Modelleisenbahntage der GHO 08. und 09.02.2014

Bericht und Bilder Dieter Weißbach


Im Februar 2014 waren die Eisenbahnfreunde wieder zu den Modelleisenbahntagen in die Gustav-Heinemann-Oberschule (GHO) in Berlin-Marienfelde eingeladen.


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Haus A der Gustav-Heinemann-Oberschule: Im Foyer, im Theatersaal und in zwei Klassenräumen fand die Ausstellung statt.


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Das Foyer: Die Schüler am Eingang zur Ausstellung


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Der besondere Anlass für diese Modelleisenbahntage im Februar 2014 war der im Sommer bevorstehende Ruhestand von Wolfgang Peißker, stellvertretender Schulleiter und Leiter der Modellbahn-AG der Gustav-Heinemann-Oberschule.


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Die leckere Kuchenauswahl hat uns die Ausstellung sehr versüßt, vielen Dank an die fleißigen Kuchenbäcker/innen.


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[Bild: Wolfgang Peißker]

Ein Blick zurück in die Anfangszeit der Modellbahn-AG der GHO:

“Im Frühjahr 1982 trafen sich zunächst vier Mathematiklehrer der Gustav-Heinemann- Oberschule nach einer Fachkonferenz und stellten fest, dass sie begeisterte Modelleisenbahner waren. Bei weiteren Gesprächen wurde dann die Idee einer Arbeitsgemeinschaft mit Schülern ins Leben gerufen.”

Wer mehr über diese nun 32 Jahre alte Geschichte erfahren möchte, sei auf die Homepage der GHO-Modellbahn-AG verwiesen.




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Die große Modulanlage der GHO-Modellbahn-AG hat die Berliner Stadtbahn rund um den Bahnhof Zoologischer Garten zum Vorbild. Im Bild eine Schnellzuglokomotive der BR 01.10 (ölgefeuert) vor einem Schnellzug im Bahnhof Zoo.


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Blick von Osten auf den Bahnhof Zoologischer Garten.


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Die Schnellfahrlokomotive 18 201 auf der Brücke über die Hertzallee.


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An der S-Bahn-Wagenhalle


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Am Abstellbahnhof


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Das neueste Projekt der Schüler-Arbeitsgemeinschaft: ein weiterer Bahnhof mit Halle, abgeleitet aus dem TRIX-Modell des Hamburger Bahnhofs Dammtor.




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Die Schüler-Arbeitsgemeinschaft der Gustav-Heinemann-Oberschule hat auch eine Straßenbahnanlage (Baugröße H0) gebaut. Auf dieser Anlage waren unter anderem Berliner Straßenbahnwagen im Einsatz.


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Die Schüler waren intensiv mit dem Fahrbetrieb …


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… auf der Straßenbahnanlage beschäftigt.


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BVG-Wagen 4002 (Bombardier Flexity F6Z, Baujahr 2012)


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Der BVG-Wagen 4002 und ein weiterer Straßenbahnzug.




Neben der H0-Straßenbahn-Anlage waren auch etwas größere Straßenbahnen zu sehen. Ein Berliner Straßenbahnfreund zeigte uns einige Fahrzeuge auf LGB-Gleisen (Spurweite 45 mm) und half uns bei der Beschreibung der Fahrzeuge.

Zunächst sehen wir drei grau lackierte Fahrzeuge für betriebsinterne Aufgaben ohne direkte Vorbilder.


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Hier sehen wir zunächst einen grauen Straßenbahntriebwagen, geschildert als “Dienstwagen”. Die Wagennummer 95 ist frei gewählt. Dieser Triebwagen ist ein leicht modifiziertes LGB-Modell, das in einer Packung mit einer Eisenbahn-Turmlore geliefert wurde, die für Straßenbahn zu breit ist.


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Ein grau lackierter Arbeitstriebwagen mit der bereits erwähnten Fahrleitungs-Turmlore im Schlepp. Der Arbeitstriebwagen ist ein Handarbeitsmodell ohne direktes Vorbild, die Wagennummer 1013 ist frei gewählt. Die Kastenform des Aufbaus ist von den Gütertriebwagen der normalspurigen Schleizer Kleinbahn ET 188 521 / 522 abgeleitet. Ein verbliebendes Exemplar wird in Dresden aufbewahrt. Ein vergleichbares Fahrzeug ist noch als Gütertriebwagen bei der normalspurigen Salzburger Lokalbahn im Bestand.


Nun folgen Straßenbahnfahrzeuge nach Vorbildern aus dem Rhein-Neckar-Raum. Dort gibt es ein ausgedehntes Meterspur-Straßenbahnnetz, das von Bad Dürkheim über Ludwigshafen und Mannheim bis nach Heidelberg reicht.


