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Technikus Express

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von Uwe Petzold, ergänzt von Dieter Weißbach


Unter der Marke “Technikus Express” wurden von einer im Westteil Berlins ansässigen Firma Modellbahnen für die Spur 00 gefertigt. Als Firmeninhaber wird Rudolf Schmidt mit der Adresse Naumannstraße 33 in 1 Berlin Schöneberg genannt.

Der Produktionszeitraum wird für die Jahre zwischen 1947 und 1949 eingeschätzt, ist aber bislang noch nicht belegt. Vermutlich konnte das Unternehmen ab 1949 nicht mehr lange weitergeführt werden, nachdem einerseits die Währungsreform den Handel in die DDR einschränkte und gleichzeitig die beiden großen Marken TRIX EXPRESS und MÄRKLIN wieder für die Zivilbevölkerung produzieren durften, wodurch die kleinen Mitbewerber vom Markt gedrängt wurden.


Akku-Lokomotive von Technikus Express

Zunächst erscheinen eine antriebslose zweiachsige Akku-Lokomotive, die sehr an das ERGA-Kartonmodell oder an die Bulli-Lok von L. Herr erinnert, sowie kleine Personen- und Güterwagen. Die Akku-Lokomotive wurde aus stärkeren Aluminiumblech gefertigt. Die Achsblenden und Puffer bestanden aus Zinkdruckguß oder aus gedrehtem Metall.


Auch der Technikus Express Personenwagen bestand weitgehend aus stärkeren Aluminiumblech.


Die Aufbauten der Technikus Express Güterwagen wurden aus Holzklötzen gefertigt, die mit Pappe beklebt wurden. Der Wagenboden bestand wieder aus stärkerem Aluminiumblech.

An den Wagen befanden sich Herr-Hakenkupplungen; die Achsblenden und Puffer bestanden aus Zinkdruckguß.


Deutlich ambitionierter ist der Dieseltriebzug von Technikus Express, der sich mit seiner Gestaltung an US-amerikanische Diesellokomotiven bzw. Dieseltriebzüge anlehnt. Die Gehäuse der Wagen sind wieder aus stärkerem Aluminiumblech gefertigt. Es exisitiert eine Triebkopfvariante mit kuppelartigen Kappen über den Drehgestellen. Der Endwagen des Triebzuges erhielt ein abgerundetes Ende. Die Drehgestelle und Achsen bestehen aus Messing.


Technikus Express Triebkopf, mit anderer Scheinwerfergestaltung


Der sechsachsige Triebkopf besitzt zwei stehende Motoren und ein großes Bleigewicht.


Die stehenden Motoren treiben jeweils die Mittelachsen der beiden dreiachsigen Drehgestelle an. Die im Bild gezeigte Variante besitzt Rollenschleifer für den Mittelleiter. Es wurden aber auch Schleifer für eine Außenschiene angeboten.


Technikus Express Antriebsdrehgestell mit Rollenschleifer für die Außenschiene. Vereinzelt sind auch einfache Schleifer zu finden.


Das Technikus Express-Gleismaterial besteht aus einem Bakelitgleiskörper und zwei mit Blechklammern befestigten Blechschienen. Es erinnert an die Bakelitgleise von TRIX EXPRESS und PICO EXPRESS, besitzt aber andere Gleisverbinder.


Auf der Unterseite des Bakelitgleiskörpers ist eine Prägung “Technikus-Express” zu finden.


Aus Werner Böttchers “Modellbahnen-Welt” Heft Nr. 68 von Mitte 1949 konnten die folgenden drei Abbildungen entnommen werden. Sie beschreiben den Dieselzug von Technikus Express für die Spur 00.





Es muss noch geprüft werden, ob in den späteren Böttcher-Heften Hinweise auf den Technikus Express gegeben wurden.




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61. TRIX EXPRESS Stammtisch Berlin 04.03.2017

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Bericht und Bilder: Dieter Weißbach, Video: Anselm Geske


Unser März-Stammtisch 2017 fand in der Lindenkirchengemeinde statt, vielen Dank für die Gastfreundschaft.

Auf der TRIXSTADT-Stammtischanlage wurde heute Flagge gezeigt: “le drapeau tricolore” kündigt das Stammtischthema an, französische Eisenbahnen. Ein ergiebiges Thema, wie wir feststellen konnten.




TRIX EXPRESS für Frankreich


Für den französischen Markt erschien 1938 ein eigener TRIX EXPRESS-Katalog.


Zu der schokoladenbraunen TRIX EXPRESS NORD-Schnellzuglokomotive 25/56 von 1938 (im Bild ein Replikat) und zu den NORD-Schnellzugwagen gab es bereits in den letzten Stammtischberichten einige Informationen.

Im Hintergrund bildet sich die bekannte TRIX-Hand …


TRIX EXPRESS Katalog für Frankreich 1938 – die Schnellzugwagen Rapide NORD


TRIX EXPRESS Katalog für Frankreich 1938 – die Güterwagen 1/2


TRIX EXPRESS Katalog für Frankreich 1938 – die Güterwagen 2/2


Die Dampflokomotive TRIX EXPRESS 25/54 mit einem Zug aus gedeckten Güterwagen TRIX EXPRESS 25/63 für den französischen Markt.


Die Dampflokomotive TRIX EXPRESS 25/54


TRIX EXPRESS Rails droits (gerade Gleise, allerdings ohne Katalognummer)




Märklin für Frankreich


Auch Märklin hat sich dem französischen Markt gewidmet, wie Anselm mit seinen interessanten Exponaten eindrucksvoll unter Beweis stellte.


Märklin 3046 – die BR 44 in der französischen Ausführung als 150 X


Die Märklin 3046 hatte einen langen Güterzug mit Kohlewagen am Haken.


Märklin 3083 – die S 3/6 in der französischen Ausführung als 231 der Etat.


Die Märklin 3083 rauscht mit Volldampf durch den Bahnhof TRIXSTADT Süd.


Dieser Franzose ist nicht von Märklin, sondern wirklich aus Frankreich. Es handelt sich um einen Voiture Saucisson, und zwar den Fourgon Mixte von JEP.


Hier nochmal ein Blick auf die andere Seite des Endwagens von JEP, in zwei Farbvarianten. Die Endwagen besitzen eine große Öffnung für ein Schlusslicht.


Noch eine Märklin-Dampflokomotive für den französischen Markt – die Märklin 3005 BR 23 in einer kaum bekannten Variante. Sie wurde von einem Stammtischfreund vor langer Zeit in Frankreich im Pariser Laden Clarel erworben.


Märklin BR 23 für den französischen Markt als 131 der SNCF.


Die Märklin 3038 BB 9223 der SNCF in der klassischen lindgrünen Lackierung vor einem Zug aus INOX-Wagen der SNCF.


Unsere Stammtischanlage mit einem weiteren französischen Zug.


Diese CC 40101 der SNCF dürfte Fragen aufwerfen.




Noch mehr TRIX EXPRESS …


Diese TRIX EXPRESS 20/59 von 1939 wurde auf dem Stammtisch nach rund 50 Jahren Ruhezeit im Karton wieder zum Fahren gebracht.


Die recht ungewöhnliche Lackvariante “froggreen” der TRIX EXPRESS 231 stach kürzlich im bekannten Internetauktionshaus ins Auge.


Eine bunter als die andere – jetzt fehlt nur noch eine blaue TRIX EPXRESS 01.


Kaffeepause. Veronika hatte aufgerüstet und zwei Waffeleisen beschafft, um die Stammtischfreunde mit leckeren frisch gebackenen Waffeln zu verwöhnen. Florian nutzt die Gelegenheit, Helmut auf eine alternativlose Mission einzustimmen.


Drei TRIX EXPRESS 20/55 in rot auf einen Streich – langsam gibt es keine freien Gleise mehr auf der Stammtischanlage TRIXSTADT-Süd.


Schon wieder fand eine TRIX EXPRESS Zugpackung 9/1001/220 von 1952 den Weg nach Berlin.


Der TRIX EXPRESS Katalog 1952 – die Seite mit der Personenzug-Packung 9/1001


Der TRIX EXPRESS Katalog 1952 – die Seite mit der Güterzug-Packung 9/1002


TRIX EXPRESS 20/55 für die Schweiz – das Gleichstrom-Fahrgestell von der Bürstenseite mit einem leistungsfähigen Permanent-Stabmagneten und Funkentstörung.


TRIX EXPRESS 20/55 für die Schweiz – Gleichstrom-Fahrgestell von der Getriebeseite


Wieder eine schöne Repainting-Arbeit von John Hopkinson: Ein TRIX TWIN Suburban Coach und ein Parcel Van in den Farben der Southern Railway.




Was sonst noch geschah – und geschehen wird.


Dieses Bakelit-Gleisstück ist nicht von TRIX EXPRESS, sondern von TECHNIKUS EXPRESS.

Wer hätte noch ein gebogenes Gleisstück abzugeben, damit der Kreis geschlossen werden kann ?


Bakelit-Gleisstück von TECHNIKUS EXPRESS – Unterseite. Obwohl der Triebzug auch für das Dreischienengleis angeboten wurde, war das hauseigene Gleis nicht für den Mittelleiter vorbereitet.


Laut Auskunft des Besitzers sehen wir hier nicht den Landbahnhof “Bärenwald” von OWO, sondern ein Kleingartenlokal oder eine Barackenkneipe von TeMos. Wer noch weiß, was es mit dem DSU-Plakat auf sich hat, dürfte den Besitzer erfreuen.


Piko-Gleisbildstellpult


Piko-Gleisbildstellpult – Blick auf die Verdrahtung


Diese knubbelige Blechvariante der LZ 127 Graf Zeppelin soll zu einem Thema des nächsten Stammtischs am Samstag 29.04.2017 in der Lindenkirchengemeinde überleiten. Dort soll es unter anderem um den Zeppelin-Flugplatz von Kibri von 1928 gehen.

Außerdem könnten wir uns am 29.04.2017 wieder ein anderes Bahnthema vornehmen, wie wäre es mit “Schweizer Bahnen” ? Passend dazu wird sicher wieder ein kulinarischer Leckerbissen vorbereitet.





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Einführung

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von Uwe Petzold


Diese Seite ist noch in Arbeit



Diese Seiten möchten Einblick in die Entwicklung der Modellbahnen der Nenngrösse H0 auf dem Gebiet der früheren DDR geben. Es wird der Versuch unternommen, weniger Bekanntes und deren Zusammenhänge zu zeigen. Diese Seiten haben keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit. Sie werden entsprechend neueren Erkenntnissen ergänzt. Die Entwicklung der Modellbahn war nach dem 2. Weltkrieg ein wichtiges Instrument, um neuen Nachwuchs an technisch begabten Fachkräften zu fördern. Dies macht sich in der Förderung durch Staat (anfänglich SBZ) und Deutsche Reichsbahn deutlich.




Die privaten Vorkriegshändler, wie Herr und Rehse, halfen mit Bauteilen, Bausätzen und Zeichnungen den Selbstbau von Modellbahnen zu fördern.


Einer der ersten war die Firma Hoffmann aus Mylau mit einer Spur 00-Bahn aus Holzleisten, Pappe und einigen Metallteilen (Radsätze, Drehgestelle, Kupplungen).


Im Laufe der Zeit suchte Ing. Noch aus Glauchau nach Produzenten um Modellbahnartikel zu vertreiben.


Der Händler Fahrbach aus Leipzig fand mit Günter Dietzel einen Konstrukteur für seine gehobenen Modellwagen und Signale.


Der Großhändler Böttcher aus Templin vertrieb schon vor dem 2.Weltkrieg seinen Lehrbrief “Fernuntericht für Modellbahner” (erste deutsche Modellbahnzeitschrift). Dies setze er nach dem Krieg mit der “Modellbahnen-Welt” fort. Gleichzeitig vertrieb auch er gute Modellbahnartikel in Ost und West.


Die Berliner Händlerin Luise Herr arbeitete eng mit anderen Herstellern zusammen, so z.B. mit Gützold, Ehlke, Hels, Swart und Temos. Im Raum Berlin bestanden enge Beziehungen zu Rusto, Beyco, Reppin, Technikus Express und wahrscheinlich auch zu der kommunalen Produktionsgesellschaft Bergfelde. Da die Firma Herr sowohl im West- als auch im Ost- Teil Berlins tätig war, können diese vorgenannten Hersteller mit zu den DDR-Firmen eingeordnet werden.


Die schwere Zuordnung bestimmter Artikel möchte ich am Beispiel der Firma Electric erläutern. Dieser Hersteller (Mesco Meissen 1919 bis 1952) stellte u.a. Transformatoren unter seinem Namen her, welche baugleich unter dem Namen Bing, Bub, Kraus, Trix, und später Piko vertrieben wurden. Auch die Firma Herr hatte solche Trafos im Angebot. Mehr Informationen über dieses Thema gibt es auf der TRIXSTADT-Seite Electric-Transformatoren der Firma MESCO Meißen.


Die Modelle der damaligen Zeit waren aus den verschiedensten Materialien hergestellt. So gab es Modelle in Holz/Pappbauweise, solche aus Blech, andere aus Aluminium- oder Zinkguss. Die Kunststoffbauweise begann mit Duroplast (Bakelit) und wurde später mit Perlon (Fahrbach/Dietzel-Signale) bis zum Polystyrolmodell fortgesetzt. Die ersten Polystyrolmodelle dürfte die Firma Herr 1953 mit der LAG 5 (E 69 mit Ehlke Antrieb) und den gedeckten Güterwagen nach Länderbauart produziert haben. Die Kunststoffteile sind bei Hels Bad Schandau entstanden.




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Historische Modellbahnausstellung Berlin Oktober 2015 – Bilder der Besuchertage 24.10. und 25.10.2015 – zweiter Teil

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Bericht: Dieter Weißbach; Bilder: Dieter Weißbach, Ralph L., Ralf Floßbach und viele andere




Bildbericht der Ausstellung – Zweiter Teil


TRIX-Messebild_1935-2-sw-Jahr


Im Oktober 2015 konnten wir wieder eine große historische Modellbahnausstellung in der Gustav-Heinemann-Oberschule veranstalten. Das zentrale Thema lautete diesmal:

80 Jahre TRIX EXPRESS

Wir wollten an die Markteinführung der TRIX EXPRESS-Modelleisenbahn im Frühjahr 1935 erinnern. Märklin zog im Herbst 1935 mit einer eigenen Tischbahn in der Spur 00 nach. Beide Firmen lieferten sich in den folgenden Jahren einen spannenden Wettbewerb und brachten damit die Modelleisenbahnen in die Wohnstuben großer Teile der Bevölkerung.


Wie in den vergangenen Jahren konnten wir dank der Aussteller über 30 Stationen gestalten und die Entwicklung der Modelleisenbahn an konkreten Beispielen zumeist im Fahrbetrieb zeigen. Diesmal wurde aber auch historisches Spielzeug aus den 1930er Jahren gezeigt.




Die Stationen der Ausstellung

Aufgrund der großen Bilderzahl wurde der Bericht in zwei Teile getrennt, damit die Ladezeiten erträglich bleiben.


Erster Teil (weiter zur ersten Berichtsseite)

Station 1 – Spur 0 und Spur 1 Tinplate Raritäten (Vitrine, aus Berliner Sammlungen)
Station 2 – DISTLER 00 Hochbahn und „Flachbahn“, aus den 1920er Jahren (Anlage, Claudia mit Leihgabe von Gideon Bachmann)
Station 3 – DISTLER 00 Tischbahn, Autobahn und Bakerloo-Tram-Bahn (alle mit Uhrwerk) aus den 1920er Jahren (Anlage, Claudia und Patrick)
Station 4 – Tischbahnen im Vergleich von Bing 1910 bis Bub 1935 (Ausstellung, Patrick)
Station 5 – Blechtunnel für Tischbahnen 1925 – 1955 (Ausstellung, Claudia)
Station 6 – HAFFNER, ANFOE und frühes TRIX, Produkte abseits von Metallbaukasten und Tischbahn (Vitrine, Florian und Dieter)
Station 7 – TRIX EXPRESS Raritäten von 1935 (Vitrine, aus verschiedenen Sammlungen)
Station 8 – TRIX EXPRESS Zugpackungen von 1935 (Vitrine, aus verschiedenen Sammlungen)
Station 9 – MÄRKLIN 00 Händlerschaustück von Juni 1935 (Vitrine, aus Berliner Sammlung)
Station 10 – TRIX EXPRESS Bakelitbahn mit Zügen von 1935 (Anlage, Uwe K. und Dieter)
Station 11 – BING Tischbahn 1924 – 1932 (Anlage, Patrick)
Station 12 – MÄRKLIN 00 1935/36 im direkten Vergleich zur o.g. BING Tischbahn (Anlage mit Station gleichem Gleisplan) (Patrick und Marcus)
Station 13 – TippCo Uhrwerks-Reichsautobahn Großanlage 1937 (Anlage, Patrick)
Station 14 – TRIX Metallbaukasten ab 1931 (Ausstellung, Dieter und andere Sammler)
Station 15 – TRIX EXPRESS Bakelitbahn mit Zügen von 1937-39 (Anlage, Thomas)
Station 16 – TRIX EXPRESS Superautomatic 20/56 von 1940, Funktionsvorführung der Entkupplung (Anlage, Ludger)
Station 16a – TRIX EXPRESS Superautomatic 20/56 aus dem 3D-Drucker (Muster, Gerhard Lohmeyer)

Abendessen im weißen Rössl


Zweiter Teil

Station 17 – TRIX TWIN Manyways Elemente Bahnhofsbaukasten (Ausstellung, Florian)
Station 18 – TRIX TWIN Repaintings 1937 – 1955 (Angebote von John)
Station 19 – Märklin H0 Modellbahn, 1950er Jahre (Anlage, Klaus)
Station 20 – TRIX EXPRESS H0 Interpretation des LEUNA-Werks mit TRIX-Teilen von 1954-60 (Anlage, Dieter)
Station 21 – KLEINBAHN H0 1955 – 1965 (Anlage, Karl)
Station 22 – FLEISCHMANN H0 1952 – 1965 (Anlage, Uwe C.)
Station 23 – MOSKABEL Pionerskaya Spur 0 1950 – 1960,(Claudia, Joachim, Robert)
Station 23a – BEYCO Modell-Straßenbahn Spur 0 von Weihnachten 1948 (Eberhard)
Station 24 – Hornby 2 rail Thomas-Kinderbahn (Anlage, Dominic)
Station 25 – Walther Stabil-Metallbaukasten: Nachbau einer 2 C 1 Lokomotive auf Brücke, um 1930 gebaut, als bewegliches Modell (Berliner Fundstück)
Station 26 – Billerbahn 1948 – 1978 (Anlage, Torsten)
Station 27 – Rückblick auf das Jahr 1955 – 60 Jahre Wieder-Elektrifizierung in der DDR (Vitrine, Lutz S.)
Station 28 – Timesaver mit Piko-Fahrzeugen von 1955 (Anlage, Lutz S.)
Station 29 – Frühe DDR Modellbahnen (Ausstellung, Gerhart)
Station 29a – Teile für eine Schnellzuglok der BR 03, Spur S (Axel)
Station 30 – HO Modulanlage Berliner Stadtbahn (Anlage, GHO Schul-AG)
Station 31 – Gebrauchte Modellbahnteile (Verkaufsstand, GHO Schul-AG)
Station 32 – H0 Modulanlage Innerdeutsche Teilung mit Pendelverkehr (Anlage, CMT)
Station 33 – H0-Modulanlage mit Molenbahnhof und anderen Themen (Anlage, CMT)
Station 34 – MÄRKLIN 00 1950er Jahre M-Gleis-Anlage (Anlage, CMT)
Station 35 – Spur 0 150 Jahre Straßenbahn in Deutschland (Anlage, Christof)
Station 36 – Hamo H0 Straßenbahn 1953 – 1966 (Anlage, Wolfgang)




Station 17 – TRIX TWIN Manyways Elemente Bahnhofsbaukasten (Ausstellung, Florian)


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Die Manyways Bahnhofselemente sind normalerweise aus Gusmetall oder Blech gefertigt, abgesehen von den beiden Fahrzeugschuppen, dem Güterschuppen, dem Stellwerken und dem Wasserturm.

