38. TRIX EXPRESS Stammtisch Berlin 07.09.2014 (Hebeling-Börse mit TRIX-Förderbandanlage)

Bericht Dieter Weißbach, Bilder Eckhard Scheinpflug und Dieter Weißbach


Am 07.09.2014 durften wir unsere Stammtischanlage auf der Hebeling-Börse in Berlin-Moabit aufbauen und dort Fahrbetrieb mit alten Bahnen vorführen. Dies war eine gute Gelegenheit, für unsere große historische Modellbahnausstellung am 25.10. und 26.10.2014 zu werben. Bei dieser Gelegenheit vielen Dank an Rolf Hebeling, dessen nächste Börse am 19.10.2014 stattfinden wird. Auf der folgenden Seite gibt es weitere Termine Berliner Modellbahn-Börsen.


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Unsere Stammtischanlage hatte sich zur Einstimmung auf die Oktober-Ausstellung erneut in ein Werksgelände verwandelt


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Im Zentrum des Werksgeländes befand sich die legendäre TRIX-Förderbandanlage (englisch: Conveyor), die ab 1954 in einer Auflage von 10.000 Stück vom englischen TRIX-Werk gebaut und auch in den deutschen TRIX EXPRESS-Katalogen angeboten wurde. Für die damalige Zeit war dies ein beeindruckendes Zubehör. Der Preis und die Größe der Förderbandanlage erschwerten allerdings den Verkauf, der sich bis zum Ende der 1950er Jahre hinzog.


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Blick auf die Anschlussgleise im Werksgelände


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Impressionen mit Gegenlicht (1)


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Impressionen mit Gegenlicht (2)


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Impressionen mit Gegenlicht (3) und mit der Hand …


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Impressionen mit Gegenlicht (4)




Natürlich fand sich die Gelegenheit, die Börsenstände zu durchstreifen und nach interessanten alten Modellbahnen zu suchen. An einem Stand fand sich eine Zugpackung TRIX EXPRESS 10/5 aus dem Jahr 1936, in dem die folgende Dampflokomotive lag.


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TRIX EXPRESS 20/53 mit neu gedrehten Radreifen aus Aluminium


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TRIX EXPRESS 20/53 für das International-Zweileiter-Gleissystem von unten, man beachte die schmalen Spurkränze sowie die selbst angefertigten Schleifer vom mittleren Schleiferdeckel zur (unteren) Außenschiene


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TRIX EXPRESS 20/53, ein etwas unscharfes Bild, auf dem aber die aus Messing angefertigten Zahnkränze der Treibräder zu erkennen sind


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Diese TRIX EXPRESS-Lok gibt einige Rätsel auf. Sie sieht auf dem ersten Blick aus wie eine 20/52. Das Gehäuse ist aber nicht aus Zinkdruckguss, sondern aus … Blech !


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Ein frühes TRIX EXPRESS-Fahrgestell mit Fiber-Bürstenbrücke, die Achsbohrungen haben 3,5 mm Durchmesser. Gert brachte dieses Fahrgestell des Baujahrs Anfang 1936 mit, das sich in einem TRIX-Konvolut fand und möchte es wieder vervollständigen.

Einschub: nach genauer Sichtung aller Bilder handelt es sich hierbei um ein aufgebohrtes Übergangs-Fahrgestell, nicht um ein echtes Scheibenradlok-Fahrgestell. Danke an Uwe K. für den Hinweis.

Die fehlenden Teile (Scheibenräder, 3,5 mm Achsen, Muttern, Treibstangen etc.) können bei Franz Nowack und Ton Jongen beschafft werden. Die Mail-Adressen der beiden sind in unserer Seite Ersatzteile und Werkzeug zu finden. Allerdings sind die Scheibenräder derzeit nicht lieferbar.


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Das frühe TRIX EXPRESS-Fahrgestell mit der Bürstenseite von schräg vorn …


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… und mit der Zahnradseite von schräg hinten.