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Die bekannte grüne Tramwaylok der Lehmann Gartenbahn (LGB) hat die Nummer OEG 102, ihr Vorbild wird in Mannheim museal aufbewahrt.

Der vierachsige Heidelberger Überlandtriebwagen 44 ist mit dem Ziel “Schwetzingen” (bekannte Spargelstadt im Rheintal) geschildert. Der Tw 44 wurde 1925 von der Waggonfabrik Fuchs (Heidelberg-Kirchheim) gebaut und existiert noch heute. Die IGN Rhein-Neckar e.V. versucht, diesen Tw und den zugehörigen Bw 153 wieder betriebsfähig herzurichten. Mehr Informationen dazu gibt es hier: www.ign-ev.de


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Ein weiterer Überlandtriebwagen aus dem Rhein-Neckar-Raum, der urige Tw 49 der OEG (Oberrheinische Eisenbahn-Gesellschaft), die eine “dreieckige Überland-Ringlinie” zwischen Heidelberg, Mannheim, Weinheim und Heidelberg betreibt. Die OEG-Linie fährt auf der Gesetzesgrundlage der EBO (Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung). Bilder vom Vorbild dieses Triebwagens mit Tiefeinstieg aus dem Jahr 1965 gibt es im Historischen Forum von DSO.


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Nochmal der Arbeitstriebwagen 1013.


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Blick in die Schleife mit dem Tw 44 und Bw 153, der LGB-Tramwaylok und dem Heidelberger Duewag-Triebwagen GT6.

Die Modelle des Tw 44, des Duewag-GT6 und anderer Heidelberger Vorbilder sind auf der Bausatz-Seite des IGN e.V. erhältlich (Antriebe müssen separat besorgt werden), auf Nachfrage auch als Fertigmodelle.

Deren Erbauer, der Student Yannick Schäffner aus Mannheim, entwickelt derzeit den Berliner Mitteleinstiegwagen TM 36 in 1:22,5 – wahlweise für vorbildgerechte Spur II mit 64 mm oder die gängige Gartenbahnspurweite 45 mm.




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Die Schüler-Arbeitsgemeinschaft der GHO hat auch diese Märklin-Bahn mit M-Gleis aufgebaut.


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Ein Güterzug mit der Fleischmann BR 50 Kab, umgebaut für das Märklin-System.


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Ein Schnellzug mit der Märklin BR 03.10 mit Stromlinienverkleidung.




Natürlich nahmen auch die TRIX EXPRESS Freunde Berlin an den Modelleisenbahntagen der GHO teil, wobei wir diesmal urlaubsbedingt nur mit halber Mannschaft antreten konnten. Auf unserer TRIXSTADT-Stammtischanlage war die “Deutsche Verkehrsausstellung 1953” (DVA) aufgebaut. Außerdem waren die beiden Dynamo-Fahrräder angeschlossen, um die Züge mit Muskelkraft anzutreiben.


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Die TRIXSTADT-Stammtischanlage wurde mit regenerativer Energie betrieben.


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Neben dem Thema DVA 1953 waren diesmal viele Kesselwagen auf der TRIXSTADT-Stammtischanlage zu sehen.


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Die Luftbilder schwenken zum Eingangsbereich der Ausstellung …


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… und über den Parkplatz am Eingangsbereich.


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Luftaufnahme der Fahrzeugausstellung DVA 1953


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Die Deutsche Bundesbahn präsentierte auf der DVA 1953 ihre neuesten Fahrzeuge. Der Modelleisenbahnhersteller TRIX EXPRESS konnte bereits ein bzw. zwei Jahre später die wichtigsten Neuheiten im Modell anbieten.


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Blick in die Fahrzeugschau


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Eingang zur Deutschen Verkehrsausstellung 1953 (1)


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Eingang zur Deutschen Verkehrsausstellung 1953 (2)


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Ein weiterer Radfahrer an der Stammtischanlage


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Der offene Güterwagen Omm 52 (Märklin-Modell) wurde auf Deutschen Verkehrsausstellung 1953 vorgestellt. Im Hintergrund ist der VT 08 von TRIX EXPRESS zu bewundern.


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Tankwagenzüge vor dem Gasolin-Tanklager


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Eigentlich geht das gar nicht, ein schöner Kesselwagenzug mit den Super-Modell-Güterwagen TRIX EXPRESS 20/92 G Gasolin (gebaut 1950 – 1959) vor einer Plastik-Burg. Bei der Burg handelt es sich aber inzwischen auch schon wieder um einen Klassiker, das Kibri-Modell der Burg Branzoll. Das Vorbild steht oberhalb von Klausen (Eisacktal), rd. 30 km nordöstlich von Bozen.

Diese Burg ist ein schönes Beispiel für die Kreislaufwirtschaft: Der eine Stammtischfreund schafft zuhause etwas Platz und spendet die Burg der Schüler-AG für den Verkaufstisch, der andere Stammtischfreund entdeckt die Burg auf dem Verkaufstisch der Schüler-AG und muss jetzt überlegen, wo er für dieses Stück zuhause etwas Platz findet.