In einem großen Online-Kaufhaus konnten kürzlich einige Teile aus Holz erworben werden. Dazu zählen die Bahnhsteighalle, das Hauptgebäude und die beiden abgerundeten Eckgebäude (auf englisch: Quadrant Building). Alle Teile waren cremefarben lackiert. Die Celluloid-Folie der Halle hat schon etwas gelitten.

Die beiden hölzernen Uhrentürme sind schon etwas länger im Bestand, sie haben die bekannte matte betongraue Lackierung.

Bessere Bilder werden noch nachgereicht.




Station 18 – TRIX TWIN Repaintings 1937 – 1955 (Anlage und Angebote von John)


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[ Bild: Ralph L. ]

John Hopkinson ist bekannt für seine wunderbaren Repaintings der englischen TRIX TWIN-Lokomotiven und Wagen. Er kann auch Lackierungsvarianten von Bahngesellschaften anfertigen, die TRIX nie im Programm hatte.


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[ Bild: Ralph L. ]

Repaintings der englischen 4-4-0-Lokomotiven (Compound und Pitchley) von John Hopkinson


Weitere Bilder seiner aktuellen Werke werden nachgereicht.


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Auch von den Reisezugwagen und den kleinen Lokomotiven gab es Repaintings.


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Bei dieser kleinen Tank Loco der L&NWR – London and North West Railway (eine Vorläufergesellschaft der LMS) mit passenden kurzen Coaches – Personenwagen konnte der Berichterstatter nicht widerstehen.


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L&NWR Veronika

John hat auch noch größere Lokomotiven im Angebot. Inspiriert von der L&NWR King George the Fifth hat er eine weitere Variante dieser Klasse erstellt. Man beachte, dass diese Lok vorbildgerecht keine äußeren Zylinder besitzt, sie hat ein reines Innentriebwerk.


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Auch der Tankwagen “TRIX OIL” und der NE Refrigerator stammen aus der Repainter-Werkstatt von John und fahren nun auf der TRIXSTADT-Anlage.


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John musste leider schon Sonntagmittag aufbrechen, er hatte noch einen weiten Weg nach Nordengland mit dem Auto vor sich. Claudia verabschiedet sich von ihm und freut sich auf ein baldiges Wiedersehen.




Station 19 – Märklin H0 Modellbahn, 1950er Jahre (Anlage, Klaus)


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Klaus hatte seine Märklin-Bahn in den letzten Tagen vor der Ausstellung fertiggestellt.


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Klaus trifft mit Michael einen Landsmann in Berlin


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Kibri Arkadentunnel in die Landschaft integriert


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[ Bild: Ralph L. ]

Märklin HR 800 vor der grauen Signalbrücke 444


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Güterzug auf der Märklin-Anlage von Klaus




Station 20 – TRIX EXPRESS H0 Interpretation des LEUNA-Werks mit TRIX-Teilen von 1953-60 (Anlage, Dieter)


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[ Bild: Ralph L. ]

Auch in diesem Jahr wurde das LEUNA-Werk wieder ausgestellt. Im Zentrum befindet sich unsere Berliner Stammtischanlage, die um zusäztliche Platten erweitert wurde. Für Betriebsspaß sorgte die TRIX Förderbrücke. Die Kulisse des LEUNA-Werkes wurde mit einfachen Teilen nachgestaltet.


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[ Bild: Ralph L. ]

LEUNA-Werk mit TRIX-Teilen, Spraydosen vom Friseur, Kupferrohren und beklebten Konservendosen.


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[ Bild: Ralph L. ]

Das TRIX Förderband (TTR Conveyor) von 1954 im LEUNA-Werk


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Hydrierwerk aus Haarspraydosen und 8 mm Kupferrohr (weich)


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Im Zentrum des LEUNA-Werks standen auch Kesselwagen von Fremdfirmen


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Schwertransport im Leuna-Werk: Nicht immer ging es auf der Ausstellung bierernst zu.


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Hier sehen wir eine Großaufnahme der recht seltenen Variante des TRIX EXPRESS-Tiefladers 20/121 WW (Wiener Würstchen).


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Hochbetrieb im LEUNA-Werk


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[ Bild: Ralph L. ]

Das Tanklager des LEUNA-Werks


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TRIX EXPRESS Brückenkran (Einzelstück von der Messeanlage 1952)


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Der stehende TRIX EXPRESS-Wechselstrommotor der 20/60 als Antrieb des Brückenkrans


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Großputz im LEUNA-Werk. Zum Ausstellungsende musste das Schüttgut zusammengefegt werden.

Vielen Dank an Ralf und an Rei800, die nach Berlin kamen und uns als Krankheitsvertretung bei der Betriebsführung im LEUNA-Werk unterstüzten. Auch Werner hilft beim Großputz.




Station 21 – KLEINBAHN H0 1955 – 1965 (Anlage, Karl)


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[ Bild: Karl Feichtenschlager ]

Karl hatte sich für den Transport seiner Kleinbahn-Anlage einen vierteiligen Aufbau ausgedacht. Die Teile werden mit Blechbeschlägen zu einer Transport-Box verbunden, …


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[ Bild: Karl Feichtenschlager ]

… mit den Fahrzeugen und dem Zubehör befüllt …


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[ Bild: Karl Feichtenschlager ]

… und sind fertig für den Transport nach Berlin.


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Mit wenigen Handgriffen ist die Kleinbahn-Anlage wieder aufgebaut.

Die Anlage wurde mit dem weißen Gleissystem von Kleinbahn aufgebaut, das von 1952 bis 1957 produziert wurde und relativ zerbrechlich war. Mehr dazu gibt es
Kleintischspielbahn-Forum.


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[ Bild: Ralph L. ]

Karl an seiner Kleinbahn-Anlage


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[ Bild: Ralph L. ]

Kleinbahn E94- bzw. 1020-Parade


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[ Bild: Ralph L. ]

Kleinbahn Dampflok-Parade


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Kleinbahn E94 bzw. 1020 vor dem Personenzug


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Dampfgeführter Güterzug auf der Kleinbahn-Anlage




Station 22 – FLEISCHMANN H0 1952 – 1965 (Anlage, Uwe C.)


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[ Bild: Ralph L. ]

An der Fleischmann-Anlage waren einige schöne Werbeplakate der Marke ausgestellt.


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Uwe C. an seiner Fleischmann-Präsentation


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[ Bild: Ralph L. ]

Fleischmann Fahrzeugausstellung von links, …


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… Fleischmann Fahrzeugausstellung von rechts und …


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[ Bild: Ralph L. ]

… Fleischmann Fahrzeugausstellung direkt von vorn.


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[ Bild: Ralph L. ]

Die dänische Nohab My von Fleischmann.


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Fleischmann Zugpackung und zwei F7 A-Units der Santa Fé




Station 23 – MOSKABEL Pionerskaya Spur 0 1950 – 1960 (Claudia, Joachim, Robert)


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Der Bahnhof der Moskabel-Anlage

Die Moskabel-Bahn wurde zwischen 1950 und 1960 gebaut und war nicht als Spielzeug, sondern als Vorführbahn konzipiert, mit der in staatlichen Einrichtungen Nachwuchs für die sowjetrussischen Eisenbahnen geworben werden sollte.


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Die sechsachsige Diesellok der Moskabel-Bahn hat kein direktes Vorbild, erinnert aber sehr an die damals gebauten achtachsigen Doppellokomotiven der Baureihe TE2 der SZD, von der zwischen 1948 bis 1955 immerhin 528 Doppellokomotiven (zwei Sektionen mit je vier Achsen) in Charkow gebaut wurden. Mehr dazu gibt es im Wikipedia-Artikel SŽD-Baureihe ТЭ2 .


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[ Bild: Ralph L. ]

Bahnhofsszene auf der Moskabel-Anlage


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Eckhard und Robert


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Pkw-Transport auf der Moskabel-Bahn


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weitere sowetrussische Pkw


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andere russische Accessoires


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Ein Briefmarkenbogen der sowjetrussischen Post mit Eisenbahnmotiven




Station 23a – BEYCO Modell-Straßenbahn Spur 0 von Weihnachten 1948 (Eberhard)


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BEYCO Modell-Straßenbahn Spur 0 von Dezember 1948

Am Sonntag besuchte uns Eberhard und zeigte diese Rarität. Auf der Moskabel-Anlage fand sich eine geeignete Fotogelegenheit. Vielen Dank für den Besuch und das Mitbringen der sehr seltenen Straßenbahn, die sich im besten Zustand befindet.

Siehe dazu auch: Informationen zur Firma BEYCO auf www.tauschboerse-modellbahn.de


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BEYCO Modell-Straßenbahn Spur 0 von Dezember 1948, direkt neben der Moskabel-Lok.


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BEYCO Straßenbahn-Triebwagen Spur 0 von Dezember 1948, Blick von unten auf den Antrieb




Station 24 – Hornby 2 rail Thomas-Kinderbahn (Anlage, Dominic)


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[ Bild: Ralph L. ]

Für die Kinder war in diesem Jahr wieder die Thomas-Bahn aufgebaut, auch unter dem Namen “Thomas und seine Freunde” bekannt.


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Dominic baute die Thomas-Bahn auf der Bühne auf.


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Hier erläutert Dominic den Hintergrund der Thomas-Bahn. Die Geschichten von Thomas und seinen Freunden wurde vom Reverend Wilbert Vere Awdry ersonnen. Mehr dazu gibt es im Wikipedia-Artikel Thomas, die kleine Lokomotive.


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[ Bild: Ralph L. ]

Die Lokomotiven der Thomas-Bahn stellen Charaktere dar, um die es in den Geschichten geht. Deshalb haben die Lokomotiven Gesichter erhalten.


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[ Bild: Ralph L. ]

Die blaue Lokomotive rechts ist Thomas, die grüne Lokomotive links ist Emily.


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[ Bild: Ralph L. ]

Hier studiert der Berichterstatter die Thomas-Bahn.




Station 25 – Walter Stabil-Metallbaukasten: Nachbau einer 2 C 1 Lokomotive auf Brücke, um 1930 gebaut, als bewegliches Modell (Berliner Fundstück)


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[ Bild: Ralph L. ]

Durch einen glücklichen Zufall konnte diese riesige Lokomotive erworben werden, die aus Walther Stabil-Metallbauteilen gebaut wurde.


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[ Bild: Ralph L. ]

Diese Walther Stabil-Lokomotive wurde nach Einschätzung des Metallbau-Experten Jürgen Kahlfeldt vermutlich in den 1930er Jahren gebaut. Ein Indiz dafür sind die sogenannten Stabil-Erfinderteile, die 1925 herauskamen und der Wettbewerbsbeitrag eines Berliner Jungen, der 1930 in das Stabil-Vorlagenheft aufgenommen wurde. In den Jahren nach 1930 entstanden einige dieser großen Lokomotivmodelle, die in Zeitschriften abgebildet waren.


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Bauplan 715 aus dem Stabil Vorlagenheft 53-55 von 1930 für eine Turbinenlokomotive




Station 26 – Billerbahn 1948 – 1978 (Anlage, Torsten)


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Torsten an seiner Billerbahn


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Die Billerbahn ist als Schmalspurbahn der Baugröße 0e einzuordnen und fährt auf Gleisen mit 16,5 mm Spurweite.


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Die Lokomotiven fahren mit Uhrwerk oder mit Batteriebetrieb.


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Die Fahrzeuge sind Feldbahnvorbildern nachempfunden.


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Weitere Fahrzeuge der Billerbahn, auch hier sind zwei Batteriewagen zu sehen.


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Billerbahn-Zugpackung




Station 27 – Rückblick auf das Jahr 1955 – 60 Jahre Wieder-Elektrifizierung in der DDR (Vitrine, Lutz S)


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Zehn Jahre Eisenbahn in Arbeiter- und Bauernhand

Auf diesem Plakat ist viel zu entdecken, zum Beispiel eine Dampflok mit Kohlenstaubtender, die vierachsigen Großraumgüterwagen, der neue Schnelltriebwagen der ungarischen Firma Ganz, der vierteilige Doppelstockzug, ein modernes Turmstellwerk und eine elektrische Güterzuglok der Baureihe E94 auf der Brücke.


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Die Wiederaufnahme des elektrischen Zugbetriebs in der DDR im Jahr 1955 war das Thema. Die elektrischen Bahnanlagen des mitteldeutschen Netzes waren 1946, also kurz nach dem Krieg demontiert und mit den verbliebenen Fahrzeugen in die Sowjetunion abtransportiert worden. Dort konnten diese Reparationsleistungen aber keine Verwendung finden. Deshalb wurde vereinbart, die Anlagen uind Fahrzeuge gegen die Lieferung von neugebauten Reisezugwagen wieder zurückzugeben. Der erste Streckenabschnitt konnte im am 1. September 1955 zwischen Halle und Köthen wieder in Betrieb gehen.

Unter dem Plakat waren neben den Allerweltsmodellen von Piko erlesene Spezialitäten versammelt.


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Bausätze der Firma Rehse


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Piko E44 AEG auf dem Kopf, E94 (als Umbau auf Basis der Piko E44 AEG) und eine Piko E44


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Die drei Lokomotiven nochmal etwas näher. Die auf dem Kopf liegende E44 von Piko ist eine im Fachgeschäft (oder gar serienmäßig – siehe Stempel) auf 3S-3L umgerüstete Version.


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Zur Elektrifizierung gehören nicht nur Lokomotiven, sondern auch Fahrleitungsmaste, Hochspannungsmaste und Umspannwerke.

  • Die Fahrleitungsmasten rechts vorne in der Vitrine sind professionell gebaute Eigenbauten von der Anlage des VEB Starkstrombau Halle.
  • Das Umspannwerksgebäude in der Ecke stammt von TeMos und konnte als (Mesco-)Trafo-Abdeckung genutzt werden.
  • Vor dem Umspannwerksgebäude steht ein Swart-Hochspannungsmast für 110 kV Freileitungen.
  • Die kleinere Trafostration für das Landesnetz stammt von Schröter (Bernburg).




Station 28 – Timesaver mit Piko-Fahrzeugen von 1955 (Anlage, Lutz S)


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[ Bild: Ralph L. ]

Lutz S. hatte die Idee, mal einen Timesaver mit DDR-Material aufzubauen. Was ist überhaupt ein Timesaver ? Nun da stellen wir uns mal ganz dumm … und schauen in den Wikipedia-Artikel Timesaver. Ein Timesaver ist also ein Strategiespiel auf Basis einer einfachen Modelleisenbahnanlage.

Für den Oberbau des Timesavers wurde Hruska schwarze Holzschwelle ausgewählt. Passend zum Thema Wiederelektrifizierung wurde er mit Oberleitung ausgestattet.

Die Fahrleitung des Timesavers war funktonsfähig und wurde beim Betrieb mit der E63, die durch Drehen des unter dem Dach befindlichen Befestigungsblechs für den Panto “serienmäßig” auf Oberleitungsbetrieb umgestellt wurde.

Der Fahrleistungsbetrieb funktionierte einwandfrei, da die Stromabnahme wesentlich besser war als über die Zonkdruckgussräder auf Blechschiene.


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Die Weichenverbindungen des Timesavers, Lutz K. studiert dahinter Fachliteratur.


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[ Bild: Ralph L. ]

Die Piko E63 wurde als Rangierlok bestimmt …


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… und versucht, den rot-gelben Santa-Fé Wagen an die passende Stelle zu bewegen.


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Anschließend versuchen Lutz S. und Christian wieder einmal, die Geschichte der DDR-Modellbahnen anhand überlieferter Dokumente zu deuten.


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Etwaige Zweifel versucht Christian mit einem Beweisstück zu zerstreuen.


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Diese Diskussion ruft die anderen Kollegen auf den Plan.


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Die kleine antriebslose Technikus Express Diesel-/Akku-Lok auf Technikus Express-Gleis




Station 29 – Frühe DDR Modellbahnen (Ausstellung, Gerhart)


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Gerhart griff auch das Thema Elektrifizierung auf und stellte ein Schaustück mit Oberleitung aus. Davor war seine Gleissammlung zu sehen.


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[ Bild: Ralph L. ]

Außerdem gab es hier Zugpackungen, Bauzeichnungen und einen unbekannten SVT zu bestaunen.


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zwei PIKO-Zugpackungen (man beachte die Schreibweise auf der Packung)


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Eine Modellstraßenbahn-Packung der Dresdner Blech- und Spielwarenfabrik links und eine PIKO Express Zugpackung mit der E44 AEG (man beachte wieder die Schreibweise).


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Noch eine PICO Express Zugpackung mit der Me 102 (man beachte erneut die Schreibweise).


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Der SVT (Schnelltriebwagen), der noch Rätsel aufgibt, aus der Nähe.




Station 29a – Teile für eine Schnellzuglok der BR 03, Spur S (Ausstellung, Axel)


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Teileversand der Firma Heinrich Rehse


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Nochmal Teileversand der Firma Heinrich Rehse, diesmal per Nachnahme. Der Vordruck weist noch RM und Rpf aus.


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Kessel, Führerhaus und Zylinder für eine Schnellzuglok der BR 03, Spur S

Kessel und Führerhaus (ohne Dachüberstand) haben beim Modell eine Länge von 221 mm; beim Vorbild beträgt diese Länge 13.400 mm. Daraus errechnet sich ein Maßstab von 1:60,6.

Für die Nenngröße S wird laut NEM und NMRA ein Maßstab von 1:64 angesetzt. Im Berliner Raum war in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg aber auch die Nenngröße Z0 (Maßstab 1:60) gebräuchlich.

Der kleinere Kesseldurchmesser und die Domanordnung auf dem Kessel (größerer Abstand) entsprechen der BR 03. Bei der BR 01 wäre der Kesseldurchmessr größer und der Domabstand kleiner. Die vier Sandfallrohre würden allerdings eher zur BR 41 passen, die ebenfalls den
03-Kessel erhielt.


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Barrenrahmen (auf Einspannhilfe zum Stirnfräsen genietet) für eine Schnellzuglok der BR 03, Spur S


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Detailaufnahme von Kessel und Zylindern für eine Schnellzuglok der BR 03, Spur S

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Station 30 – HO Modulanlage Berliner Stadtbahn (Anlage, GHO Schul-AG)


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Jens am neuen Bahnhof Alexanderplatz

Die Modellbahn-AG der Gustav-Heinemann-Oberschule war mit Teilen ihrer großen Modul-Anlage Berliner Stadtbahn vertreten. Im Zentrum befand sich diesmal nicht der altbekannte Bahnhof Zoo, sondern der neue Bahnhof Alexanderplatz, der aus dem TRIX-Modell des Bahnhofs Hammburg Dammtor abgewandelt wurde. Dieser Bahnhof bietet die Möglichkeit, eine Straßenbahnstrecke nachzubilden.


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Ein langer Schnellzug geführt von der BR 103 bei der Einfahrt in den Bahnhof Alexanderplatz


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Unter der Brücke hat sich offenbar ein Fahrradunfall ereignet.


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Frank überwacht die Betriebsführung im Netz.


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Auf der Stadtbahnstrecke ist ein S-Bahnzug ET 475 (Bauart Stadtbahn) in den Hauptstadtfarben von 1987 unterwegs.


