holzbus, ebenfalls aus dem Erzgebirge.
Diesmal wurde auch wieder repariert: Uwe K. bringt Eckhards Wechselstromlok zum Laufen.
TRIX EXPRESS 21/51 Scheibenradlok für den Export nach England mit passenden Wagen.
Ein wunderschön erhaltener TRIX EXPRESS 21/151 Packwagen für den Export nach England.
Verkauft wurde der TRIX EXPRESS 21/151 Export-Packwagen in einem Karton mit deutschem Kleber 20/151, aber zusätzlichem Stempel „Made in Germany“.
Lesestunde: Florian und Uwe K. studieren die belgische Version des Vorkriegs-Faltblattes „Mit TRIX in die Welt der Technik“.
Natürlich haben wir auch über die kommenden Termine gesprochen:
- Mittwoch 27.11.2013: TRIX EXPRESS-Stammtisch beim Weihnachtsmarkt der Gustav-Heinemann-Oberschule
- Samstag 07.12.2013: TRIX EXPRESS-Stammtisch beim Weihnachtsmarkt der Lindenkirchengemeinde
- Sonntag 08.12.2013: kleine historische Modellbahnausstellung im Gemeindesaal der Lindenkirchengemeinde
Zur Modellbahnausstellung am Sonntag 8. Dezember haben wir derzeit folgende Ideen:
- Gert will wieder mal was Ordentliches zeigen, Märklin 00 mit Drehscheibe lautet sein Arbeitstitel
- Joachim und Uwe C. wollen die Märklin MINEX-Bahn zeigen
- Florian fiel ein, dass er beim Aufräumen über einige Kartons mit der neuen Märklin Spur 1 gestolpert ist. Trotz einiger deutlicher Hinweise der Stammtischfreunde, dass es sich dabei um Plastik-Produkte handeln würde, ist er von der Idee begeistert. Wir sind natürlich tolerant, zumal Florian die große Bahn auf der Bühne aufbauen kann.
- Dieter wird die historische TRIX EXPRESS-Wechselstrom-Anlage im Fahrbetrieb zeigen.
- Außerdem überlegt Dieter, ob er die eigentlich zum Oktober versprochenen KIBRI-Signalbrücken endlich mal aufbaut.
- Für die Fahrraddynamo-getriebene TRIX EXPRESS-Stammtischanlage wird noch ein belastbarer Betreuer gesucht, der die heranstürzenden jugendlichen Halbstarken domptieren darf.
- Weitere Anregungen werden gerne aufgenommen – Freiwillige vor !
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