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Das Gehäuse der elektrischen Vollbahn-Loko 20/52 aus dem Jahr 1935 für eine TRIX EXPRESS-Scheibenradlok, …


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… erkennbar an den Bohrungen für die Kupplungshalter. Bei diesem Gehäuse wurden die abgebrochenen Treppen ersetzt und Bohrungen im Dach zur Befestigung von Pantographen eines Fremdfabrikates verschlossen. Die passenden Pantographen können ebenfalls bei Franz Nowack und Ton Jongen beschafft werden.


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Das Vollbahn-Loko-Gehäuse und das frühe Fahrgestell auf einem Bild.




Nun geht es wieder zurück auf die Stammtischanlage.


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Piko LEUNAWERK-Kesselwagen vor den silberfarbenen Kesseln (1)


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Piko LEUNAWERK-Kesselwagen vor den silberfarbenen Kesseln (2)


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Blick auf die Antriebsmechanik der TRIX-Förderbandanlage: Im Maschinenhaus befindet sich der bewährte Allstrom-Motor der TRIX EXPRESS B-Loks, der in einem Blechrahmen verschraubt ist. Am Ende der Motorwelle befindet sich eine Messing-Schnecke, die in ein schrägverzahntes Nylon-Zahnrad der senkrecht stehenden Welle greift. Die gleiche Paarung kann man am oberen Ende der senkrecht stehenden Welle beobachten. Damit werden die beiden Förderbandriemen angetrieben. Dieses rustikale Antriebskonzept sorgt in Verbindung mit dem Gussgehäuse für ein kerniges Betriebsgeräusch. Wie sagte ein Stammtischfreund so treffend: “Diese Kohleförderanlage ist nicht nur ein Hingucker, sondern auch ein Hinhörer”.

Wenn man eine derartige TRIX-Förderbandanlage erwirbt, sind üblicherweise die alten Förderbandriemen verhärtet und nicht mehr einsatzfähig. Franz Nowack (Adresse siehe oben) bietet sowohl den kurzen Rippenriemen als auch den langen Flachriemen günstig an.


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Die LEUNA-Benzintanks haben inzwischen passende Tankdeckel erhalten.


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Wie üblich gab es auf dem Außenkreis Fahrbetrieb der unterschiedlichsten Marken. Die Märklin SK 800 vor passenden Schürzenwagen erfreute die Anhänger des Zweileiter-Wechselstromsystems.


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Gert wurde auch von der TRIX-Förderbandanlage gefesselt. Hier zieht er mit der roten V36 den letzten Wagen des Kipperwagenzuges genau unter das hintere Ende des Förderbandes.


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Anschließend verfolgt er gespannt die Beladung des vierten Kipperwagens.

Bei dieser Gelegenheit muss der Berichterstatter einräumen, dass kein Bild des Kipperwagens auf dem Entladegleis “Magnetic Rail” angefertigt wurde. Dies wird aber bei passender Gelegenheit nachgeholt.


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Hier ist zumindest schon einmal ein Archivbild aus dem TRIX-Museum von David O´Brien. Das Bild zeigt den englischen Prototyp des zur Förderbandanlage passenden Kipperwagens (dumper car) aus dem Jahr 1953. Im deutschen TRIX EXPRESS Programm wurde dieser Wagen mit deutscher Kupplung unter der Katalognummer 20/89 angeboten.


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Diese TRIX EXPRESS-Lok ist relativ normal, eine Tenderlokomotive 20/54 von 1936. Sie passt hervorragend zu den LEUNA-Kesselwagen 20/68.


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LEUNA – LEUNA – LEUNA

Vor den LEUNA-Kesselwagen 20/68 kam später die V36 zum Einsatz. Auch sie ist sehr gut als Werkslok geeignet.


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Die Ehlcke Gaskesselwagen passen ebenfalls gut in das Werksgelände .


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Nach der SK 800 kam eine Fleischmann Pacific (Katalognummer 1361) von Uwe zum Einsatz. Hierbei handelt es sich um die Bauvariante von 1959-61, die sich durch ein Zweilicht-Spitzensignal mit getrennten Glühbirnen, Griffstangen an der vorderen Pufferbohle und dem neuen Rundmotor identifizieren lässt.