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Der S-Bahnzug ET 476 (Rekonstruktion der Bauart Stadtbahn) hingegen trägt die nach 1990 etwas aufgehellten Traditionsfarben der Berliner S-Bahn.


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Zwei Schüler am Stellpult des Rangierbahnhofs auf der anderen Seite der Anlage.


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Im Rangierbahnhof rollt eine schwere Güterzuglok E94 zu ihrem Zug, die normalerweise nicht so häufig in Berlin zu sehen ist.


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Michael stand für Fragen der Besucher zur Verfügung.




Station 31 – Gebrauchte Modellbahnteile (Verkaufsstand, GHO Schul-AG)


Wer noch ein schönes Bild von den Modellbahnangeboten hat, wird um eine Nachricht gebeten.




Station 31a – Kaffeepause


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Veronika und Gerhild hatten Kuchen gebacken sowie Salate und andere Leckereien zubereitet. Vielen Dank.


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Lutz S. in der Pause




Station 32 – H0 Modulanlage Innerdeutsche Teilung mit Pendelverkehr (Modul-Anlage, CMT)


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Eine ehemals zweigleisige Bahnstrecke endet plötzlich an einer Fahrzeugrampe, Blick von Ost nach West. Ein einsamer LKW steht an der Rampe.


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Im Ernstfall hätte es an der Fahrzeugrampe so ausgesehen.


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Die Abfolge der Grenzsperranlagen an der im November 1989 gefallenen innerdeutschen Grenze von Ost nach West. Achtung: der Beobachtungsturm wurde hier bereits abgebaut, nur die helle Sockelfläche ist noch zu sehen. Die Grenztruppen stehen aber noch.


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Hier ist der Beobachtungsturm noch aus der Nähe zu sehen.


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Politischer Gleisabschluss – die zugehörige Perspektive Ost


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[ Bild: Ralph L. ]

Die Abfolge der Grenzsperranlagen in der Gegenrichtung von West nach Ost, noch mit dem Beobachtungsturm.


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Politischer Gleisabschluss – die zugehörige Perspektive West


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Auf der Westseite taucht am Ende der elektrifizierten Strecke kurzzeitig eine rote TRIX EXPRESS 20/55 auf. Offenbar soll geprüft werden, ob der Streckenabschnitt noch betriebsfähig ist.




Station 33 – H0-Modulanlage mit Molenbahnhof und anderen Themen (Anlage, CMT)


Der CMT e.V. (Christliches Modellbahn Team e.V.), Gruppe Berlin & Umland zeigte eine H0-Modulanlage (Typen Nordmodul und Fremo) mit Motiven nach Nebenbahnen in Norddeutschland. Neben einer H0-Regelspurstrecke, die an einer Hafenmole endet, waren auch eine H0e-Schmalspurbahn und ein Dreischienengleisabschnitt aufgebaut. Mehr Informationen über den bundesweit tätigen Verein gibt es auf der Internetseite des CMT.


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[ Bild: Ralph L. ]

Molenbahnhof mit Leuchtturm


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Ein moderner Leichttriebwagen ist im Molenbahnhof angekommen


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[ Bild: Ralph L. ]

Die Deichscharte wird von einem VT 98 der PEG durchfahren.


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Bauernhof am Bahnübergang


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Kurz vor einem Kanal treffen die Schmalspurbahn und die normalspurige Nebenbahn aufeinander. Da nur noch eine Brücke vorhanden ist, muss die Schmalspurbahn in ein Dreischienengleis einmünden, um den Kanal überqueren zu können.


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Güterzug der Schmalspurbahn


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Schmalspurdampflok 99 4644 (Rekonstruktion auf Basis einer Lok der Kleinbahn des Kreises Jerichow I) beim Rangieren.




Station 34 – MÄRKLIN 00 1950er Jahre M-Gleis-Anlage (Anlage, CMT)


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Die Märklin-Anlage des CMT stellt eine typische Kinderzimmeranlage dar, wie sie in den frühen 1960er Jahren entstand. Im Zentrum der Eisenbahnanlage ist eine Faller-AMS-Autobahn aufgebaut. Die Anlage einmal von links …


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

… von der Seite …


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… und die Märklin-Anlage des CMT von rechts.




Station 35 – Spur 0 – 150 Jahre Straßenbahn in Deutschland (Anlage, Christof)


Christof Henseler nahm das Jubiläum “150 Jahre Straßenbahn in Deutschland” zum Anlass, Blechbahnen von heute in Spur 0 nach Vorbildern aus 150 Jahren seit Eröffnung der ersten Pferdestraßenbahn in Deutschland im Juni 1865 auszustellen. Die Straßenbahnen stammen von Lehnhardt Oberlungwitz und anderen. Zusätzlich wurden noch zum Vergleich Eisenbahnen von ETS Prag präsentiert.


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Modell einer Pferdestraßenbahn als Erinnerung an das Jubiläum 150 Jahre Straßenbahn in Deutschland


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Verschiedene Straßenbahnmodelle (darunter die beiden Dresdener Hecht-Triebwagen) von Christof


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Weitere Straßenbahnmodelle aus Blech, im Hintergrund die Lokal-Bahn


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Eine Keksdose in Gestalt der Straßenbahn Basel – Reinach – Aesch. Wie uns unser Basler Besucher Rudolf Schrenk mitteilte, wurde das Vorbild dieser Tram 1914 von der SIG (Schweizerische Industrie-Gesellschaft, Neuhausen bei Schaffhausen) hergestellt. Diese Tram war bis 1972 hauptsächlich auf der genannten Strecke im fahrplanmäßigen Einsatz; heute kann sie unter dem Namen “Dante Schuggi” als Restaurant-Tram gemietet werden. Im Regelbetrieb wird die Strecke heute mit modernen Fahrzeugen betrieben.


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Moderner Niederflurtriebwagen in Berliner Farben


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Wendeschleife der Straßenbahnanlage


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Güterstraßenbahn der SWG


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Deckelbild der ETS-Packung


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Fleischmann Spur 0 Uhrwerk-Zugpackung, vermutlich Kat.-Nr. U 320/2 R von 1950-1952.

Siehe dazu die Bestimmungshilfe von Walter Plischke.




Station 36 – Hamo H0 Straßenbahn 1953 – 1966 (Anlage, Wolfgang)


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Im Flur wies das große Modell eines Düwag-Gelenktriebwagen GT6 zum Straßenbahnraum.


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Wolfgang Klaus in voller Aktion an seinem Fahrschalter, vom dem seine Hamo-Straßenbahnanlage bedient wird. Sogar die Haltestellen wurden ausgerufen. Bei Hamo handelt es sich hier nicht um die Vertriebsmarke von Märklin für Gleichstromlokomotiven, sondern um die ursprüngliche Marke von Alfred Hannemann, die von 1953-1963 bestand. Im Jahr 1964 wurde diese Marke von Märklin übernommen und mit neuer Zielrichtung weitergeführt. Weitere Informationen und Bilder zur Geschichte der Firma Hamo findet man auf der Seite von Peter Roster.


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Der Fahrschalter in der Großaufnahme, wie beim Vorbild werden Beschleunigen und Bremsen mit dem Fahrschalter gesteuert.


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Die Hamo-Straßenbahn-Anlage von Wolfgang Klaus von der Seite im Überblick. Auf einer vergleichsweise kompakten Grundfläche hat Wolfgang Klaus vielfältige Fahrmöglichkeiten in einer typischen Stadtlandschaft eingerichtet.


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Die Hamo-Straßenbahn-Anlage von der Vorderseite. In der Mitte dominiert ein halkreisförmiger Neubau der 1950er Jahre, der sogar eine Hauptstraße überbaut.


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Blick auf die Altstadt mit Wendeschleife


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Zentrum der Straßenbahnanlage


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[ Bild: Ralf Floßbach ]

Straßenbahnbetriebshof


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[ Bild: Ralph L. ]

Altbautriebwagen in der Wendeschleife


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[ Bild: Ralph L. ]

Moderne Architektur der 1950er Jahre




Weitere Überraschungen


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Horst brachte einen zweiteiligen Schnelltriebwagen mit Wehrmachtsmotor nach Berlin. Hier ist er zunächst im Bahnhof TRIXSTADT eingefahren …


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… anschließend drehte der SVT von Horst auch eine Ehrenrunde im LEUNA-Werk.


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Das Handmuster eines Heizwagens für TRIX EXPRESS;
siehe dazu auch: Heizwagen der Bauart 1931–1943 auf Wikipedia.de


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Rudolf Schrenk, ein Besucher aus der Schweiz brachte uns diese historische Eisenbahnkarte mit Orts- und Stationsverzeichnis aus dem Jahr 1925 nach Berlin. Vielen Dank nach Basel.




Ende der Ausstellung und Ausklang


Am Montag packten einige Kollegen wieder kräftig mit an, um den Großteil der Tische und Bühnenelemente an ihre alten Plätze zurückzubringen.


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Zum Ausklang endete diese Historische Modellbahnausstellung Berlin 2015 wieder sehr entspannt …


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Wenn alles getan ist




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Danksagung


Wir danken ganz herzlich allen Ausstellern, die mit Ihren Anlagen und Sammlungen im Oktober 2015 nach Berlin kamen. In diesem Jahr waren viele einzigartige Bahnen und sensationelle Exponate zu sehen.

Wir danken natürlich auch allen anderen Modellbahnfreunden, Helfern und Helferinnen, die uns bei dieser Ausstellung mit Leihgaben oder in anderer Form unterstützten. Hier seien das Rücken der Tische und Bühnenelemente, die Montage der Vitrinen, das Bereitstellen von Bildern, das Betreiben einzelner Ausstellungsanlagen als Krankheitsvertretung, das Backen zahlreicher Kuchen sowie die Besetzung des Infostandes und des Kaffee-/Kuchen-Standes genannt.

Wir danken dem Modellbahnverein Weinbergsweg e.V., der uns wieder Vitrinen zur attraktiven Präsentation der historischen Exponate zur Verfügung stellte.

Besonderer Dank gilt erneut der Gustav-Heinemann-Oberschule mit dem Schulleiter, dem Förderverein und dem Hausmeister, die uns als Mitveranstalter, als Mitwirkender mit Ihrer Modellbahn-AG, bei der Bereitstellung der Räume sowie mit vielen anderen nützlichen Dingen unterstützten.

Wir danken aber natürlich auch allen Besuchern, die uns und den Ausstellern zeigten, dass unser Ausstellungs­konzept auf Interesse und Zustimmung stößt.

Wir freuen uns bereits auf ein Wiedersehen im Oktober 2016.




Ausstellungstermin 2016 in der GHO


Wie schon angekündigt, für das kommende Jahr 2016 gibt es auch bereits einen Termin in der Berliner Gustav-Heinemann-Oberschule:

–> Samstag 22.10.2016 und Sonntag 23.10.2016 Besuchertage

–> Donnerstag 20.10.2016 und Freitag 21.10.2016 Aufbau- und Ausstellertage



35. TRIX EXPRESS Stammtisch Berlin 15.03.2014 (Gedeckte Güterwagen der Regelbauart)

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Bericht und Bilder Dieter Weißbach


Unser 35. Stammtisch fand im kleinen Gemeindesaal der Lindenkirche in Berlin-Wilmersdorf statt. Vielen Dank an Florian und die Gemeinde für die Bereitstellung des Raumes und die Kaffee­bewirtung. Neben dem besonderen Stammtischthema, auf das in Kürze eingegangen werden wird, gab es wieder viele interessante Funde zu bestaunen.


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Hier ist zunächst Eckhards dicker roter Brummer, der nach einer Instandsetzung wieder laut und vernehmlich über die Stammtischanlage fuhr. Es handelt sich um den TTR Meteor-Triebzug, der in der roten Farbgebung ab 1955 für das Wechselstromsystem angeboten wurde. Dieses Exemplar wurde zwischenzeitlich auf Gleichstrombetrieb umgebaut.


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Lutz hatte einen PICO Express Kesselwagen mit Aufschrift DERUNAPHT (Deutsch-Russische Naphta-AG) mitgebracht. Der Kesselwagen steht vor einem urigen Tanklager, welches kürzlich auf einer großen Internetplattform erworben werden konnte.


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Florian fand in seinem Fundus einen vierachsigen Shell-Kesselwagen, ebenfalls vor dem neuen Tanklager abgelichtet. Dieser Kesselwagen wurde mithilfe von Herr-Teilen und einem Besenstiel selbst gebaut.


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Auf Gleis 1 steht zur Abfahrt bereit der Schnellzug nach Mainz. Der Fahrtrichtungsanzeiger dürfte der Firma Cabo (Dresden) zuzuordnen sein, wobei Cabo bislang eher für Zubehör zur Spur 0 bekannt ist.


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Immer wieder schön anzusehen ist der TRIX EXPRESS Triebwagen 20/58, erstmalig 1937 angeboten. Hier sehen wir eine Ausführung von ca. 1950 aus dem Bestand von Eckhard. Auf dem Gleis rechts daneben ist bereits ein Gedeckter Güterwagen zu sehen, der zum eigentlichen Stammtisch­thema überleitet.




“Gedeckte Güterwagen der Regelbauart” …

… lautete diesmal unser Stammtischthema. Vordergründig ein sehr banales Thema, aber gleichzeitig verbindet sich damit Eisenbahngeschichte auf vielfältige Weise: die technische Entwicklung der Güterwagen, die Entwicklung der Eisenbahn als Transportsystem aber auch der Missbrauch der Eisenbahn für Truppentransporte und Deportationszüge.


1. Die Entwicklung des Güterverkehrs und der Güterwagen beim Vorbild

Zunächst soll ein Blick auf die Entwicklung beim Vorbild geworfen werden. Besonderer Dank gilt der Eisenbahnstiftung, die es uns ermöglicht, die folgenden historischen Aufnahmen aus ihrem Bildarchiv auf unserer Internetseite zeigen zu dürfen.


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[ Bildquelle: Bildarchiv der Eisenbahnstiftung – 15177 – Nutzungsgenehmigung vom 14.12.2010 ]
Anlieferung der überregional bekannten „Bühler Zwetschgen“ auf dem dortigen Güterbahnhof. (1932) Foto: RVM

Gedeckte Güterwagen wurden für den Transport nässeempfindlicher Güter konstruiert. Die “Bühler Zwetschgen” sind ein Beispiel für verderbliche Früchte, die aus den Anbaugebieten in die großen Städte mit der Eisenbahn gefahren wurden. Der Aktionsradius der Pferdegespanne war begrenzt und nur die Eisenbahn war in den 1920er und 1930er Jahren in der Lage, mit der notwendigen Geschwindigkeit die Zielorte zu erreichen. Voraussetzung für diesen “Wagenladungsverkehr” war eine flächendeckende Versorgung mit Güterbahnhöfen bzw. Ladestraßen an den einfachen Bahnhöfen.

Auf diesem Bild aus dem Jahr 1932 sind nur Flachdachwagen der Länderbahn- und Verbandsbauarten zu sehen. Großräumige Tonnendachwagen wurden zwar bereits ab 1914 beschafft, sie kamen aber meist nur auf den Relationen von / zu den Seehäfen zum Einsatz. Die ersten Tonnendachwagen der Austauschbauart wurden ab 1927 gebaut, traten aber in den ersten Jahren kaum in Erscheinung. Die wirtschaftliche Lage, besonders die Weltwirtschaftskrise verhinderten zunächst den Bau größerer Stückzahlen der Tonnendachwagen der Austauschbauart.

An dieser Stelle seien die wichtigsten Bauphasen der deutschen Güterwagen kurz beschrieben:

  • Länderbahnbauarten: die Güterwagen wurden von den einzelnen Länderbahnen bis 1910 in eigener Regie entwickelt und gebaut.
  • Verbandsbauart: im Jahr 1909 wurden von allen acht deutschen Länderbahnen gemeinsame Musterblätter für standardisierte Güterwagen erarbeitet, die weitgehend auf den preußischen Entwürfen basierten. Diese Wagen wurden von 1910 bis ca. 1924 gebaut. Nach dem ersten Weltkrieg erfolgte eine weitergehende Vereinheitlichung der Bauteile, es entstand die Einheitsbauart.
  • Austauschbauart: 1924 wurden die Konstruktionen erneut überarbeitet und die Verwendung von freizügig tauschbaren Bauteilen vorgeschrieben. Die meisten Wagen verfügten nun über die Kunze-Knorr-Druckluftbremse und konnten damit Geschwindigkeiten bis 65 km/h erreichen. Die ersten Neukonstruktionen wurden ab 1924 gebaut, der größere Teil der neuen Typen ab 1927. Die Stückzahlen blieben aber zunächst gering.
  • Geschweißte Bauart: Ab 1933 wurde die Schweißtechnik eingesetzt. Durch Vergrößerung der Achsstände wurde das Laufverhalten verbessert und damit die Höchstgeschwindigkeit der Wagen erhöht, außerdem wurde die Tragfähigkeit angehoben.
  • Kriegsbauart: ab 1942 wurden vier neue Wagengattungen unter militärischen Gesichtspunkten entwickelt, hierzu gehörten auch die Gedeckten Güterwagen der Gattungsbezirke Bremen und Leipzig. Bei dieser Bauart wurden die Konstruktionen entfeinert und der Material- und Fertigungsaufwand verringert. Eine Verkürzung der Lebensdauer wurde in Kauf genommen.

Die Güterwagen wurden entsprechend ihrer Eigenschaften ab 1920 in Gattungsbezirke eingeordnet.


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[ Bildquelle: Bildarchiv der Eisenbahnstiftung – 1171 – Nutzungsgenehmigung vom 14.12.2010 ]
Verladung von Schafen in der RBD München. (1937) Foto: RVM (Schuster)

Gedeckte Güterwagen wurden auch zum Transport von Schlachtvieh verwendet, wie z.B. von Schafen und Rindern. Die Güterwagen im Bild gehören zum Gattungsbezirk München. Die Gatttungsbezirke fassten die Güterwagenbauarten hinsichtlich der Transporteigenschaften wie z.B. Ladefläche, max. Ladegewicht und max. Höchstgeschwindigkeit zusammen.

Für den Transport von Kleinvieh wie z.B. Schweinen und Gänsen gab es eine besondere Wagenbauart mit Zwischenböden und Futterklappen, die dem Gattungsbezirk Altona zugeordnet wurden.


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[ Bildquelle: Bildarchiv der Eisenbahnstiftung – 4337 – Nutzungsgenehmigung vom 14.12.2010 ]
Ein Güterbodenarbeiter bringt eine Dürkopp-Nähmaschine zum Versand in den gedeckten Güterwagen Nr. 38829 “Hannover”. (1932) Foto: RVM

Die Nähmaschine ist ein Beispiel für den Stückgutverkehr. In einem Güterwagen wurden mehrere Stückgüter unterschiedlicher Versender und Empfänger verladen. Der Stückgutverkehr erfolgte oft in den sogenannten Nahgüterzügen. Der Nachteil dieser Transportart war das häufige Anhalten des Güterzuges an den Bahnhöfen zum Ein- und Ausladen der Stückgüter, zum Teil sogar das Absetzen von Wagen an den Zwischenbahnhöfen. Es konnten aber auch Stückgutwagen von einem großen Güterbahnhof zu einem anderen großen Güterbahnhof gefahren werden. Dort mussten die Stückgüter teilweise wieder in andere Güterwagen für den anschließenden Transportabschnitt umgeladen werden.

Im Gegensatz zum Stückgutverkehr wurde beim Wagenladungsverkehr ein Güterwagen von einem Versender vollständig gefüllt; die Ladung war meist für einen Empfänger bestimmt. Wenn die Güterwagen des Wagenladungsverkehrs ihr Ziel nicht direkt erreichen konnten, wurden sie in den Rangierbahnhöfen zu neuen Zügen zusammengestellt.

