22. TRIX EXPRESS Stammtisch Berlin 12.05.2012 (Gelbfensterwagen)

Bericht und Bilder Dieter Weißbach


Unser 22. Stammtisch fand im Gemeindesaal der Lindenkirche in Berlin Wilmersdorf statt. Vielen Dank an die Gemeinde und an Florian für den Kaffee. In den letzten Tagen ist das Motto „Gelbfensterwagen-Stammtisch“ ausgerufen worden – dazu ist es dann tatsächlich auch gekommen.


Hier ist zunächst ein Bild der neuen Viaduktbahn, die gerade zur Vorbereitung der Jubiläumsausstellung im Oktober 2012 entsteht. Die Viaduktbahn hat eine 25 cm breite Trasse und ermöglicht die Nachbildung einer mehrgleisigen Stadtbahnstrecke. Die Bahnsteighalle aus dem Manyways-Programm passt auch auf die Trasse. Die Bauweise ist durch die Elemente des Kibri-Brückenbauprogramms der Jahre 1938 – 1940 inspiriert. Die Höhe der Trasse über der Tischplatte beträgt 10,0 cm, dadurch kann sie auch mit Gleisen auf der Tischplatte unterfahren werden.

Zum Vergleich sei auf zwei Beiträge im Kibri-Sammlerleitfaden hingewiesen:

Kibri-Brückenbauprogramm – Höhe 4,5 cm – kleine Brückenbaugarnitur 0/68/5

Kibri-Brückenbauprogramm – Höhe 10,0 cm – große Brückenbaugarnitur 0/68/11


Florian zeigte uns, wie man einen sehr festen und gut bearbeitbaren Kunststoff erhält, der bei der Anfertigung von Zahnprothesen verwendet wird. Vielleicht ist das die gesuchte Lösung zur Fertigung der Buchsen für die Ersatz-Radscheiben der alten TRIX EXPRESS Lokomotiven ? Die Öffnung in der Radscheibe könnte mit diesem Kunststoff ausgegossen und anschließend in der Drehbank exakt zentrisch aufgebohrt werden. Hierzu müsste der korrekte Bohrungsdurchmesser gewählt werden, um die notwendige Passung auf der Achse zu erzielen. Die Radscheibe soll ja fest auf der Achse sitzen und darf sich nach dem Aufpressen nicht mehr verdrehen oder verschieben.


Nun ist bereits der erste Gelbfensterwagen auf der Stammtischanlage zu sehen, der kleine zweiachsige TRIX EXPRESS Packwagen (Kat.-Nr. 20/101) in der Lithographie-Ausführung 1935/36. Links steht eine TRIX EXPRESS Tenderlokomotive (Kat.-Nr. 20/54) der Ausführung 1936 (noch mit dünnem Fahrwerk und mit altem Bürstenhalter mit Sechskantmuttern). Es muss natürlich eingeräumt werden, dass die 1953 eingeführten Pappschwellengleise eigentlich nicht zu diesen alten Vorkriegs-Fahrzeugen passen.


Der kurze TRIX EXPRESS D-Zugwagen 3. Klasse (Kat.-Nr. 20/152/3) in der Gelbfenster-Lithographie-Ausführung 1935/36. Auf dem Bahnsteig steht ein Eisverkäufer mit seinem Wagen, hergestellt im Erzgebirge.


Ein weiterer Gelbfensterwagen, der kurze TRIX EXPRESS Mitropa-Schlafwagen (Kat.-Nr. 20/154) ebenfalls in der Lithographie-Ausführung 1935/36. Davor steht auf dem Bahnsteig ein Zeitungswagen, ebenfalls hergestellt im Erzgebirge.


Hier folgt nun der blaue TRIX EXPRESS CIWL-Packwagen (Kat.-Nr. 20/155, der Aufdruck I/151 passt nicht zur Katalognummer) in der Lithographie-Ausführung 1935/36. Die blauen CIWL-Wagen der ersten beiden Jahre gehören zu den schönsten Wagen, die TRIX hergestellt hat. Auch der Postwagen wurde wie die anderen Bahnsteigwagen im Erzgebirge hergestellt.


Relativ selten sind die kurzen TRIX EXPRESS Export-Wagen der Jahre 1935 und 1936 für den englischen und US-amerikanischen Markt. Die Lithographie orientierte sich an der Farbgebung der englischen Southern Railways.


Themenwechsel: ein nettes Mitbringsel von einem Antikmarktbesuch ist dieses Holz-Werbemodell des TAKRAF Eisenbahndrehkranes des VEB S.M. Kirow Leipzig.