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Zwischendurch erhielt die 1361 eine kleine Inspektion, die hier gerade abgeschlossen ist. Eckhard freut sich aus einem anderen (bislang nicht bekannten) Grund.


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Die Fleischmann 1361 vor den passenden Fleischmann-Schürzenwagen


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Instruktionen zur TRIX Förderbandanlage Teil 1 (durch Anklicken vergrößerbar)


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Instruktionen zur TRIX Förderbandanlage Teil 2 (durch Anklicken vergrößerbar)


Das englische Instruction Sheet zeigt den elektrischen Anschluss und die Montage- und Wartungshinweise.

  • Zum elektrischen Anschluss wird ein Dauerschalter (rot) für das Förderband und ein Momentschalter (schwarz) für das Entladegleis Magnetic Rail benötigt.
  • Es empfiehlt sich, einen leistungsfähigen Transformator mit 14 V Spannung und 3 A Stromstärke zu verwenden. Dieser Trafo kann sowohl die Förderbandanlage als auch den Kipperwagenzug versorgen. Im Regelfall wird der Zug stehen, wenn das Entladegleis betätigt wird.




Nachtrag vom 13.09.2014


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Der TRIX EXPRESS-Katalog 1953 zeigt auf Seite 4 ein Industriegebiet, das zur TRIX EXPRESS-Messeanlage 1952 gehört. Rechts in der Kurve sieht man einen hölzernen Kühlturm, der inzwischen bereits als Nachbau vorgestellt wurde. In der Mitte befindet sich ein interessanter Brückenkran, der erfreulicherweise im Original erhalten blieb …


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… und im Oktober auf unserer Ausstellung zu sehen sein wird. Hier ist ein erstes Bild auf der Anlagenerweiterung.

Im Brückenträger erkennt man eine Gliederkette, mit der die Krankatze bewegt wird. Diese Kette hat man dem TRIX Metallbaukasten 1c entnommen.


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Der TRIX EXPRESS-Freund erkennt bewährte Bauteile, wie z.B. den stehenden TRIX EXPRESS-Allstrommotor der 20/60 (E 94) und die Kabelstecker des TRIX EXPRESS 20/58 Dieseltriebwagen.


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Zum Vergleich zeigen wir ein Archivbild vom Oktober 2014, bei der man der TRIX EXPRESS 20/60 unter die Haube schauen konnte.


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Die Kraftübertragung erfolgt durch die Gelenkwellen der E 94.


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Das schwarz lackierte Blech mit dem Langloch greift in einen Drahtstift der Gliederkette ein, um die Krankatze auf der Kranbrücke zu bewegen. Die beiden Bronzefedern versorgen die Beleuchtung im Kranführerhaus. Auf der rechten Achse entdeckt man die 10 mm Bakelit-Speichenräder der TRIX EXPRESS Kesselwagen 20/92.

Kranführerhaus und Ausleger drehen sich bei der seitwärts Bewegung auf der Kranbrücke um die senkrechte Achse. Das Messingrad links treibt die Welle für diese Drehbewegung an.




Nachtrag 11.10.2014:


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Rechtzeitig zu unserer historischen Modellbahnausstellung sind die Hydrierwerksanlagen im Zentrum unseres LEUNA-Werks weitgehend fertiggestellt worden. Die Produktionsaufnahme wird am 25. Oktober erfolgen.




Zum Ende des Berichtes sei an unsere nächste große Historische Modellbahnausstellung erinnert:




Weitere Informationen zum Programm sind durch Klick auf den folgenden Link erhältlich:


Historische Modelleisenbahnausstellung in Berlin
75 Jahre TRIX EXPRESS Neuheiten 1939
in der Gustav-Heinemann-Oberschule, Haus A
Waldsassener Str. 62, 12279 Berlin-Marienfelde
o Freitag 24.10.2014 Aufbau- und Ausstellertag
o Samstag 25.10.2014 von 10:00 – 18:00 Uhr
o Sonntag 26.10.2014 von 10:00 – 16:00 Uhr



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