Der Gedeckte Güterwagen des Gattungsbezirks Hannover im Bild oben gehört zu einer Länderbahnbauart. Der Güterwagen dahinter mit den Belüftungsschlitzen und den Futterklappen in der Außenwand ist ein Verschlagwagen der Verbandsbauart des bereits angesprochenen Gattungsbezirks Altona zum Transport von Kleinvieh.


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[ Bildquelle: Bildarchiv der Eisenbahnstiftung – 1169 – Nutzungsgenehmigung vom 14.12.2010 ]
Hopfenversand in der RBD München. (1934) Foto: RVM (Schuster)

Hopfen ist ein weiteres verderbliches Gut, das in Gedeckten Güterwagen transportiert wurde. Hier handelt es sich offensichtlich um einen Wagenladungsverkehr. Der lange Güterwagen der Austauschbauart gehört zum Gattungsbezirk Dresden. Er ist mit seiner großen Länge und dem daraus resultierenden großen Ladevolumen besonders gut für diese Transportaufgabe geeignet. Beachtlich ist auch die Länge des Pferdewagens.


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[ Bildquelle: Bildarchiv der Eisenbahnstiftung – 14531 – Nutzungsgenehmigung vom 14.12.2010 ]
Vorführfahrt des Straßenrollers beim Überfahren von am Boden fixierten Hindernissen. Anhand der simulierten Fahrbahnunebenheiten wird am Anhalter Güterbahnhof in Berlin die Alltagstauglichkeit des mit Schwingachsen versehenen Straßenrollers demonstriert. (27.04.1933) Foto: RVM

Mit dem Culemeyer-Straßenroller wollte man Versender und Empfänger an den Eisenbahn­güterverkehr anschließen, die keinen eigenen Gleisanschluss besaßen bzw. für die das Umladen der Güterwagenladung auf einen Lastkraftwagen zu aufwändig war.

Dieser Gedeckte Güterwagen der Austauschbauart gehört ebenfalls zum Gattungsbezirk Dresden. Die gezeigte Ausführung besitzt sogar große Türen in den Stirnseiten.


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[ Bildquelle: Bildarchiv der Eisenbahnstiftung – 7841 – Nutzungsgenehmigung vom 14.12.2010 ]
Zur beschleunigten Beförderung von Stückgütern konzipierte die Deutsche Reichsbahn in den 1930er Jahren ein Konzept, das als Stückgut-Schnellverkehr bekannt wurde. Der überwiegende Teil des Stückgut-Schnellverkehrs wurde mit sog. “Leig-Einheiten” abgewickelt. Die Anforderungen beschrieb die Reichsbahn wie folgt: Zur beschleunigten Bedienung des Stückgutverkehrs sind besondere Fahrzeugeinheiten (Leig-Einheiten) zu beschaffen, die entweder in selbständigen leichten Güterzügen (Leig-Zügen) verkehren oder in Güterzüge zur Ersparnis von Kurswagen eingestellt werden. Sie bestehen entweder aus zwei gedeckten großräumigen Güterwagen (Gl) oder aus einem Gepäckwagen und einem gedeckten großräumigen Güterwagen, die nach Beseitigung der sich gegenüberliegenden Stirnwände durch Kurzkupplung, Übergangsbrücke und Faltenbälge so verbunden sind, dass die Laderäume beider Wagen einen Raum bilden. Aufnahme in Stuttgart-West. (1966) Foto: Burkhard Wollny

Die Leig-Einheit im Bild wurde aus zwei Gedeckten Güterwagen des Gattungsbezirks Leipzig Glmhs umgebaut. Die werbende Aufschrift “Stückgut-Schnell-Verkehr” (meist auf einem weißen Band) ist auf dieser Aufnahme nicht mehr vorhanden.


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[ Bildquelle: Bildarchiv der Eisenbahnstiftung – 17163 – Nutzungsgenehmigung vom 14.12.2010 ]
Schon im Zuge der Kriegsvorbereitungen war man dazu übergangen, zweiachsige, gedeckte Güterwagen mit Sitzbänken für den Mannschaftstransport der Wehrmacht auszustatten. Ein entsprechend umgebauter Wagen bot bis zu 40 Soldaten Platz. Das Bild zeigt, wer vor allem nach Russland geschickt wurde: junge und unerfahrene Soldaten, deren statistische durchschnittliche Überlebenszeit bei lediglich 9 Monaten lag! (1943) Foto: Walter Hollnagel

Wie bereits erwähnt, sind die Gedeckten Güterwagen auch mit den dunkelsten Kapiteln der Deutschen Reichsbahn verbunden. Gedeckte Güterwagen wurden für die Truppentransporte an die Front, für die Deportation von Zwangsarbeitern ins Reich und für den Transport in die Vernichtungslager missbraucht.


Heute sind die klassischen Gedeckten Güterwagen nicht mehr im normalen Eisenbahnverkehr zu finden. Die Deutsche Bahn AG hat den Stückgutverkehr auf der Schiene aufgrund mangelnder Konkurrenzfähigkeit zum Straßengüterverkehr bereits im Jahr 1998 komplett eingestellt. Die Ladestraßen und Nebengleise wurden an den meisten Bahnhöfen abgebaut. Die meisten Güterbahnhöfe in den Städten wurden geschlossen, um die Flächen zu vermarkten. Ein großes Kapitel der Eisenbahngeschichte ist damit beendet.

Eisenbahngüterverkehr findet heute fast nur noch mit Containerzügen oder mit den sogenannten Ganzzügen statt: Die Züge bestehen aus einer Wagenbauart und fahren direkt vom Versender zum Empfänger. Bevorzugte Ladegüter sind entweder Mineralölprodukte, Erz und Kohle oder Zulieferprodukte z.B. für die Automobilindustrie, die im Rahmen von Logistik-Konzepten zeitgenau zum Produktionszeitpunkt zu den großen Werken gefahren werden.




2. Entwicklung der Gedeckten Güterwagen der Regelbauart im Tischbahnmodell 1924 – 1947


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[ Bildquelle: Patrick ]
Die Nürnberger Firma Bing produzierte von 1922 bis 1932 die erste Tischbahn. Ab 1924 wurden Gedeckte Güterwagen mit Aufschriften englischer Bahngesellschaften angeboten, ab 1925 folgten Gedeckte Güterwagen ohne Aufschrift als “Continental Version”. Diese Wagen ähnelten in den Proportionen den Spur 0-Wagen und waren sehr verkürzt. Die graue Lackierung der Güterwagen orientierte sich an nicht-deutschen Eisenbahnen. Dabei muss allerdings auch beachtet werden, dass die Deutsche Reichsbahn erst 1923 gegründet wurde und einheitliche Lackierungsvorgaben erst noch aufgestellt werden mussten. Bei einem Teil der Wagen, die für Kontinentaleuropa oder für US-Amerika vorgesehen waren, wurde auf Puffer verzichtet. Im Historischen Modellbahnforum gibt es mehr zum Thema Gedeckte Güterwagen der Bing-Tischbahn.

Bemerkenswert ist, dass Bing ab 1924 bereits Wagen mit Tonnendach anbot, obwohl sie zu dieser Zeit beim Vorbild noch nicht so häufig vorkamen.


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Mit der Vorstellung der TRIX EXPRESS Tischbahn auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1935 wurden auch zwei Gedeckte Güterwagen vorgestellt. Der kurze TRIX EXPRESS 20/62 mit einer LüP (Länge über Puffer) von 75 mm erinnert in seinen Proportionen noch sehr an die Bing-Tischbahn. Die farbenfrohe linke Ausführung wurde ab 1935 produziert, die etwas schlichtere Ausführung rechts ab 1937. Dennoch hat man hier bereits die Seitenwandaufteilung der Gedeckten Güterwagen der Austauschbauart des Gattungsbezirks Kassel nachgebildet: Je drei Felder neben der Tür, davon je ein Feld mit Diagonalversteifung zur Erhöhung der Tragfähigkeit.


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TRIX EXPRESS bot ab 1935 auch eine etwas längere Variante unter der Katalognummer 20/63 mit einer LüP (Länge über Puffer) von 85 mm an. Die Seitenwandaufteilung entspricht dem kurzen 20/62, der Wagen orientiert sich am Gedeckten Güterwagen der Austauschbauart des Gattungsbezirks Kassel. Diese frühe Variante mit gelben Bretterfugen und korallenroten Brettern passt gut zur Anfangszeit der Tischbahn.

Wenn man genau hinschaut, entdeckt man auf der Seitenwand des linken Wagen die Nummer 2563: bei diesem Wagen handelt es sich um die Export-Variante TRIX EXPRESS 25/63 für den französischen Markt. Der rechte Wagen trägt die Nummer 2063, dazu die Aufschriften Deutsche Reichsbahn und Bremen. Die Aufschrift Bremen ist nicht vorbildgerecht. Eine Reichsbahndirektion Bremen gab es nicht; Gedeckte Güterwagen des Gattungsbezirkes Bremen gab es erst ab 1943, die zudem eine andere Seitenwand­aufteilung besaßen.


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Noch ein Blick auf den Gedeckten Güterwagen TRIX EXPRESS 25/63 für den Export.


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Vergleich der beiden Gedeckten Güterwagen TRIX EXPRESS 25/63 und 20/63.


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1937 wurde die Lithographie des Gedeckten Güterwagen TRIX EXPRESS 20/63 schlichter gestaltet. Die dicken gelben Bretterfugen verschwanden und wurden durch dünne schwarze Bretterfugen ersetzt.


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Vergleich der beiden Varianten des TRIX EXPRESS 20/63 ab 1935 (links) und ab 1937 (rechts).


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[ Bildquelle: Patrick ]
Gedeckter Güterwagen Märklin 381 (Variante 1936 mit offenen Achslager)

Märklin stellte zur Leipziger Herbstmesse 1935 ebenfalls eine Tischbahn für die Baugröße 00 vor. Zu den ersten Modellen gehört auch ein Gedeckter Güterwagen der Austauschbauart mit einer LüP von 85 mm, der sich am Vorbild des Gattungsbezirks Kassel orientiert. Die ersten Varianten der Jahre 1935 bis 1946 besitzen nur ein Federblatt am Achslager; sie können vor allem an den Kupplungen unterschieden werden. Ab 1947 bekamen die kurzen Güterwagen Achslager mit drei Federblättern.


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Gedeckter Güterwagen Märklin 381 (Baujahr ab 1939)


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Gedeckter Güterwagen Märklin 381 S mit beleuchtetem Schlusslicht (Baujahr 1939)


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Gedeckter Güterwagen Märklin 381 mit nachträglich angebautem Bremserhaus auf längerem Fahrgestell (Verwendung von Teilen des Baujahres 1939).


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Gedeckter Güterwagen Märklin 381 (Variante 1947 – 1949, drei Federblätter)


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Drei Farbvarianten des Gedeckten Güterwagen von Märklin: der weiße Gambrinus-Bierwagen 388 (Baujahr 1938/39), der grüne Viehwagen 389 (Baujahr 1937/38) und der gelbe Jamaica-Bananenwagen 382 (Baujahr 1945/46)


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Der gelbe Jamaica-Bananenwagen Märklin 382 (Baujahr 1945/46). Rechts sind das Kürzel K.K.G. (Hinweis auf die Kunze-Knorr-Bremse für schnellfahrende Güterzüge) und die Aufschrift 22.10.1950 (Fristablauf) zu erkennen.

Mit der Einführung der Kunze-Knorr-Bremse und der Beschaffung von gekühlten oder zumindest gedämmten Spezial-Güterwagen wurde es in den 1920er Jahren möglich, verderbliche Lebensmittel von den Seehäfen bis weit in das Landesinnere zu befördern, um die dortige Lebensmittelversorgung zu verbessern. Bananen, Seefische und importiertes Rindfleisch sind typische Transportgüter, die erst mit diesen technischen Neuerungen über längere Strecken befördert werden konnten. Dies wäre aber wieder ein neues Thema für einen weiteren Stammtisch, denn diesmal wollen wir uns auf die Gedeckten Güterwagen der Regelbauart konzentrieren.


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Der weiße Gambrinus-Bierwagen Märklin 388 (Baujahr 1938/39). Rechts sind auch hier das Kürzel K.K.G. (Hinweis auf die Kunze-Knorr-Bremse für schnellaufende Güterzüge) und die Aufschrift 22.10.1946 (Fristablauf) zu erkennen. Natürlich soll das Bier frisch beim Empfänger ankommen, insofern musste auch hier auf den schnellen Güterverkehr hingewiesen werden. Wo die Gambrinus-Brauerei tatsächlich ansässig war, ist bislang noch nicht eindeutig erforscht.

Beim Viehwagen 389 gibt es ebenfalls das Kürzel K.K.G. und die Aufschrift 22.10.1950. Dieser Wagen war aber für den Lebendtransport des Schlachtviehs vorgesehen. Beim einfachen Gedeckten Güterwagen 381 fehlen beide Aufdrucke.


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Auf der Leipziger Herbstmesse 1937 stellte TRIX EXPRESS die Modellserie vor. Neben der maßstäblich nachgebildeten 2 C 1 Schnellzuglokomotive 20/57 wurden auch lange Güterwagen produziert. Hierzu gehörte der lange Gedeckte Güterwagen TRIX EXPRESS 20/74 der Austauschbauart mit einer LüP (Länge über Puffer) von 122 mm (im Bild die Version von 1938 mit Ausheber in der Kupplung). Auf diesem Wagen ist der Gattungsbezirk Kassel aufgedruckt, tatsächlich handelt es sich aber um einen Wagen des Gattungsbezirks Dresden, wie an der Seitenwandaufteilung (je vier Seitenwandfelder neben der Schiebetür, davon je ein Feld mit Diagonalaussteifung) eindeutig erkannt werden kann.


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Gedeckter Güterwagen TRIX EXPRESS 20/74 der Austauschbauart (Variante 1948/49, noch mit Beschriftung Deutsche Reichsbahn)


Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die kurzen Gedeckten Güterwagen von TRIX EXPRESS 20/62 und 20/63 nicht mehr produziert. Der lange Gedeckte Güterwagen TRIX EXPRESS 20/74 mit Bremserhaus wurde von 1948 bis 1956 produziert, im gleichen Zeitraum kam die Variante TRIX EXPRESS 20/79 ohne Bremserhaus hinzu.


3. Entwicklung der Gedeckten Güterwagen der Regelbauart im Tischbahnmodell 1947 – ca. 1955


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[ Bildquelle: Ernst Ganzer, Photobuch ]
Unter der Marke ERGA Lehrmodelle bot Ernst Ganzer ab 1947 ein Pappbausatzprogramm maßstäblicher Eisenbahnfahrzeuge und Zubehöre an. Im Bild der Gedeckte Güterwagen G der Verbandsbauart (Gattungsbezirk München) als Pappmodell von ERGA (Baujahr ab 1947).


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[ Bildquelle: Ernst Ganzer, Photobuch ]
Der Gedeckte Güterwagen Gr der Austauschbauart (Gattungsbezirk Kassel) als Pappmodell von ERGA (Baujahr ebenfalls ab 1947).


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[ Bildquelle: Lutz ]
Der Gedeckte Güterwagen Gh der Austauschbauart (Gattungsbezirk Kassel) als Holzmodell von Herr (bzw. Technikus Express, Baujahr ab 1949).


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Gedeckter Güterwagen Märklin 316 (Flachdachwagen der Verbandsbauart mit kleinem Bremserhaus, LüP = 95 mm, Baujahr 1947-1949). Die Wagenaufschrift 312 stammt vom Wagen ohne Bremserhaus.

Märklin brachte zur Ablösung der Vorkriegswagen ab 1947 zweiachsige Güterwagen aus Spritzguss heraus.


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Gedeckter Güterwagen Märklin 312 (Flachdachwagen der Verbandsbauart ohne Bremserhaus, LüP = 90 mm, Baujahr 1947-1949)


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Gedeckter Güterwagen Märklin 316 N (Flachdachwagen der Verbandsbauart mit hochstehendem Bremserhaus, LüP = 100 mm, Baujahr 1952-1955)


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Gedeckter Güterwagen Märklin 320 (Tonnendachwagen Gl der Verbandsbauart mit Bremserhaus, LüP = 115 mm, Baujahr 1951-1952)

Dieser Tonnendachwagen zeigt Merkmale eines frühen Großraumwagens Gl der Verbandsbauart, Gattungsbezirk Dresden, Bauzeit beim Vorbild von 1914 bis 1928. Im Gegensatz zum späteren Großraumwagens Gl der Austauschbauart fehlen bei diesem Wagen die Diagonalaussteifungen in den Seitenwandfeldern neben der Schiebetür. Die ersten Großraumwagen wurden vor allem auf den Relationen von / zu den Seehäfen eingesetzt.


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Gedeckter Güterwagen Märklin 320 S (Tonnendachwagen der Verbandsbauart mit Bremserhaus und mit Schlusslicht, LüP = 115 mm, Baujahr 1952-1953)


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[ Bildquelle: Eckhard ]
Gedeckter vierachsiger Großraumgüterwagen TRIX EXPRESS 20/91 (Großraumgüterwagen GGths ab Vorbildbaujahr 1943 der Geschweißten Bauart, Gattungsbezirk Bromberg, LüP = 200 mm, Baujahr 1950-1957 und 1960/1961).

Bereits ab 1950 bot TRIX EXPRESS vierachsige Spritzgusswagen als Super-Modellgüterwagen an. Zu diesen damals viel beachteten Modellen gehörte der vierachsige Gedeckte Großraumgüterwagen GGths Bromberg, der Schienentransportwagen Köln und eine Serie vierachsiger Einheitsleicht­kesselwagen (ELK) in der Lackierung verschiedener Mineralölgesellschaften.


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Gedeckter Güterwagen TRIX EXPRESS 20/85 (Tonnendachwagen Gr 20 der Austauschbauart, Gattungsbezirk Kassel mit Bremserhaus, LüP = 112 mm, Baujahr 1953-1967).

TRIX EXPRESS folgte 1953 mit einer Serie zweiachsiger Güterwagen aus Spritzguss.


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Ein weiteres Bild des Gedeckten Güterwagen TRIX EXPRESS 20/85 (Tonnendachwagen Gr 20 der Austauschbauart, Gattungsbezirk Kassel, mit Bremserhaus, LüP = 112 mm, Baujahr 1953-1967).


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Gedeckter Güterwagen TRIX EXPRESS 20/82 (Tonnendachwagen Gr 20 der Austauschbauart, Gattungsbezirk Kassel, ohne Bremserhaus, LüP = 104 mm, Baujahr 1953-1967).


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Gedeckter Güterwagen TRIX EXPRESS 20/82 in mahagonibrauner Lackierung (Tonnendachwagen Gr 20 der Austauschbauart, Gattungsbezirk Kassel, ohne Bremserhaus, LüP = 104 mm, Baujahr 1956-1958).


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Gedeckter Güterwagen TRIX EXPRESS 20/118 (Flachdachwagen G 10 der Verbandsbauart, Gattungsbezirk München, mit Bremserhaus, LüP = 107 mm, Baujahr 1955-1967).

Es gab auch die Variante ohne Bremserhaus TRIX EXPRESS 20/117 (Flachdachwagen G 10 Gattungsbezirk München, ohne Bremserhaus, LüP = 104 mm, Baujahr 1955-1961).


