Piko 1953 auf der German Rail Hannover 15. und 16.10.2011

Bericht Dieter Weißbach und Lutz, Bilder Lutz und Peter


Die Modellbahnmesse „German Rail 2011“ fand am 15. und 16.10.2011 in Hannover-Laatzen auf dem dortigen Messegelände statt. Neben zahlreichen aktuellen Modellbahn-Produkten und -Anlagen waren auch einzelne Nostalgie-Modellbahnanlagen ausgestellt.

Eine dieser Anlagen wurde von unserem Stammtischfreund Lutz präsentiert und soll nachfolgend vorgestellt werden. Dank gilt auch Peter für weitere Bilder.


Rund 100 km westlich der ehemaligen innerdeutschen Grenze wurde im Jahre 2011 eine Nostalgie-Modellbahnanlage mit ostdeutschem Material unter dem Motto „Piko 1953“ ausgestellt.

Alles was im Piko-Katalog dieses Jahres aufgeführt war, und auch tatsächlich produziert wurde, war auf der Anlage zu finden. Die Gleisanlage wurde aus Piko-Zweischienen-Bakelitgleisen aufgebaut und ermöglichte sowohl Wechselstrombetrieb als auch Gleichstrombetrieb.


Auch das Zubehör stammt ausschließlich aus ostdeutscher Produktion. Hier dominierten die Holzgebäude aus dem Erzgebirge, z.B. von der Seiffener Firma Pflugbeil.


Der Marktplatz einer Kleinstadt im Erzgebirge – dargestellt mit Modellhäusern aus dem Erzgebirge.


Bäume und Landschaftsteile – und ein kleiner Güterzug mit der Pico Express ME 102.


Der Pico-Güterzug am Bahnhof Holzheim, höchstwahrscheinlich von Pflugbeil / Seiffen gebaut.


Ein eiliger Güterzug – bestehend aus der Piko E46 und der Leig-Einheit von Piko. Leig ist die Abkürzung für „Leichtgüterzug“ und bezeichnet eine Doppeleinheit aus zwei kurzgekuppelten gedeckten Güterwagen, die einen direkten Übergang besaßen. In der Dienstvorschrift der DR werden sie wie folgt beschrieben:

„Zur beschleunigten Bedienung des Stückgutverkehrs […] sind besondere Fahrzeugeinheiten (Leigeinheiten) geschaffen, die entweder in selbständigen leichten Güterzügen (Leig-Zügen) verkehren oder in Güterzüge zur Ersparnis von Kurswagen eingestellt werden. Sie bestehen entweder aus zwei gedeckten großräumigen Güterwagen (Gl) oder aus einem Gepäckwagen und einem gedeckten großräumigen Güterwagen, die nach Beseitigung der sich gegenüberliegenden Stirnwände durch Kurzkupplung, Übergangsbrücke und Faltenbälge so verbunden sind, dass die Laderäume beider Wagen einen Raum bilden.“


Nochmal der eilige Leichtgüterzug mit der E 46 am Wärterhaus F26
(höchstwahrscheinlich auch von Pflugbeil / Seiffen).

Die E 46 ist zwar nie beim Vorbild gefahren, sie ist aber auch kein reines Phantasie-Produkt. Die Deutsche Reichsbahn entwickelte noch 1944 eine leistungsfähigere Nachfolgebaureihe für die E 44, konnte sie aber kriegsbedingt nicht mehr fertigstellen. Nach dem Krieg wurden diese Vorarbeiten aber für die Entwicklung der E 10 und der E 40 der westdeutschen Bundesbahn weiterverwendet. Die Vorserienmaschinen der E 10 wurden erstmalig 1952 ausgeliefert, die Serienmaschinen der E 10 und E 40 folgten 1956. Interessanterweise griff die ostdeutsche Firma Piko dieses Projekt 1954 für eine weitere Modelllokomotive auf dem Fahrgestell der E 44 auf. Die ostdeutsche Reichsbahn konnte eine vergleichbare Lokomotive erst 1961 mit der E 11 in Dienst stellen.


Zum Aufbau und Betrieb dieser Nostalgieanlage waren notwendig:

  • 8 Modulplatten
  • 32 Beine
  • 2 Klappstühle
  • 5 große Kartons
  • 7 kleine Kartons und
  • 3 Thermoskannen Kaffee.



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