Uwe zeigte einige schöne Gebäudemodelle der 1950er Jahre. Hier ist zunächst von Faller das Fertigmodell eines kleinen Stellwerks (Kat.-Nr. 121) mit Originalkarton.


Diese kleine Kapelle der Firma Hähnel besitzt die Kat.-Nr. 977, leider fehlt etwas auf dem Dach (ein Glockengerüst ?).


Kibri ist der Hersteller dieses Bausatzes einer kleinen Signalbrücke (Kat.-Nr. 9462).


Ein weiterer Bausatz „Alter Holzsteg“ der Firma Haug & Co. KG aus Echterdingen bei Stuttgart.


Kibri begann 1954 mit der Produktion der ersten Plastikgebäude, die als Bausatz und auch als Fertigmodell angeboten wurden. Hier im Bild das Pilzstellwerk 0/48/6 aus dem Katalog 1957.


Diese Handweichen stammen von der Fleischmann Spur 0 Bahn aus den frühen 1950er Jahren. Die Weichen sind nach nunmehr 60 Jahren in absolut neuwertigem Zustand.


Nun wenden wir uns wieder den ersten beiden Jahren 1935/36 der TRIX EXPRESS-Modellbahn zu. Ein weiterer Stammtischfreund kam und brachte einen roten Karton mit einigen älteren Lokomotiven mit …


… einige ältere Wagen hatte er auch mitgebracht, sodass sich die Stammtischanlage nun mit Gelbfensterwagen wohl gefüllt präsentiert. Oft fragt man sich, wohin eigentlich bestimmte Dinge auf diesem Planeten gelangen, nach denen man ständig sucht. Eine reginonale Häufung von Gelbfensterwagen und Scheibenradloks scheint es in Berlin zu geben.


Ein prüfender Blick über die Stammtischanlage.


Auf Gleis 2 ist der internationale CIWL-Express-Zug L 12 Warschau – Berlin – Paris (mit Flügelzug nach Ostende) mit zwei 20/51 des Bw Friedrichshain bespannt.


Dieser unscheinbare schwarze TRIX EXPRESS-Transformator ist eine kleine Sensation. Er wurde laut Angabe des Verkäufers bereits Weihnachten 1935 in der 110 V-Ausführung erworben (auf der Anlage fuhren die Scheibenrad-Dampflok 20/51 uind die Scheibenrad-Ellok 20/52). Dieser flache schwarze Transformator aus der Produktion der Siemens-Schuckert-Werke besitzt laut Typenschild die Katalog-Nummer 20/43 und wurde laut TRIX-Katalog in dieser Audführung nur 1935 angeboten. Unter dieser Nummer ist eigentlich der silbergraue Transformator in der Form eines Trafo-Häuschen bekannt, der von der Meissener Firma Electric exklusiv für TRIX EXPRESS gebaut und von 1936 bis 1939 in den TRIX-Katalogen angeboten wurde.

Die rote 220 auf dem Typenschld weist auf einen Umbau des Transformators hin. Im Jahre 1948 wurde laut Auskunft des Verkäufers die Netzstromversorgung von 110 V auf 220 V umgestellt. Im Auftrag des Stromversorgers hatte er damals seinen Transformator zum Elektriker gebracht und umwickeln lassen. Dabei wurde allerdings nur die Windungsanzahl der Sekundärwicklung halbiert. Eigentlich hätte man auch den Querschnitt der Sekundärwicklung ändern müssen.

Die schwarzen flachen Transformatoren mit Steckbuchsen besitzen ansonsten die Katalog-Nummer 20/44, diese Nummer taucht erstmalig in einer TRIX EXPRESS-Preisliste von 1940 auf.


Zum Abschluss nochmal zwei Scheibenradloks 20/51 mit ihren CIWL-Express-Zügen aus Gelbfensterwagen in der Tanklagerkurve.



Der nächste Stammtisch wird im September 2012 in der Gustav-Heinemann-Oberschule stattfinden, vermutlich am Samstag 08.09., 15.09. oder 22.09.2012. Der genaue Termin wird noch festgelegt. Dort wird es im wesentlichen um die Vorbereitung unserer nächsten großen Jubiläumsausstellung 75 Jahre TRIX EXPRESS Schnellzuglokomotive 2 C 1 im Oktober 2012 gehen.

In der Sommerpause wird es aber sicher wieder zu einem spontanen Treffen im Garten kommen.



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