Die Nürnberger Firma Fleischmann startete im Jahr 1952 mit einem eigenen H0-Programm. Bereits im ersten Jahr wurde das Modell eines Gedeckten Güterwagens mit Tonnendach der Austausch­bauart, nach dem Vorbild des Gattungsbezirks Kassel (Bundesbahnbezeichnung Gr 20) in verschiedenen Varianten angeboten. Warum dieser Wagen allerdings mit der Bezeichnung G 10 versehen wurde, ist nicht überliefert. Dieser Wagen besitzt bereits ein Kunststoffgehäuse; leider sind die Wagenkästen der frühen Produktionsjahre oft verzogen.


[ein Bild dieses Wagens in der braunen Bundesbahnvariante folgt später]
Gedeckter Güterwagen Fleischmann 1460 in der braunen Standardlackierung (Tonnendachwagen Gr 20 der Austauschbauart, Gattungsbezirk Kassel, ohne Bremserhaus, LüP = 119 mm, Baujahr 1952-1960).


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Gedeckter Güterwagen Fleischmann 1461 in der Lackierungsvariante “Reichelbräu Kulmbach” (Tonnendachwagen Gr 20 der Austauschbauart, Gattungsbezirk Kassel, ohne Bremserhaus, LüP = 119 mm, Baujahr 1952-1961).


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Gedeckter Güterwagen Fleischmann 1463 S in der Lackierungsvariante “ASG” (Tonnendachwagen Gr 20 der Austauschbauart, Gattungsbezirk Kassel, ohne Bremserhaus, LüP = 119 mm, Baujahr 1959-1962).

ASG ist die Abkürzung für “Aktiebolaget Svenska Godsbilcentraler”, ein ehemaliges schwedisches Transportunternehmen mit Sitz in Stockholm, das 1935 durch eine Reederei gegründet wurde. ASG entwickelte sich zum führenden Transportunternehmen Nordeuropas und war auch intensiv im Handel mit dem Ostblock tätig. ASG wurde 1999 von der Schweizer Danzas übernommen; die wiederum im gleichen Jahr von der Deutschen Post aufgekauft wurde. Die Logistikdienstleistungen werden heute unter der neu aufgestellten Marke DHL angeboten. Fleischmann hatte regelmäßig Wagenvarianten mit der ASG-Lackierung im Programm.


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Seitenansicht des Gedeckten Güterwagen Fleischmann 1463 S “ASG”. Deutlich ist die Gattungsbezeichnung G 10 zu erkennen, die nicht zu diesem Wagen des Gattungsbezirks Kassel passt.


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Gedeckter Güterwagen Fleischmann A 1210 (Tonnendachwagen G 29 aus nichtdeutscher Herkunft, Gattungsbezirk Stettin, ohne Bremserhaus, Baujahr 1953-1959).

Ab dem Jahr 1953 produzierte Fleischmann für eine preiswerte Startserie auch Wagen aus geprägtem Blech. Hierzu gehört dieser Güterwagen, der einen Wagen nichtdeutscher Herkunft des Gattungsbezirks Stettin zum Vorbild hat. Diese Wagen gab es sowohl mit einfacher Blechkupplung, als auch mit der Fleischmann-Automatik-Kupplung. Im letzteren Fall wurde ein A der Artikelnummer vorangestellt und der Wagen zu einem deutlich höheren Preis angeboten.


Im Fleischmann-Programm folgten im Jahr 1957 Modelle von Flachdachwagen der Verbandsbauart mit und ohne Bremserhaus in der braunen Bundesbahnausführung, im Jahr 1958 in der grauen Lackierung “westeuropäischer Bahnverwaltungen” und ab 1962 in der gelben ASG-Lackierung. Da diese Wagen bereits außerhalb des gesetzten Zeitraums produziert wurden, sollen hier stellvertretend nur zwei Varianten gezeigt werden.


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Gedeckter Güterwagen der Verbandsbauart mit Flachdach Fleischmann 1464 (G 10 ohne Bremserhaus, Gattungsbezirk München, Baujahr 1957-1966)


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Gedeckter Güterwagen mit Flachdach Fleischmann 1474 in grauer Lackierung mit Bremserbühne (Variante des G 10 der Deutschen Bundesbahn, Baujahr 1958-1962)


Bereits mit der Markteinführung der Tischbahn PICO Express im Jahr 1949 wurde ein zweiachsiger Gedeckter Güterwagen aus Bakelit mit Blech-Schiebetüren angeboten (Bild folgt). Mit dem Umzug von Chemnitz nach Sonneberg-Oberlind und der Markenänderung von PICO zu Piko um 1950/51 wurde der Wagen überarbeitet und das Dach abnehmbar gestaltet. Im Jahr 1955 wurde der Gedeckte Güterwagen durch eine Neukonstruktion mit feststehenden Türen ersetzt.


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Gedeckter Güterwagen Piko mattbraun (Tonnendachwagen Ghs der Austauschbauart, ehem. Gattungsbezirk Kassel, ohne Bremserhaus, Bakelit-Hohlkörpergehäuse, Baujahr ab ca. 1955).


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Gedeckter Güterwagen Piko mittelbraun matt und dunkelbraun glänzend (Tonnendachwagen Ghs der Austauschbauart, ehem. Gattungsbezirk Kassel, ohne Bremserhaus, Baujahr ab ca. 1955).


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Gedeckter Güterwagen Piko mittelgrün glänzend und schwarzgrün glänzend (Tonnendachwagen Ghs der Austauschbauart, ehem. Gattungsbezirk Kassel, ohne Bremserhaus, Bakelit-Hohlkörpergehäuse, Baujahr ab ca. 1955).


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Gedeckter Güterwagen Piko altweiß glänzend mit Aufschrift Riebeck Bier (Tonnendachwagen Ghs der Austauschbauart, ehem. Gattungsbezirk Kassel, ohne Bremserhaus, Bakelit-Hohlkörpergehäuse, Baujahr ab ca. 1955).


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Gedeckter vierachsiger Großraumgüterwagen Piko dunkelbraun glänzend (Nachkriegsbauart LOWA GGhs, Baujahr 1953-1961).


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Gedeckter vierachsiger Großraumgüterwagen Piko mittelbraun matt (Nachkriegsbauart LOWA GGhs, Baujahr 1953-1961).


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Gedeckter vierachsiger Großraumgüterwagen Piko rot glänzend (Nachkriegsbauart LOWA GGhs, Baujahr 1953-1961).


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Gedeckter vierachsiger Großraumgüterwagen Piko mittelgrau glänzend (Nachkriegsbauart LOWA GGhs, Baujahr 1953-1961).


Piko ersetzte den vierachsigen Gedeckten Großraumgüterwagen LOWA GGhs ab 1961 durch das Nachfolgemodell, den vierachsigen Gedeckten Großraumgüterwagen GGrhs 15, der auch heute wieder produziert wird. Den Großraumgüterwagen GGrhs 15 gibt es mit oder ohne Stirnwandtür, sowie inzwischen auch mit oder ohne Bremserhaus. Das Nebengattungszeichen r steht für “Umsetzwagen für den Übergang auf russische Breitspur”. Das Nebengattungszeichen h steht für “mit Dampfheizleitung”, s steht (im Falle der vierachsigen Großgüterwagen) für “geeignet für Züge bis 120 km/h”. Das Nebengattungszeichen t würde für Stirnwandtüren stehen.


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Auf dem oberen Tonnendachwagen der Austauschbauart (Fahrbach, Leipzig) steht kein Gattungsbezirk. Auf dem unteren Flachdachwagen der Verbandsbauart mit Bremserhaus (ebenfalls Fahrbach) hingegen ist der Gattungsbezirk Kassel zu finden, wie auf dem TRIX EXPRESS Blechwagen 20/74 oder auf dem TRIX EXPRESS Spritzgusswagen 20/82 bzw. 20/85.

Bei der Deutschen Reichsbahn in der DDR und bei der Deutschen Bundesbahn wurden die Gattungsbezirke ab 1950 bzw. 1952 nicht mehr verwendet, dies erklärt den oberen Wagen.

Unter dem Gattungsbezirk Kassel wurden nicht nur kurze Tonnendachwagen der Austauschbauart eingeordnet, sondern auch einge jüngere Flachdachwagen der Verbandsbauart eingeordnet, wie beim unteren Wagen.

Bei der Firma Walter Fahrbach handelte es sich um einen Leipziger Händler, der sich ab ca. 1954 bis Ende der 1950er Jahre sehr fein detaillierte Wagen vermutlich von der ebenfalls in Leipzig ansässigen Firma Günter Dietzel aus Pertinax und feinen Metallteilen bauen ließ.


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Die beiden Gedeckten Güterwagen aus dem Fahrbach-Programm von der anderen Seite.


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Dieser Tonnendachwagen wurde aus Messing selbstgebaut, vermutlich unter Verwendung von Ehlcke-Teilen. Er zeigt Merkmale der Austauschbauart, Gattungsbezirk Kassel.


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Zu den Sternstunden des Sammlers historischen Modellbahnzubehörs gehört sicher der erfolgreiche Erwerb dieser kleinen Zigarrenkiste, die bis zum Rand mit maßstabsgerechten Stempeln von Güterwagenbeschriftungen gefüllt ist.


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Güterwagennummern, Gattungsbezirke und andere Beschriftungen können mit diesem Stempelsatz auf den selbstgebauten Güterwagen aufgedrückt werden.




4. Stückgutschnellverkehr im Tischbahnmodell


In den 1920er Jahren musste die Deutsche Reichsbahn Maßnahmen ergreifen, um im Stückgutverkehr auf kurzen Entfernungen gegenüber dem Straßengüterverkehr konkurrenzfähig zu bleiben. Hierzu wurden kurze und schnellfahrende Züge des “Stückgutschnellverkehrs” eingerichtet, die mit besonderen Güterwageneinheiten ausgestattet wurden und an den Bahnhöfen nur zum schnellen Ein- und Ausladen der Stückgüter hielten. Auf Rangierbewegungen an den Bahnhöfen und das Absetzen von Wagen wurde verzichtet.

Nachdem sich die geplante Beschaffung von Gütertriebwagen verzögerte, stellte die Deutsche Reichsbahn ab 1928 die sogenannten Leig-Einheiten in Dienst. Hierbei handelte es sich zwei kurzgekuppelte Gedeckte Güterwagen, die einen breiten Übergang zwischen den Wagenhälften erhielten, damit die mitfahrenden Güterwagenschaffner die Stückgüter während der Fahrt behandeln und entsprechend der Ausladebahnhöfe sortieren konnten. Eine Wagenhälfte war für den Stückgut-“Eingang” vorgesehen, die andere Wagenhälfte für den Stückgut-“Ausgang”. Die Leig-Einheiten hielten auf den Meter genau auf den Bahnhöfen, damit der Wagen für den “Eingang” direkt vor dem bereitstehenden Stückgut und andererseits der Wagen für den “Ausgang” auf einem freien Teil des Bahnsteigs zum Stehen kam. Die Leig-Einheiten wurden mit dem Werbeschriftzug “Stückgut-Schnellverkehr” versehen.

Aus der Vorkriegszeit ist kein Tischbahnmodell einer Leig-Einheit bekannt.


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Leig-Einheit für den “Stückgut-Schnell-Verkehr” aus zwei Gedeckten Güterwagen TRIX EXPRESS 20/74 bzw. 20/79 (Eigenbau auf Basis der Nachkriegswagen von 1950)


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Die selbstgebaute Leig-Einheit aus TRIX EXPRESS-Modellen von der anderen Seite.


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[ Bildquelle: Lutz ]
Leig-Einheit für den “Stückgut-Schnellverkehr” Piko (Bakelitgehäuse mit Blechschiebetür, Baujahr 1953)


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Leig-Einheit für den “Stückgut-Schnellverkehr” Piko (Bakelit-Hohlkörpergehäuse, Baujahr ab 1955)


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Gedeckter Einzelwagen “Stückgut-Schnellverkehr” Fleischmann A 1213 (geprägtes Blechgehäuse, Baujahr 1954-1962)


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Gedeckter Einzelwagen “Stückgut-Schnellverkehr” Märklin 306/2 (Kunststoffgehäuse, Baujahr 1955-1956)




5. Gedeckte Güterwagen der Regelbauart am Beispiel aktueller Modelle


Entgegen unserer üblichen Arbeitsweise, die durch die Verwendung von Metall, Holz und Bakelit geprägt ist, wollen wir hier im letzten Kapitel die Entwicklung der Gedeckten Güterwagen der Regelbauart anhand von “Plasteflöhen (R)” aufzeigen.


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Gedeckter Güterwagen der Verbandsbauart G, Gattungsbezirk München, LüP 102 mm, Vorbildbaujahr ab 1910, Piko-Modell


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Gedeckter Großraumgüterwagen der Verbandsbauart Gl, Gattungsbezirk Dresden, Vorbildbaujahr ab 1914, LüP 139 mm, Fleischmann-Modell


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Gedeckter Güterwagen der Austauschbauart Gr, Gattungsbezirk Kassel, LüP 112 mm, Vorbildbaujahr ab 1927, Piko-Modell


Gedeckter Großraumgüterwagen der Austauschbauart Glt, Gattungsbezirk Dresden, Vorbildbaujahr ab 1927, LüP 139 mm, (Modell folgt noch)


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Gedeckter Großraumgüterwagen Östereichischer Bauart Glt, Gattungsbezirk Dresden (ö), Vorbildbaujahr 1929 (?), LüP 168 mm, Liliput-Modell


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Gedeckter Güterwagen der Geschweißten Bauart Grhs, Gattungsbezirk Oppeln, Vorbildbaujahr ab 1937, LüP 104 mm, Liliput-Modell in Ausführung der DR


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Gedeckter Güterwagen der Geschweißten Bauart Grhs, Gattungsbezirk Oppeln, Vorbildbaujahr ab 1937, LüP 104 mm, Liliput-Modell in Ausführung der DB


Gedeckter Güterwagen der Kriegsbauart Gmhs, Gattungsbezirk Bremen, Vorbildbaujahr ab 1943, LüP 111 mm, (Modell folgt noch)


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Gedeckter Großraumgüterwagen der Kriegsbauart Glmhs, Gattungsbezirk Leipzig, Vorbildbaujahr ab 1943, LüP 138 mm, Roco-Modell


Die vierachsigen Großraumgüterwagen sind nicht mehr als Regelbauart, sondern als Sonderbauart eingeordnet.


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Gedeckter Großraumgüterwagen der Geschweißten Bauart GGths, Gattungsbezirk Bromberg, Vorbildbaujahr ab 1943, LüP 207 mm, Roco-Modell


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Gedeckter Großraumgüterwagen der DDR-Bauart GGhmsx, Vorbildbaujahr ab 1951, LüP 189 mm, Piko-Modell


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Längenvergleich Gedeckter Güterwagen (von vorn): zweiachsiger Großraumgüterwagen Östereichischer Bauart Glt (LüP 168 mm), vierachsiger Großraumgüterwagen der DDR-Bauart GGhmsx (LüP 189 mm), vierachsiger Großraumgüterwagen der Geschweißten Bauart GGths Gattungsbezirk Bromberg (LüP 207 mm)


Ebenfalls zu den Sonderbauarten gehören die Gedeckten Fährbootwagen, die für den direkten Güterverkehr zwischen Deutschland und Großbritannien über die Fährverbindung Zeebrügge – Harwich bestimmt waren.


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Gedeckter Fährbootgüterwagen der Austauschbauart Gfh bzw. Gbh, Gattungsbezirk Trier bzw. Saarbrücken, LüP 147 mm, Roco-Modell


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Gedeckter Fährbootgüterwagen der Austauschbauart Gfh bzw. Gbh, Gattungsbezirk Trier bzw. Saarbrücken, LüP 147 mm, Roco-Modell


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Stirnwandvergleich Fährbootwagen mit Wagen der Regelbauart: deutlich ist die kleine Stirnwandfläche des Fährbootgüterwagen zu erkennen, die dem britischen Lichtraumprofil angepasst ist.


Zum Abschluss gilt der besondere Dank unseren Stammtischfreunden Gert, Lutz, Uwe, Uwe, Eckhard, Florian, Patrick und Christian für die Bereitstellung der Wagenmuster, zusätzlicher Bilder und ergänzender Angaben zur zeitlichen Einordnung der Wagenvarianten.


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24. TRIX EXPRESS Stammtisch Berlin beim Weihnachtsmarkt der Gustav-Heinemann-Oberschule 28.11.2012

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Bericht Dieter Weißbach; Bilder Uwe Czarski und Dieter Weißbach


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Unser 24. Stammtisch fand beim traditionellen Weihnachtsmarkt der Gustav-Heinemann-Oberschule statt. Passend zum Anlass war die Pappschwellengleisanlage weihnachtlich dekoriert …


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… und es verkehrte der reich beladene “Schoki-Express”.


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Bei den Weihnachtsmärkten lassen wir den Fahrstrom durch Kinder erzeugen …


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… die bereits in einer Schlange vor der Schranke warten, dass sie an die Reihe kommen. Auf der Bahn waren unter anderem alte Triebwagen zu sehen …


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… wie zum Beispiel der “Technikus Express” von 1948.


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Alles läuft, so muss es sein.


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Es fuhren auch Wechselstromlokomotiven auf der Anlage. Hier ist eine weitere schöne Repainting-Variante von John Hopkinson: eine TRIX TWIN tank loco mit suburban coaches in den Farben der GWR – Great Western Railway. TRIX TWIN bot damals keine GWR-Fahrzeuge an.


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Jutta brachte ihre alte Modulanlage aus Kindertagen wieder mit. Joachim schaut sich die Verkabelung genauer an.


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Zu Juttas Anlage gehört dieses Netzteil. Leider sind die Verbindungskabel zwischen Netzteil und Anlage verlorengegangen. Wer hat denn noch zwei zur Buchse unten rechts passende sechspolige Bakelitstecker in der Ersatzteilkiste ?


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Die Anschlüsse wurden durchgemessen und eine provisorische Stromversorgung aufgebaut.


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Es funktioniert: Seit über 30 Jahren fährt die erste Lokomotive über die Bahn und die selbstgebaute Beleuchtung strahlt auch wieder. Am Bahnsteig ist sogar schon ein englischer Schnellzugwagen (TRIX TWIN) bereitgestellt.


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Noch ein Blick von oben auf das Bahnhofsmodul. Hier ist die zweite sechspolige Bakelitbuchse zu erkennen.


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Zum Abschluss noch zwei Blicke auf die große Modul-Anlage der Schul-AG: Zunächst ein S-Bahnzug am Bahnhof Tiergarten …


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… und hier der Fahrdienstleiter vom Bahnhof Zoo und sein Assistent, die aufmerksam den Betriebsablauf beobachten.



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Historische Modellbahnen in der Lindenkirchengemeinde 09.12.2012

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Bericht und Bilder Dieter Weißbach


Elektrische Triebzüge der Southern Railway im Bahnhof TRIXSTADT


Am Sonntag 09.12.2012 konnten wir wieder im Anschluss an den Weihnachtsmarkt den großen Gemeindesaal der Lindenkirche für unsere Ausstellung “Historische Modellbahnen” nutzen, nun schon zum vierten Mal. Vielen Dank an die Lindenkirchengemeinde.


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Uwe sorgte für den Fahrbetrieb auf dieser TRIX EXPRESS-Bakelitgleisanlage.


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Diese TRIX EXPRESS 20/54 oder besser 25/54 war in einer Packung aus Frankreich enthalten. Diese Lokomotive besitzt noch die erste Gehäusevariante (Führerhaustreppen ohne Verstärkungsrippen), die Blechhakenkupplung von 1937 und schwarze Räder. Die Radfarbe scheint ein Zugeständnis an den französischen Markt zu sein.


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In der oben angesprochenen Packung waren auch diese gedeckten Güterwagen enthalten. Wenn man genau hinschaut, erkennt man die geänderte Lithographie mit der Nummer 25/63. Die Kennnummer 25 war dem TRIX EXPRESS-Sortiment für Frankreich vorbehalten.