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Zur Abwechslung zog die TRIX EXPRESS V 36 einen langen Erzwagenzug. Die Erzwagen Erz IIId (OOtz 50 bzw. später Fad 50) entstammen aus der Kooperation mit dem bekannten Modellbahnkonstrukteur Willy Ade, der das Kunststoffgehäuse für TRIX EXPRESS entwarf, und wurden ab 1959 unter der Katalognummer 487 angeboten. Die Produktion dieser Wagen lief mehr als 25 Jahre.


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Ein weiteres Bild der V 36 vor dem Erzwagenzug.


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Der TRIX EXPRESS VT 08 (gebaut 1963 – 1967) im Bahnhof Trixstadt-Süd


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Noch einmal der TRIX EXPRESS VT 08 im Bahnhof Trixstadt-Süd




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Ein Stammtischfreund brachte eine in Teilen zerlegte Bahnsteighalle der Firma Lowel mit und fragte, wer sie gebrauchen könne. Natürlich fand sich sehr schnell ein würdiger Interessent, der sich nun um die fachgerechte Restaurierung kümmern wird. Ehrensache, dass der glückliche
Empfänger bald Bilder präsentieren wird.


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Lowel steht für Lothar Westphal, Leipzig. Unter diesem Namen wurden in den 1950er Jahren Bahnhöfe, Lokschuppen, Bahnsteighallen und anderes Modellbahnzubehör gefertigt.


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Seitenansicht der notdürftig zusammengestellten Teile der Lowel-Bahnsteighalle


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Die Dach- und Seitenfenster der Lowel-Bahnsteighalle bestehen aus Glasscheiben, die mit gestanztem Papier beklebt wurden.




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Ein Berliner Tinplate-Freund zeigte uns wieder einige schöne Stücke aus seiner Sammlung. Diesmal lag der Schwerpunkt bei der Spur 0.


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Märklin H64 / 13020 Schnellzuglokomotive 2´C 1´ in den Farben der PLM – Paris-Lyon-Méditerranée, 20 Volt-Motor (roter Pfeil), Spur 0, Baujahr 1926 – 1928.


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Blick auf das Windschneidenführerhaus (coupe vent) der PLM-Schnellzuglokomotive.


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2./3.-Klasse Schnellzugwagen 1888/0 P von Märklin, Spur 0, 21,5 cm Wagenlänge über Puffer, 1930er Jahre


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Mitropa-Speisewagen 1888/0 Sp von Märklin, Spur 0, 21,5 cm Wagenlänge über Puffer, 1930er Jahre


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Postwagen 1869/0 von Märklin, Spur 0, 21,5 cm Wagenlänge über Puffer, 1920er Jahre (einfache Drehgestellblenden)


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Märklin Fertigung für Bassett-Lowke: 2´C Tenderlokomotive in den Farben der Southern Railways, Southern 596, Uhrwerklok, Spur 0, 1930er Jahre

Diese recht seltene Lokomotive wurde von Märklin im Auftrag des englischen Modellbahnpioniers Bassett-Lowke für den englischen Markt gebaut.


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Märklin TMN 1020, 1´B Tenderlokomotive nach englischem Vorbild, Uhrwerklok, Spur 0, 1920er Jahre


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Märklin TMN 1020, 1´B Lokomotive nach englischem Vorbild, Uhrwerklok, Spur 0, 1920er Jahre


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Paya (Spanischer Hersteller), Schnellzuglokomotive 1´C 1´, Dreileiter-Wechselstrom, Spur 0, 1960er Jahre


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Radfahrer Rolli, Nachfertigung (nach 1990) des alten Lehmann Radfahrers unter Verwendung der alten Werkzeuge.




Im Theatersaal stellten die Modelleisenbahnfreunde vom CMT e.V. ihre Nebenbahnmodule aus.


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Endbahnhof der Nebenbahn


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Circus-Verladung


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Normal- und Schmalspurbahn werden vor der Brücke auf ein Dreischienengleis zusammengeführt.


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Schmalspur-Gelenktriebwagen


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BR 50 Kab auf dem Schiffsanleger Hoornfleetersiel Mole


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Bonsai-Bahn




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Auch die schönste Ausstellung geht einmal zu Ende, die fleißigen Schüler beim Wiederaufbau der Bühne im Theatersaal.


Im Herbst geht es dann weiter mit Modelleisenbahnausstellungen im Theatersaal der Gustav-Heinemann-Oberschule. Am Wochenende Samstag 25.10. und Sonntag 26.10.2014 wird es hier wieder eine große Historische Modelleisenbahnausstellung mit internationaler Beteiligung geben.



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