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Sechs TRIX TWIN tank locos in verschiedenen Farbvarianten britischer Bahnen: GWR, London Transport, Southern Railway und LNER. Diese Lokomotiven wurden auch auf der Bakelitgleisanlage eingesetzt, schließlich stand das Thema britische Nahverkehrszüge auf der Tagesordnung.


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Ein besonderer Zufallsfund: eine TRIX EXPRESS Bakelitweiche, die aber keinen Bakelitkörper besitzt. Hier hat offenbar jemand in den Nachkriegsjahren vor 1949 dringend ein paar Handweichen benötigt und hat sie sich selber gefertigt. Der Körper wurde aus Pertinax gefräst.


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Die Pertinax-Weiche von oben: Die Schienen wurden aus Messingblech gepresst.


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Und nun geht es mit Tischbahnen aus Österreich weiter: Karl zeigte Liliput, die frühen Jahre 1948 – 1955 (teilweise mit Holzgleis); Joachim schloss sich an mit Kleinbahn, die Blütezeit 1955 – 1970 (mit weißem Hohlkörpergleis und Modellen, mit denen Kleinbahn “kultig” wurde).


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Karl, Karin und Ralf am Tisch der Liliput- und Kleinbahn-Ausstellung.


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Karl brachte diese interessante Lokomotive mit: Auf den ersten Blick sieht sie aus wie die TRIX EXPRESS 20/55 mit geändertem Fahrwerk, tatsächlich handelt es sich um die Liliput E-Lok No. 103 (gebaut 1949 – 1951). Diese Lok besitzt einen 24V-Wehrmachtsmotor, das Gehäuse wurde aus Blei gegossen.


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Hier sind die beiden Artverwandten auf einem Bild zu sehen: Links das Vorbild, rechts die “Interpretation”. Weitere Bilder dieser Lok hat Karl bereits im Historischen Modellbahn-Forum im Archiv-Artikel Liliput E-Lok No. 103 vorgestellt.


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Zwischendurch erschienen der Stern von Betlehem und die heiligen drei Könige vor dem Ausstellungsstisch von Joachim und Karl.


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Diese kleine dreiachsige Elektrolokomotive 1280 wurde von Kleinbahn gebaut. Mehr zu dieser Lok gibt es im Kleintischspielbahn-Forum im Archiv-Artikel Vergleich der Liliput E-Lok 104 mit der Kleinbahn E-Lok 1280.


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Ralf musste am Finger verarztet werden, ist aber dank einer Märklin-Pinzette und der geschickten Hand von Veronika wieder wohlauf. Karin muss das Ganze offensichtlich noch verarbeiten.


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Florian präsentierte Umbauten verschiedenen Firmen für das TRIX EXPRESS-System.


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Bei dieser grauen Elektrolokomotive handelt es sich um einen Gehäuseselbstbau auf dem Fahrgestell des TRIX EXPRESS 20/58 Dieseltriebwagen.


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Auch das Gehäuse dieser Elektrolokomotive wurde selber gebaut. Das Fahrgestell stammt von der TRIX EXPRESS E10 / E 40.


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Diese Lokomotive hingegen stammt nicht aus einer Einzelfertigung – aber wer kann etwas zum Hersteller sagen ?


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Unter Verwendung alter TRIX-Technik wurde dieser Gelenktriebwagen gebaut. Bemerkenswert ist der Nachttischlampenschalter über dem Führerstand 1.


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Obwohl dieser Triebwagen in der Mitte ein Fahrgestell der TRIX EXPRESS-Batterielok (Distler Gleichstrommotor mit 4,5 V Nennspannung) besitzt, wurde hier eine große Wicklung eingebaut. Ein Transformator kann es kaum sein, der würde Wechselstrom primärseitig benötigen. Vielleicht wurde ein induktiver Widerstand benötigt ?


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Uwe (noch einer) zeigte verschiedene Produkte aus der DDR. Auf der Bodenplatte war eine PICO EXPRESS-Bahn mit Bakelitschienen aufgebaut, darüber verkehrte die Einschienenbahn von Piko und am hinteren Rand waren Spur 0-Fahrzeuge von Liebmann und Zeuke sowie Spur H0-Fahrzeuge ausgestellt.


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Ein Blick von der anderen Seite auf diesen interessanten Ausstellungstisch.


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Eckhart zeigte seine Triebwagen-Kollektion auf der TRIX EXPRESS-Pappschienengleisanlage. Auf dem Außenkreis ist gerade ein blauer Gleichstrom-Meteor unterwegs.


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Auch heute konnten die Züge auf den beiden Innenkreisen wieder mit den Fahrraddynamos angetrieben werden, wie man auf diesem Bild sieht. Auf dem Außenkreis fährt außerdem ein besonderer Zug: ein sechsteiliger TRIX EXPRESS ELD – ein holländischer Nahverkehrstriebwagen. Der Vorbesitzer hat einen Beiwagen mit einem zweiten Antrieb ausgerüstet, um diesen langen Zug zu bewegen.


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Jetzt kommt ein überraschender Beitrag auf unserer historischen Modellbahnausstellung. Ganz überraschend ist dies natürlich nicht, denn wir alle haben auch großes Interesse an Modelleisenbahnen nach britischen Vorbildern, weil dieses Thema auch die Sortimente von Bing und TRIX beeinflusste.

Die Britischen Bahnfreunde hatten eine Spur N-Modulanlage mit modernem Material aufgebaut. Im Bild der Endbahnhof Uig. Uig ist im Norden Schottlands auf der Isle of Skye gelegen, allerdings gab es dort nie einen Bahnhof. Der Erbauer hat sich aber überlegt, wie ein Bahnhof in dieser Landschaft ausgesehen hätte.


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Weichenstraße des Bahnhofs Uig mit interessanter Randbebauung.


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Weichenstraße und Signal Boxes des Bahnhofs Penzance. Er liegt direkt am Meer in Cornwall an der Südwestspitze der britischen Insel. Man beachte die eindrucksvolle Ufergestaltung.


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Der Bahnhof Penzance ist Endstation der rund 500 Kilometer langen Eisenbahnstrecke von London-Paddington über Plymouth. Penzance wird von zahlreichen Schnell- und Expresszügen angefahren.

Mehr Bilder zur Anlage und zum Betrieb gibt es im Beitrag im Britischen Bahnforum über diese Modulanlage.


Und nun geht es wieder weiter mit Altmetall:


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Guido hinter seiner Anlage im Gespräch mit einem anderen Freund der alten TRIX EXPRESS-Bahn.


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Der Messing-Prototyp der TRIX EXPRESS 20/57 auf Bergfahrt.


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Blick in die Halle von TRIXBURG Hauptbahnhof mit Schnellzuglokparade.


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Der Messing-Prototyp der 20/57 nochmal direkt von der Seite – Kompliment an Guido für diese wunderschöne Arbeit.


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Roman baute seine Spur 0 Tinplatebahn mit Märklin-Material auf der Bühne auf.


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Die Fahrzeuge, Schienen und die selbstgebauten Gebäude sind seit über 75 Jahren im Familienbesitz und wurden in letzter Zeit nur geringfügig ergänzt.


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Der Güterzug nochmal in Großaufnahme.


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Hier kommt der Tisch mit dem roten Tuch. Gert zeigte Märklin-Züge, wie z.B. die SK 800 mit passendem Schnellzug.


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Natürlich war auch wieder der Gummibärchen-Express im Einsatz.


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Im Bahnbetriebswerk wurde der Triebkopf des Technikus-Express von 1948 ausgestellt (der sollte in keiner ambitionierten Sammlung fehlen).


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Bevor wir zum letzten Höhepunkt der Ausstellung kommen, haben wir uns alle noch eine kleine Stärkung verdient. Vielen Dank an Ingeborg und Veronika, die uns so toll versorgten. Vielen Dank auch an Gerhild, die sich um den Infostand kümmerte.


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Patrick zeigte uns wieder herrliche Stücke aus der Anfangszeit der Tischbahn. Hier ist zunächst die uhrwerksgetriebene Bub-Ausweichbahn von 1938.


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Bislang nur bei wenigen Sammlern finden das Bub-Tischbahnzubehör Beachtung. Ein Formsignal, ein Stellwerk mit K.B.-Markung (für Karl Bub, das Stellwerk wurde bis 1932 von Bing produziert) und Guss-Automobile (ebenfalls mit dem Kürzel KB).


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Auch dieser Traktor mit Kipploren (Reichsarbeitsdienstzug) stammt von Bub.


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Noch älter als die eben gezeigten Bub-Raritäten sind die Bing-Tischbahnen, die zwischen 1922 – 1932 gebaut wurden. Im Bild die Bing Uhrwerks-Schlepptenderlok mit der 1012 auf dem Tender in wunderschönem Zustand. Auch der Kibri-Wasserturm ist ein sehr seltenes Sammelstück.


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Zuggarnituren der Bing-Tischbahn: von hinten zunächst drei Züge der LMS, der LNER und der LNWR, außerdem zwei Lokomotiven für den amerikanischen Markt mit Cowcatcher.


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Zwei Lokomotiven in der Continental-Ausführung: schwarze Grundfarbe mit roten Zierlinien und roten Rädern. Dazu gibt es grüne oder braune Personenwagen. Die dritte Lokomotive hat die gleiche Lithographie; der angesetzte Cowcatcher half, die Lok auf dem amerikanischen Markt zu verkaufen.



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Zum Abschluss gilt nochmals der Dank allen Ausstellern, die keine Mühen scheuten, uns diese schönen und seltenen Stücke und Anlagen zu zeigen. Einige der Aussteller kamen dazu extra nach Berlin. Es hat großen Spaß gemacht, sich gemeinsan an diesen alten Bahnen zu erfreuen und sich mit den Sammlerkollegen darüber auszutauschen.

Der Dank gilt ebenfalls allen Helfern, die uns beim Einrichten und Aufräumen unterstützen. Der Dank gilt weiterhin den Damen, die uns so gut versorgten und der Lindenkirchengemeinde, die uns erneut den großen Gemeindesaal zur Verfügung stellte.

Diese erfolgreiche Ausstellung historischer Modellbahnen wird auch im kommenden Jahr 2013 wieder in der Lindenkirchengemeinde stattfinden, dann bereits zum fünften Mal! Das Datum steht auch bereits fest, es ist der Sonntag, 08.12.2013.


Weitere Bilder dieser Weihnachtsausstellung gibt es im Historischen Modellbahn-Forum im Beitrag
Historische Modellbahnen in der Lindenkirchengemeinde 2012.



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19. TEB-Stammtisch 07.01.2012 (Fahrzeugausstellung 1949)

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Bericht und Bilder Dieter Weißbach


Am 07.01.2012 konnten wir uns wieder in den Räumen der GHO – Gustav-Heinemann-Oberschule vor der großen Modulanlage der Schüler AG treffen. Die Schüler hatten extra einen Fahrtag eingerichtet. Vielen Dank nochmal an alle Beteiligte.

Die Themen unseres 19. Berliner TRIX EXPRESS-Stammtisches waren eine inszenierte “Leistungsschau des deutschen Lokomotivbaus 1949” und die Vorstellung der Weihnachtsgeschenke (oder der eigenen Erwerbungen) der Stammtischfreunde.


Die Leistungsschau des deutschen Lokomotivbaus 1949 fand im Spätsommer 1949 auf dem alten Güterbahnhof von TRIXSTADT-Süd statt. Hier ist eine Luftaufnahme des neuen Ausstellungsgeländes.


Die Fahrzeugausstellung war gut besucht, vor dem Eingang bildete sich eine lange Schlange. Ein kleiner Teil der Besucher konnte bereits mit dem eigenen Pkw anreisen, auf dem Parkplatz standen einige Personenkraftwagen der gehobenen und oberen Klasse. Im Hintergrund sind bereits die ersten Ausstellungsstücke zu sehen.


Die meisten Besucher waren Mitte 1949 finanziell nicht so gut ausgestattet und kamen mit der Bahn. Hierfür wurde am Messegelände ein neuer Bahnhof eingerichtet. Die Verbindung zum Bahnhof TRIXSTADT-Süd stellte ein kleiner Pendelzug von Technikus Express her.


Der Dieseltriebwagen von Technikus Express war einer der herausragenden Züge der Fahrzeugschau. Wie aber passt dieser sehr amerikanisch aussehende Dieseltriebwagen auf eine deutsche Lokomotivausstellung im Spätsommer 1949 ? Die Firma Märklin hatte mit dem bereits im Jahr 1948 vorgestellten Elektrotriebwagen ST 800 und mit der in diesem Jahr 1949 erstmals ausgestellten elektrischen Doppellokomotive DL 800 ebenfalls zwei sehr amerikanisch inspirierte Fahrzeuge im Programm.


Auch im Böttchers Modellbahnen-Welt, Prospekt 68 vom Mai 1949, nimmt das Thema amerikanische Lokomotiven breiten Raum ein. Das Titelblatt zeigt eine nagelneue dreiteilige Diesellokomotive des Typs EMD F7 in den Farben der Burlington. Im Innenteil des Böttcher-Heftes wird über den Dieseltriebwagen von Technikus Express auf drei Seiten berichtet.

Wie erklärt sich diese Häufung von Modellen amerikanischer Züge bei den deutschen Modellbahnherstellern nur vier Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ?

Zum besseren Verständnis ist ein Blick auf die Geschichte nach Kriegsende hilfreich:

Die Amerikaner in Deutschland 1945 – 1949

von der Besatzungsmacht zur Schutzmacht

Die Vereinigten Staaten von Amerika waren der größte Kriegsgegner des Deutschen Reiches. Mit ihrer gewaltigen Rüstungsproduktion konnten die USA in wenigen Jahren eine überwältigende Streitmacht aufbauen, die zusammen mit den anderen alliierten Truppen aus Großbritannien, Frankreich und der Sowjetunion die faschistische Wehrmacht aus den besetzten Ländern Europas zurückdrängte und damit wesentlich zur bedingungslosen Kapitulation der Wehrmacht zum 8. Mai 1945 beitrug.

Die vier genannten Alliierten teilten das Reichsgebiet in den Grenzen von 1937 (abzüglich von Gebietsteilen östlich der Oder-Neiße-Linie) in vier Besatzungszonen auf. Das Stadtgebiet von Berlin wurde ebenfalls in vier Sektoren aufgeteilt. Nach den Erfahrungen des Ersten und des Zweiten Weltkriegs bestand ursprünglich die Absicht der Alliierten, die deutsche Industrie durch Demontagen und Firmenauflösungen so zu schwächen, dass Deutschland nicht mehr in der Lage sein würde, einen weiteren Krieg zu beginnen.

Bald setzte bei den Westalliierten ein Sinneswandel ein. Einerseits fürchtete man, dass eine selbstständige Versorgung der deutschen Bevölkerung nach einer Zerschlagung der deutschen Wirtschaft nicht möglich sein würde und dies auf Dauer erhebliche finanzielle Belastungen durch Versorgungslieferungen für die Siegermächte bedeuten würde. Deshalb wurde mit dem Marshallplan ein Wirtschafts-Wiederaufbauprogramm aufgelegt. Andererseits traten erhebliche Meinungsverschiedenheiten zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion immer stärker zu Tage. Die Sowjetunion hatte im Zweiten Weltkrieg ebenfalls eine große Armee aufgebaut und verfolgte nun zielstrebig die Absicht, ihren Machtbereich auszubauen. Dies wurde von den Westalliierten mit großer Sorge betrachtet. Zum endgültigen Bruch zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion kam es mit der Einführung der D-Mark als Ersatz für die wertlos gewordene Reichsmark in den drei Westzonen Deutschlands am 21. Juni 1948 und in den drei Westsektoren Berlins am 24. Juni 1948.

Am Morgen des 24. Juni 1948 blockierte daraufhin die Sowjetunion die Schienen-, Straßen- und Wasserwege zwischen den drei Westzonen Deutschlands und den drei Westsektoren Berlins. Auch die Stromlieferung vom Kraftwerk Zschornewitz in den Westteil Berlins wurde eingestellt. Die Berliner Blockade dauerte fast ein Jahr. Die Westalliierten reagierten mit der Berliner Luftbrücke, mit der die Versorgung der Bevölkerung in den Westsektoren nach großen Anlaufschwierigkeiten aufrecht erhalten werden konnte. Die größte Tagesleistung der Luftbrücke wurde am 15. April 1949 mit 1.398 Flügen und 12.849 Tonnen erreicht. rd. Am 12. Mai 1949 endete die Berliner Blockade und damit die erste Konfrontation im Kalten Krieg zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion.

Mit der Luftbrücke änderte sich das Bild der Westalliierten, besonders der USA, aus Sicht der westdeutschen und besonders der westberliner Bevölkerung. Aus den einstigen Kriegsgegnern und Besatzern waren Schutzmächte geworden, die einen gewaltigen Aufwand trieben, um die sowjetische Blockade niederzuringen und nun von der Bevölkerung begeistert gefeiert wurden.

Der amerikanische Einfluss im deutschen Alltagsleben nahm in den Folgejahren immer weiter zu und damit auch das Interesse an amerikanischen Produkten.


Der Dieseltriebwagen von Technikus Express wurde im Westteil Berlins während der Blockade durch die Sowjetunion 1948/49 entwickelt. Der elektrische Triebwagen ST 800 von Märklin (Firmensitz Göppingen, US-Zone) wurde bereits im Jahr 1948 vorgestellt. Die Zuspitzung des Ost-West-Konfliktes zwischen den Westalliierten und der Sowjetunion ab Juni 1948 führte bei den Modellbahnherstellern zur Einführung amerikanischer Modelle. Einerseits stieg das Ansehen in der westdeutschen Bevölkerung für amerikanische Produkte, andererseits erhofften sich die deutschen Modellbahn­hersteller aber auch Absatzmöglichkeiten in den USA.

Soweit die Abfolge der bekannten historischen Entwicklung. Aber steckt noch mehr dahinter ?


Alliierter Korridorverkehr Berlin – Hannover
– eine historische Fiktion aus der Sicht Mitte 1949 (kursiv) –

Die Unterbrechung der Verkehrsverbindungen zwischen den damaligen Westsektoren Berlins und den Westzonen Deutschlands vom 24. Juni 1948 bis zum 12. Mai 1949 führte bereits im Sommer 1948 zu ersten Überlegungen, eine freie und unbehinderte Schienenstrecke unter der Aufsicht der Westalliierten einzurichten. Es konnte zwar im Frühjahr 1949 nachgewiesen werden, dass eine dauerhafte Versorgung der Westsektoren Berlins aus der Luft mit Tagesleistungen bis zu 12.000 Tonnen und mehr möglich war. Langfristig waren aber die hohen Kosten der Luftbrücke nicht politisch vertretbar. Aus diesem Grund sollte auf der Fernstrecke Berlin Lehrter Bahnhof – Staaken – Oebisfelde – Lehrte – Hannover, die weitgehend durch dünn besiedeltes Gebiet der Ostzone führte, ein freier Korridorverkehr unter westalliierter Kontrolle eingerichtet werden. Im Süden der Stadt Stendal sollte eine Ortsumgehungsstrecke gebaut werden; die ohnehin durch den Krieg beschädigte Elbbrücke bei Hämmerten sollte durch einen Neubau für die größeren Achslasten, Zuggewichte und Lichtraumprofile des Korridorverkehrs ertüchtigt werden. Die Gesamtlänge der auszubauenden Strecke betrug 258 km, davon rd. 150 km auf dem Gebiet der Ostzone.

Ausbau, Unterhalt und Betrieb dieser zweigleisigen Korridorstrecke sollten an ein amerikanisch-britisches Unternehmen vergeben werden, das ähnlich wie die Fluggesellschaften im Berlinverkehr unter der Rechtshoheit der Alliierten agieren sollte. Hierfür war die Bereitstellung von ERP-Finanzmitteln aus dem Marshallplan vorgesehen. Die Strecke sollte nach ersten Ansätzen auf eine Achslast von 30 Tonnen und eine Höchstgeschwindigkeit von zunächst 160 km/h, später 200 km/h ausgebaut werden. Alle Bahnübergänge sollten durch Brücken oder Unterführungen ersetzt werden. Damit wären im Personenzugverkehr Reisezeiten von zunächst 140 min bzw. später 120 min zwischen Berlin und Hannover möglich gewesen. Die hohen Achslasten und die Einführung der automatischen Mittelpufferkupplung nach amerikanischem Vorbild hätten schwere und lange Güterzüge mit bis zu 8.000 Tonnen Zuggewicht und rd. 5.000 Tonnen Ladungsgewicht ermöglicht, um insbesondere Brennstoffe und andere Massengüter gebündelt in den Westteil Berlins bringen zu können. Stückgüter sollten aber weiterhin in schweren vierachsigen Güterwagen der UIC-Bauart transportiert werden, damit auch eine Weiterführung im übrigen westdeutschen und westeuropäischen sowie im Berliner Eisenbahnnetz möglich sein würde. Verglichen mit der Luftbrücke wäre eine gewaltige Steigerung der Transportleistungen möglich gewesen. Bereits mit 3 überlangen Güterzügen hätte man die Tagesleistung der Luftbrücke erreichen können.

Während der Konzepterstellung dieses Korridorverkehrs kam man von Güterwagen nach amerikanischen Standards wieder ab, da der Aufwand für den Ausbau der Anschlussstrecken zu groß geworden wäre und bereits mit 20 Tonnen Achslast ausreichende Transportmengen befördert werden konnten. Auch die ursprünglich angedachte Höchstgeschwindigkeit von 160 bzw. 200 km/h im Personenverkehr wurde nicht weiter verfolgt und auf 140 km/h reduziert, weil ansonsten beim Mischverkehr mit den schweren Güterzügen die Streckendurchlassfähigkeit ungünstig beeinflusst worden wäre und zusätzliche Ausweichbahnhöfe im Bereich des Korridors notwendig geworden wären.

Für den Betrieb des Korridorverkehrs hatten sich drei Firmenkonsortien beworben. Eine Unternehmensgruppe, die von großen Mineralölkonzernen finanziert wurde, favorisierte den Einsatz von neu entwickelten dieselelektrischen Schnelltriebwagen und von schweren dieselelektrischen Güterzuglokomotiven amerikanischer Bauart. Eine zweite Unternehmensgruppe plante eine Elektrifizierung der Strecke. Eine dritte Unternehmensgruppe setzte auf leistungsfähige Dampf­lokomotiven neuester amerikanischer Bauart, konnte aber bislang noch keine Finanzierung sicherstellen.


Blick von der Seite auf den Triebkopf des Schnelltriebwagen Technikus Express mit den beiden dreiachsigen Drehgestellen (Archivbild einer Testfahrt vom Dezember 1948)

Das Diesellokomotiv-Konsortium ließ den Technikus Express-Schnelltriebwagen im Borsig-Werk in Berlin-Tegel unter Führung des amerikanischen Lokomotivbauers EMD entwickeln und zwei Züge mit unterschiedlicher Motorenausstattung bauen. Triebkopf und Wagen waren in selbstragender Bauweise konstruiert. Ein sechsachsiger Triebkopf erhielt zwei bewährte Zwölfzylinder-EMD 12-567A-Dieselmotoren mit einer Gesamtleistung von 2.000 PS, die auch in den amerikanischen Schnellzuglokomotiven des Typs EMD E7 zum Einsatz kamen. Hiermit waren aber nur Geschwindigkeiten von max. 130 km/h erreichbar. Der andere Triebkopf erhielt einen aufgeladenen Zwanzigzylinder-V-Motor MB 518 von Daimler Benz mit einer Leistung von 2.500 PS, der bereits in Schnellbooten erfolgreich eingesetzt wurde und die geforderte Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h erreichen konnte.

Die später sehr bekannten Napier Deltic Gegenkolbenmotoren standen 1949 noch nicht zur Verfügung; sie wurden erst ab 1950 erprobt und kamen zunächst in britischen Schnellbooten und ab 1955 in den britischen Diesellokomotive des Typs Class 55 (auch verkürzt unter “Deltic” bekannt) erfolgreich zum Einsatz.


Das Fleischmann-Modell der EMD F7 A-Unit in den Farben der Burlington. Das Vorbild wurde ab 1949 ausgeliefert (das Fleischmann-Modell kam allerdings erst 1960 auf den Markt und hatte bereits ein Kunststoffgehäuse). Die EMD F7-Lokomotiven waren mit einem 16 Zylinder EMD 16-567B Dieselmotor mit einer Leistung von rd. 1.500 PS ausgestattet. Die EMD F7 konnten mit führerstandslosen Motoreinheiten (B-Units) ergänzt werden und waren für eine Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h ausgelegt.

Der Güterverkehr auf der Korridorstrecke Berlin – Hannover sollte nach den Plänen des Diesellokomotiv-Konsortiums von den ebenfalls im Jahr 1949 vorgestellten vierachsigen Diesellokomotiven des Typs EMD F7 übernommen werden.


Auch die englische Firma TRIX TWIN ließ sich von den amerikanischen EMD F7 Lokomotiven inspirieren, als sie 1954 den Prototyp des Meteor-Triebwagen vorstellte (Archivbild aus dem TRIX Museum von David O’Brien).


Die Serienausführung des TRIX TWIN Meteors aus dem Jahr 1955 wurde noch deutlicher an die EMD F7 Lokomotiven angelehnt (Archivbild aus dem TRIX Museum von David O’Brien).


Mit der Aufhebung der Berlin-Blockade im Mai 1949 wurden zwischen den Alliierten Vereinbarungen über die Sicherung der Zugangswege in den Westteil Berlins getroffen. Der beabsichtigte Korridorverkehr Berlin – Hannover unter westalliierter Kontrolle wurde nicht eingerichtet, ebenso erfolgten keine Arbeiten zum Ausbau dieser Strecke. Auch die drei Firmenkonsortien wurden bald aufgelöst.

Erst nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Teilstaaten konnte der Ausbau der Lehrter Bahn begonnen werden. Im Jahr 1998, knapp 50 Jahre nach der Vorstellung des Technikus Express wurde auf der Lehrter Bahn der ICE-Schnellfahrbetrieb mit Geschwindigkeiten bis zu 250 km/h eröffnet. Heute beträgt die ICE-Fahrzeit zwischen Berlin Hbf und Hannover Hbf rd. 100 min.

Die dieselelektrischen Technikus-Dieseltriebwagen wurden noch bis 1950 untersucht und auf Testfahrten erprobt. Aufgrund des hohen Kraftstoffverbrauchs wurden sie aber nicht im Regelbetrieb eingesetzt. Sie wurden bald abgestellt und später zerlegt. Die gewonnenen Erfahrungen flossen in die Entwicklung der dieselhydraulischen Schnelltriebwagen VT 08 (1952) und VT 11.5 (1957) der Deutschen Bundesbahn ein.


Die NoHAB-Lokomotive in den Farben der DSB – Dänischen Staatsbahn – von Piko. Das Vorbild wurde aber erst 1954 an die DSB ausgeliefert und passt streng genommen noch nicht in diese Ausstellung des Jahres 1949. Das Piko-Modell mit Kunststoffgehäuse und Gummiringantrieb der belgischen Lokomotive (ähnlich der NoHAB) und andere NoHAB-Lackierungsvarianten folgten ab dem Jahr 1960.


Die Planungen für die Korridorstrecke Berlin – Hannover aus den Jahren 1948/49 waren für den amerikanischen Lokomotivhersteller EMD der Anlass, in Europa Fuß zu fassen, und andere Absatzmöglichkeiten zu entwickeln.

Die für den amerikanischen Eisenbahnverkehr entwickelten Diesellokomotiven der Typen EMD E7 und EMD F7 konnten aufgrund der größeren Lichtraumprofile und der höheren Achslasten nicht auf den normalen europäischen Eisenbahnen eingesetzt werden. Deshalb erhielt der schwedische Maschinen- und Lokbauer „Nydqvist och Holm AB“ (NoHAB) noch im Jahr 1949 Lizenzen zum Bau von EMD-Dieselloks für die europäischen Eisenbahnstrecken unter Beachtung der kontinentaleuropäischen UIC-Standards. Diese Diesellokomotiven erhielten zwei Endführerstände und waren an die europäischen Anforderungen angepasst. Ab 1954 wurden u.a. die Staatsbahnen in Dänemark, Norwegen, Schweden und Ungarn mit NoHAB-Lokomotiven beliefert. Die belgische Staatsbahn erhielt ähnliche Lokomotiven des belgischen Hersteller Anglo-Franco-Belge (AFB), die weitgehend den NoHAB-Lokomotiven entsprachen.


Märklin stellte im März 1949 erstmalig die schwere elektrische Doppellokomotive DL 800 in olivgrüner Lackierung vor. Im Bild links außerdem eine neue Variante des elektrischen Schnelltriebwagens ST 800 in beige-roter Lackierung und mit neuen Antriebswellen (laut Koll und den Märklin-Nachtragskatalogen von 1948 gab es auch eine einfarbige Version, es sind aber bislang keine Bilder bekannt). Die Frontpartie der Doppellokomotive DL 800 und des Schnelltriebwagen ST 800 erinnern sehr an die Gestaltung der amerikanischen Diesellokomotive des Typs ALCO PA.

Die Modelleisenbahnfirmen TRIX (Nürnberg) und Märklin (Göppingen) befanden sich nach Kriegsende in der amerikanischen Besatzungszone. Da beide Firmen während der Kriegsjahre Rüstungsgüter produzieren mussten, standen sie nun unter besonderer alliierter Kontrolle. Die Alliierten steuerten Produktion und Warenabsatz sowie die Zuweisung von Material, Maschinen und Arbeitskräften. Märklin konnte bereits kurz nach Kriegsende wieder Modellbahnen produzieren. Die Waren gelangten jedoch noch nicht in den deutschen Handel, sondern in den Export und in die sogenannten PX-Läden (Post Exchange Stores) auf den amerikanischen Stützpunkten. Die Märklin-Modelle im amerikanischen Stil dürften sich in den PX-Läden recht gut verkauft haben.

Im Nachtrag 1 zum Katalog D47 (von 07.1948) und im Katalog D49 (von 05.1949) schreibt Märklin:

“Der schnellste Märklin-Stromlinienzug Spur 00”

“Mit 200 Stundenkilometern Höchstgeschwindigkeit flitzen Diesel-Stromlinien-Expreßzüge durch die Landschaft. Spielend werden recht beträchtliche Steigungen überwunden. Die Dieselmotoren entwickeln insgesamt 5000-6000 PS. Der Stromlinien-Expreß ist die neueste und reifste Schöpfung auf dem Gebiet der Verkehrstechnik.

Auch der hier abgebildete Märklin Schnelltriebwagenzug ist in Anlehnung an das große Vorbild sehr gelenkig gebaut und durchfährt trotz seiner Länge von 51 cm mühelos Gleise mit dem normalen Krümmungshalbmesser. Die Ausführung mit Jacobs-Drehgestellen in Verbindung mit Faltenbälgen gibt dem Zug auch beim Kurvenfahren ein schnittiges Aussehen. Die einfach konstruierten Kupplungen bieten die Möglichkeit, den Zug ST 800 um 2 – 3 Mittelwagen (ST 800 M) zu verlängern.”


Luftbild des Schnelltriebwagen ST 800 von Märklin (Variante 1949).


Das Elektrolokomotiv-Konsortium für den Korridorverkehr wurde vom amerikanischen Elektrokonzern GE General Electric Company geführt, der eng mit dem Lokomotivhersteller ALCO American Locomotive Company verbunden war. Das Konsortium plante den Bau eines neuen Bahnstromkraftwerks im Helmstedter Braunkohlerevier. Das Konsortium prüfte mehrere Bahnstromsysteme, bis man sich schließlich für den mitteleuropäischen Standard mit 15.000 V und 16 2/3 Hz entschied. General Electric verfügte zwar über keine Erfahrungen mit diesem Bahnstromsystem, wollte aber ebenfalls vermeiden, dass der Einsatz der Züge auf den reinen Korridorverkehr Berlin – Hannover beschränkt blieb. Zu diesem Zeitpunkt existierten jedoch weder in Berlin noch im Raum Hannover elektrifizierte Fernstrecken. Erst im Jahr 1963 erreichte der Fahrdraht von Süden kommend Hannover. Die wirtschaftlichen Erfolgsaussichten dieses Konsortiums für einen gewinnorientierten Bahnbetrieb waren somit als eher niedrig einzuordnen.


Auf der Fahrzeugschau erregte unter der Flagge “Project CV” eine große 2C2-Lokomotive amerikanischer Bauart mit Stromlinienverkleidung besonderes Aufsehen. Die Hudson-Maschine des Typs J-1e basiert auf einer Entwicklung von ALCO aus dem Jahr 1931. Die Hudson Nr. 5344 der NYC – New York Central erhielt 1934 eine von Carl Kantola entworfene und im Windkanal getestete Stromlinienverkleidung und wurde ab 1935 eingesetzt. Die 5344 der NYC gilt als erste amerikanische Stromliniendampflok.

Eigentlich wurde das Vorbild im Jahr 1937 erneut umgebaut und mit einer von Henry Dreyfuss gestalteten neuen Stromlinienverkleidung ausgestattet. Wie diese erste Version der Stromlinienlokomotive auf die Lokomotivausstellung des Jahres 1949 gelangte, konnte noch nicht ergründet werden. Auf der Messe verbreiteten sich Gerüchte, dass eine andere Lokomotive mit der bekannten Stromlinienverkleidung des Jahres 1934 ausgestattet wurde.

Mehr über die Geschichte des Vorbildes dieser beeindruckenden Lokomotive gibt auf der Internetseite von www.dieselpunks.org.


Zum großem Zelt des Project CV hatten nur ausgewählte Besucher Zugang. Die Hostessen achteten streng darauf, dass nur Besucher mit Einladung Zutritt erhielten. Ob sich darin eine neu konstruierte Hochleistungsdampflokomotive verbarg oder die Investoren auf andere Weise auf die Finanzierung des Projektes eingestimmt werden sollten, konnte ebenfalls nicht ermittelt werden.

Das Dampflokomotiv-Konsortium plante leistungsfähige Dampflokomotiven neuester amerikanischer Bauart für den alliierten Korridorverkehr Berlin – Hannover zu entwickeln. Zu diesem Zweck wurde unter dem Namen Project CV eine Werbeveranstaltung auf der Fahrzeugschau durchgeführt. Letzlich konnte aber offenbar keine ausreichende Finanzierung für dieses Projekt gesichert werden, da keine weiteren Aktivitäten dieses Konsortiums bekannt wurden.


Konventionell ging es bei den anderen Lokomotivherstellern zu. TRIX EXPRESS stellte eine neue Version der 20/59 Superautomatik Schnellzuglokomotive vor. Diese Nachkriegs-Version hatte neue schlanke Puffer und dünnere Achsen erhalten. Leider standen ständig andere Messebesucher im Bild. Außerdem erschien der erste TRIX EXPRESS Nachkriegskatalog, in dem der größte Teil des Vorkriegssortimentes bereits wieder enthalten war. Lediglich die kurzen Güterwagen wurden nicht mehr produziert.


Auch bei Schicht und Märklin gab es Lokomotiven bekannter Bauform: links die Schicht 03 mit Blechgehäuse und rechts die Märklin HR 800. Die Schicht-Lok ist eindeutig die höchste Lok dieser Klasse.


Die leichte Schnellzuglokomotive 18 1001 als Metall-Eigenbau bislang unbekannter Herkunft; vermutlich war eine Lokomotivfabrik im Südosten Sachsens im Verbund der LOWA-Betriebe an der Herstellung beteiligt.


Der VEB LOWA stellte mit der 18 1001 eine leichte Schnellzuglok mit der Achsfolge 2C1 und einem dreiachsigen Tender vor. Diese Westentaschen-Pazifik ist zwar hinsichtlich der Bremsanlage für eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h zugelassen, um die traditionsreiche Baureihenbezeichnung 18.10 erneut belegen zu können (die beiden Turbinen-Versuchslokomotiven von Krupp und Maffei wurden bereits 1939 und 1944 ausgemustert). Tatsächlich ist sie aber mit ihrem Kuppelraddurchmesser von 1.600 mm nur für eine Geschwindigkeit von 90 km/h ausgelegt.

Hintergrund dieser Konstruktion waren die Anpassungen im Schienennetz und die neuen Überlegungen zur Lenkung der Reisendenströme auf dem Gebiet der (erst am 7. Oktober 1949 gegründeten) DDR. Nach dem Abbau der in die Sowjetunion transportierten zweiten Streckengleise sollte die Höchstgeschwindigkeit im Schnellzugverkehr grundsätzlich auf maximal 90 km/h begrenzt werden, um die Streckendurchlassfähigkeit zugunsten der Güterzüge zu optimieren. Außerdem sollten die Bürger nicht mehr so viel reisen, sondern lieber in der Nähe der Arbeitsplätze verbleiben und die Produktivität erhöhen. Aufgefundene Geheimpapiere belegten, dass ab dem Fahrplanwechsel Dezember 1949 der D-Zug-Zuschlag drastisch angehoben und eine grundsätzliche Reservierungspflicht für D-Züge eingeführt werden sollten. In diesem Zusammenhang war auch eine deutliche Verkürzung der Zuglängen der wenigen verbliebenen D-Zug-Verbindungen geplant. Die bisherigen Schnellzuglokomotiven der BR 01 und BR 03 waren für das neue Beförderungskonzept überdimensioniert und unwirtschaftlich. Sie sollten daher mittelfristig durch die leichten Schnellzuglokomotiven der BR 18.10 ersetzt werden. Bei den Erprobungsfahrten zeigte sich jedoch, dass die Reibungslast der sechsachsigen Maschine auf den Strecken südlich von Leipzig trotz der reduzierten Zuglasten nicht ausreichte, um Verspätungen ausgleichen zu können. Auch Versuche mit Kohlenstaubfeuerung in den Jahren 1952/53 konnten nicht überzeugen. Die 18 1001 wurde schließlich im Jahr 1954 ausgemustert und beendete ihren Lebenslauf ohne ihre stolzen Windleitbleche als stationärer Dampferzeuger in einer Seifenfabrik. Zum Schluß wurde sie auch noch der Nachlaufachse beraubt, damit der Aschkasten besser gereinigt werden konnte.

Der Mangel an modernen Personenzuglokomotiven der mittleren Leistungsklasse führte in der DDR ab 1954 zur Weiterentwicklung einer fünfachsigen BR 23.10 mit der Achsfolge 1C1 (aufbauend auf zwei Baumustermaschinen aus dem Jahr 1941) und zur Neukonstruktion einer BR 25.10 mit der Achsfolge 1D. Die BR 23.10 konnte sich letztlich durchsetzen und wurde ab 1955 in einer Stückzahl von 113 Maschinen gebaut. Die zwei Vorserienmaschinen der BR 25.10 konnten ebenfalls nicht überzeugen und wurden nach wenigen Jahren abgestellt und ausgemustert.


Zu einer zünftigen Fahrzeugausstellung gehören Prospektsammler, Photographen und Getränke- und Bratwurstverkäufer. Der Getränkeverkauf erfolgte improvisiert von der Ladefläche eines LKWs herab. Passend zum Schwerpunkt dieser Ausstellung wurde eine braune Brause eines amerikanischen Konzerns verkauft.


Hinweis für die Leser: Die kursiven gedruckten Ausführungen zum “Korridorverkehr Berlin – Hannover” und zur “leichten Schnellzuglokomotive 18 1001” sind als historische Fiktion zu verstehen. Die Schilderungen sind natürlich nicht vollkommen aus der Luft gegriffen. An der einen oder anderen Stelle wurden die tatsächlichen Zusammenhänge jedoch weiterentwickelt und zugespitzt. Da sind zum Teil noch nicht mal begründete Vermutungen, sondern sogar vollkommen frei erfundene Thesen niedergeschrieben worden. Aber wer weiß, ein Körnchen Wahrheit steckt auch in diesen Übertreibungen und die Geschichte hätte sich durchaus so weiterentwickeln können. Viel Vergnügen beim Studieren dieser historischen Fiktion.


So, und nun geht es zu den weiteren Themen des Stammtischs.


Ein Besucher unserer Ausstellung am 04.12.2011 Historische Modellbahnen in der Lindenkirchengemeinde fragte uns, ob er mal seine gerade erworbene Fleischmann Spur 0 Blechbahn aufbauen könne. Selbststverständlich, sehr gerne, hier ist ein erster Anfang. Wir können uns bereits auf noch mehr Fleischmann Spur 0 auf dem Modellbahntag der GHO am 04.02.2012 freuen.


In die Kategorie Weihnachten fällt diese sehr gut erhaltene schwedische Elektrolok der Baureihe Da der SJ. Das Vorbild wurde von 1953-1960 gebaut. Das Fleischmann-Modell besitzt die Kat.-Nr. 1333.


Eher selten sieht man den Kibri Übergang mit Lampe 0/61/2 (1938-1940). Im Hintergrund ein komplettes Original, vorn ein Fragment, das kürzlich in einem Blechteilekonvolut gefunden wurde. Das Fragment muss natürlich wieder ergänzt werden.


Ein Blick von oben auf die Rampen des Kibri Übergangs mit Lampe 0/61/2


Nachtrag: Inzwischen hat die Restaurierung des Übergang-Fragmentes begonnen. Die beiden Holzsockel sind bereits angefertigt.


Auch eher selten ist der Kibri Universal-Tunnel 0/44/3 (1949-1959), obwohl er zehn Jahre lang gebaut wurde. Das Besondere daran ist, dass er sowohl über einem Gleisbogen als auch über einem geraden Gleis aufgestellt werden kann. Leider hat die Landschafts-Modellierung etwas gelitten, wie bei fast allen der wenigen bekannten Exemplare.


Dieser unbekannte Blech-Bahnübergang mit Wärterhaus stammt weder von Kibri, noch von Märklin. Er besitzt aber einen Mechanismus zum Schließen der Schranken, wie ihn Kibri unter einem Reichspatent schützen ließ. Wer könnte der Hersteller sein bzw. wer konnte es sich erlauben, gegen ein angemeldetes Patent zu verstoßen ? Vielleicht muss auch hier die Lösung in der Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gesucht werden, vielleicht sogar in der damaligen sowjetisch besetzten Zone, als Patentverstöße noch nicht verfolgt werden konnten.


Hier ist noch ein Bild auf die Unterseite des unbekannten Blech-Bahnübergangs. Man kann die Nummern 25/1930 und 1244/ erkennen.


Als Buchtipp für Freunde alter Modellbahnen sei “Hornby Dublo Trains 1938-1964” von Michael Foster vorgestellt. Es ist neben der History of TRIX von Tony Matthewman ein weiteres sehr empfehlenswertes Werk mit 400 prall gefüllten Seiten aus dem bekannten Verlag New Cavendish Books.


Der Bahnhof Zoo der großen Modul-Anlage der GHO – Gustav-Heinemann-Oberschule mit dem Befehlsstellwerk.


Ein Blick in die Abstellgruppe des S-Bahn-Betriebswerk der großen Modul-Anlage der GHO.



Unsere nächste Ausstellung findet bereits am Sa 04.02.2012 von 10:00 – 18:00 Uhr erneut in der Gustav-Heinemann-Oberschule statt. Anlass ist der Modellbahntag der GHO, mit dem der 30. Geburtstag der Modellbahn AG gefeiert werden soll. Es werden rd. 10-12 Anlagen zu sehen sein, darunter auch einige bereits bekannte Anlagen aus der Ausstellung in der Lindenkirchengemeinde, aber auch viele neuen Themen.



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Adventsmarkt GHO 23.11.2011

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Bericht und Bilder Dieter Weißbach


Zum Adventsmarkt der Gustav-Heinemann-Oberschule hatten wir unsere TRIX EXPRESS-Multifunktionsanlage weihnachtlich gestaltet. Auf den Advents- und Weihnachtsmärkten steht üblicherweise die Kinderbespaßung mit der Fahrrad-Dynamo-betriebenen Anlage im Vordergrund.


Mithilfe der Fahrraddynamos werden die Lokomotiven angetrieben.


Gelegentlich, wie auch hier Gert und Eckhard, treten unsere Stammtischfreunde zum Belastungs-EKG an. Einer dieser Hometrainer könnte etwas größer sein.


Diesmal hatten sich die Akzente gegenüber einem normalen Adventsmarkt aber etwas verschoben. Ein genauer Blick auf die Fahrzeuge lohnt sich.


Eine alte rote Elektrolok von TRIX EXPRESS, ein zweiteiliger Triebwagen von Distler und ein eigenartiger langer Dieseltriebzug vor dem Gasolin-Tanklager dürften dem geneigtem Betrachter auffallen.


Hier ist der lange Dieseltriebzug nochmal in Großaufnahme. Er hört auf dem Namen Technikus Express und wurde 1948/49 in dem durch die Berlin-Blockade von Westdeutschland abgeschnittenen Westteil Berlins von der Firma Theodor Wolf gebaut. Diesen Triebzug kennt man eigentlich meist nur von schwarz-weiß Bildern aus den alten Böttcher-Heften (Modellbahnen Welt). Hier ist mal ein Farbbild aus dem Abstellbahnhof von TRIXSTADT-SÜD.


Der Technikus Express ist ein schweres Stück Modellbahngeschichte für das Dreischienensystem – der sechsachsige Triebkopf besitzt zwei stehende Motoren und ein großes Bleigewicht.


Blick auf ein Motordrehgestell des Technikus Express von unten. Der stehende Motor treibt jeweils die Mittelachse mit einer Schnecke an. Zur Stromabnahme von der Mittelschiene dient ein Rollenstromabnehmer.


Mehr zum Technikus Express gibt es auf der Webseite von Uwe Petzold: Technikus Express oder in einem Forumbeitrag zum Technikus Express.


Ein Blick in den anderen Teil Deutschlands fast zur selben Zeit. Während im blockierten Westteil Berlins der schwergewichtige Technikus Express gebaut wurde, wurden im Osten Deutschlands ab 1946 Wagenbausätze aus bedruckten Papier angeboten. Dieser Mitropa-Speisewagen entstand aus einem Papierbausatz von Hoffmann´s Eisenbahnwerkstatt aus Mylau/Vogtland. Auch hierzu gibt es weitere Informationen auf der Webseite von Uwe Petzold: Hoffmann´s Eisenbahnwerkstatt.


Aus den Jahren 1951/52 stammt die seltene rote Ausführung der TRIX EXPRESS 20/55, mit der Gert seine Sammlung ergänzte.


Auf derartigen Veranstaltungen kommt es immer wieder zu Überraschungen für Altmetallsammler. Florian examiniert hier, aufmerksam von Gert und Eckhard assistiert, ein TRIX EXPRESS Vorkriegs-Konvolut, das ein älterer Herr zu uns brachte.


In der Mitte des Saales ist nun wieder die große Modulanlage der Schüler-AG der Gustav-Heinemann-Oberschule mit dem Thema “Rund um den Bahnhof Zoo” aufgebaut.


Ein Blick auf die neue, im Aufbau befindliche Straßenbahnanlage der Schüler-AG der Gustav-Heinemann-Oberschule.


Heute waren bislang noch keine englischen Fahrzeuge zu sehen. Deshalb kommt hier zunächst der TRIX TWIN Vorkriegs-Tankwagen in UD-Ausführung (United Dairies – ein ehemaliges britisches Unternehmen zur Verarbeitung und zum Vertrieb von Milch und Molkereiprodukten). Dieser Tankwagen hat bereits einen Tankdeckel aus Guss.


Ein weiterer TRIX TWIN Vorkriegs-Tankwagen in der Ausführung der Shell Lubricating Oil (Schmieröl), hier mit dem älteren Tankdeckel aus gepresstem Blech.


Und dann brachte ein weiterer älterer Herr noch diesen alten Karton vorbei. Aber das ist eine andere Geschichte …


Nun freuen wir aber erstmal auf die nächsten beiden Veranstaltungen in Berlin:

  • Samstag 03.12.2011 mit zwei TRIX EXPRESS- und einer Spur 1-Tinplate-Anlage auf dem Weihnachtsmarkt der Lindenkirchengemeinde
  • Sonntag 04.12.2011 Historische Modellbahnausstellung mit zwölf Anlagen im großen Saal der Lindenkirchengemeinde



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TRIX EXPRESS Gleisplan-Gestaltung

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Wer will angesichts dieses Bildes noch behaupten, dass der Mittelleiter von TRIX EXPRESS vorbildwidrig sei ? Eine Weiche am Bahnhof Queens Park (Bakerloo line) der London Underground. Hier gibt es sogar ein Vierschienengleis: Zwei Fahrschienen, eine Stromschiene in Mittellage und eine weitere Stromschiene in Außenlage (links oder rechts bzw. im Weichenbereich beidseitig).


Ein recht vollgepackter Gleisplan mit TRIX EXPRESS Bakelitgleisen eines wohlbekannten Modellbahnfreundes; so sahen viele Modelleisenbahnen Anfang der 1950er Jahre aus. Die Anlage hat die Außenmaße 260 x 115 cm.



1. Das TRIX EXPRESS Bakelitgleissystem

Das TRIX EXPRESS-Bakelitgleissystem wurde erstmalig zur TRIX EXPRESS-Markteinführung auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1935 vorgestellt und bis 1957 in den Katalogen angeboten. Auch in der Preisliste von 1958 wird es noch gelistet.


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1.1 Der Werkstoff Bakelit und Kennzeichnung durch die Presswerke

Eine wichtige Neuerung zeichnete das TRIX EXPRESS-Gleissystem 1935 aus: Der Böschungskörper war nicht mehr aus Blech, sondern aus dem Werkstoff Bakelit gefertigt. Da Bakelit nicht elektrisch leitet, konnte der TRIX EXPRESS-Gleiskörper drei voneinander isolierte Schienen aus gebogenen und vernickelten Weißblech aufnehmen. Dies war die Voraussetzung für den unabhängigen Zweizugbetrieb auf einem Gleis.

Bakelit ist ein duroplastischer Kunststoff auf der Basis von Phenolharz, der ab 1910 von der Bakelite GmbH in Erkner bei Berlin für viele Produkte verwendet wurde. Nach Auslaufen des “Druck-Wärme”-Patents im Jahr 1927 entstanden in Deutschland mehrere Hundert Presswerke und Hersteller von Phenolharzpressmassen.

Die wichtigsten Bakelit-Presswerke ließen ihre Produkte vom Materialprüfungsamt auf die Einhaltung von Qualitätsstandards untersuchen. Damit die Hersteller der Bakeliterzeugnisse eindeutig identifiziert werden konnten, wurden entsprechende Kennziffern oder -zeichen vereinbart. Eine Liste der Presswerk-Codes Stand 1938 ist auf der Internetseite www.radiomuseum.org eingestellt.

Die Bakelit-Böschungskörper der TRIX EXPRESS-Gleise wurden meist von der PAG Presswerk-AG in Essen (Presswerk-Code 45) gefertigt und zugeliefert. Der Code 45 und die Marke PAG finden sich auf den in größeren Stückzahlen produzierten Böschungskörpern für die Volle Gebogene, die Volle Gerade sowie für die linke und rechte Weiche. Bei diesen Böschungskörpern sind normalerweise keine TRIX-Katalognummern eingepresst, weil auf diesen Böschungen unterschiedliche Gleisvarianten montiert wurden. Nur bei ganz frühen Vollen Geraden, Vollen Gebogenen und Halben Gebogenen aus dem Jahr 1935 wurden Prägungen mit der Katalognummer 20/1 gefunden (die aber nur bei der Vollen Geraden passt); diese Prägungen wurde recht schnell aus den Pressformen entfernt.

Die Böschungskörper der Presswerk AG Essen tragen zusätzlich interne Produktionsnummern: 1354 auf der “Vollen Geraden” und 1355 auf der “Vollen Gebogenen”. Diese Nummern wurden bereits ab 1935 verwendet und sind auch noch auf Nachkriegsschienen zu finden. Weiterhin tragen die Böschungskörper eine wechselnde Zusatznummer (bislang nur einstellig bekannt), mit der vermutlich die einzelnen Pressformen gekennzeichnet wurden, um schadhafte Formen schneller auffinden zu können.

Die Böschungskörper für die nur in geringer Auflage produzierten Viertel-Geraden und Halben Gebogenen tragen meist den Presswerk-Code 79, dies deutet auf das Presswerk Linden und Co, Lüdenscheid hin. Deutlich seltener sind diese kleinen Böschungskörper mit dem Presswerk-Code 45 der PAG Essen. Bei den Böschungskörpern der kurzen Gleise sind auch meist die TRIX-Katalognummern 20/3 und 20/5 eingepresst, weil es hiervon keine anderen Gleisvarianten wie z.B. Anschlussgleise gab.

Die Böschungskörper der letzten Jahre sind durch eine gröbere (stärker herausgearbeitete) Schotterkörnung zu erkennen.


1.2 Gleiselemente und Geometrie des TRIX EXPRESS Bakelitgleissystems

Das TRIX EXPRESS Bakelitgleissystem kommt mit relativ wenigen Grundelementen aus: Volle Gerade, Viertel Gerade, Volle Gebogene, Halbe Gebogene. Hinzu kommen noch ein Weichenpaar und eine Kreuzung. Dennoch kann man bereits sehr vielfältige Bahnanlagen mit diesen Elementen gestalten.

Der Gleisradius wurde mit 34,2 cm (zur Gleismitte) so gewählt, dass die Anlage auf einen Tisch passt: eine Tischbreite von 80 – 85 cm genügt für ein einfaches Gleisoval. Bei einer Tischbreite von 90 – 95 cm kann bereits ein Ausweichgleis eingeplant werden. Die Maße der TRIX EXPRESS-Bakelit-Gleiselemente stimmen exakt mit den Maßen der im Jahr 1922 vorgestellten Bing-Tischbahn-Gleiselemente überein. Kein Zufall, waren doch Stephan Bing und Siegfried Kahn beim Entwurf beider Tischbahnen beteiligt.

Zu beachten ist, dass die Spurweite der TRIX EXPRESS-Bakelit-Gleise nur 16,0 mm beträgt, wie bereits bei den Bing-Tischbahn-Gleisen. Erst bei den TRIX EXPRESS-Pappschwellen-Gleisen wurde die Spurweite im Jahr 1953 auf 16,5 mm erweitert. Dies erklärt, warum der Rollwiderstand von Wagen mit längeren Radständen im Bakelitgleisbogen etwas höher ist.


Die folgende Tabelle enthält die Grundelemente des TRIX EXPRESS Bakelitgleissystems mit den genauen Maßen, wie sie für die Anlagenplanung oder die Definition von Gleisplaner-Bibliotheken benötigt werden.

Katalog-Nummer Bezeichnung Maße, Besonderheiten
20/1 Volle Gerade 183 mm
20/2 (nicht verwendet)
20/3 Viertel-Gerade (annähernd) 47 mm
20/4 Volle Gebogene R 342 mm, 30 Grad
20/5 Halbe Gebogene R 342 mm, 15 Grad
20/9 Kreuzung (spiegelsymetrisch) 183 mm, 30 Grad
20/28/R, 20/7/R, 20/8/R Weiche rechts 183 mm; R 342 mm, 30 Grad
20/28/L, 20/7/L, 20/8/L Weiche links 183 mm; R 342 mm, 30 Grad
445/R TTR-Weiche rechts 136 mm; R 342 mm, 30 Grad
445/L TTR-Weiche links 136 mm; R 342 mm, 30 Grad


Die TRIX EXPRESS-Weichen wurden ab 1935 sowohl mit Handantrieb (20/7) als auch mit elektromagnetischem Antrieb (20/8) produziert. Im Jahr 1938 erhielten die Elektro-Weichen beleuchtete Weichenlaternen (20/28, im Bild links). Die englische Partnerfirma TTR konstruierte nach dem Zweiten Weltkrieg eine besondere Weichenvariante mit verkürztem Stammgleis (445, im Bild oben rechts). Das Stammgleis ist nur 136 mm lang, kann aber mit der Viertel-Geraden (47 mm) auf die volle Länge von 183 mm ergänzt werden.

Neben diesen Grundelementen gibt es einige Spezialgleise, die auf der “Vollen Geraden” basieren. Dazu gehören:

  • 20/11 Anschlussgleis
  • 20/12 Entkupplungsgleis
  • 20/16 Entladegleis (für die TTR-Förderbrücke)
  • 20/13 Trenngleis (mit getrenntem Mittelleiter)
  • 20/205 Gleis mit Prellbock

Auch von der “Vollen Gebogenen” wurden Varianten abgeleitet: das gebogene Anschlussgleis 20/10 und das gebogene Trenngleis 20/14.


1.3 Trassierungsmaße für die Anlagenplanung

Das TRIX EXPRESS Bakelitgleis hat eine Böschungsbreite von 32 mm.

Die Breite des Lichtraumprofils wird bei den Wechselstrom-Lokomotiven durch die Zylinder und die Bürstenkappen bestimmt, die am weitesten nach außen ragen. Die lichte Durchfahrbreite muss in der Geraden mit 50 mm angesetzt werden. Im Gleisbogen muss eine entsprechende Erweiterung eingeplant werden, die von der Länge der Wagen abhängt.

Die Höhe des Lichtraumprofils setzt sich aus der Gleishöhe und der Fahrzeughöhe zusammen. Die Schienenoberkante liegt beim Bakelitgleissystem 13 mm über der Platte. Wenn nur Dampflokomotiven und die ersten Elektro-Lokomotiven 20/55 mit den niedrigen (feststehenden) Stromabnehmern eingesetzt werden sollen, müssen Brücken und Tunnel eine lichte Durchfahrhöhe von mindestens 85 mm (besser 90 mm) über der Platte erhalten. Bei Elektro-Lokomotiven mit funktionsfähiger Oberleitung ist eine größere Durchfahrhöhe vorzusehen, die von der Bauart der Oberleitung und der Pantographen bestimmt wird.

Die Höhe der Bahnsteige sollte 20 – 24 mm betragen (wie beim Holzbahnhof TRIXSTADT), damit die Fahrgäste ohne allzu große Höhenunterschiede in die Wagen einsteigen können.

Der Parallelgleisabstand im Bahnhof, der durch Kombination der Weichen, der Kreuzung oder der “Vollen Gebogenen” ohne Zwischengeraden entsteht, beträgt 91 mm. Mittelbahnsteige zwischen Gleisen in diesem Parallelgleisabstand dürfen eine Breite von maximal 40 mm erhalten. Wenn die Bahnsteige breiter werden sollen, müssen Zwischengeraden eingeplant werden.

Die zulässige Steigung von Gleisstrecken hängt von der Zugkraft der Lokomotiven sowie von Rollwiderstand und Gewicht des Zuges ab. Leichte Lokomotiven mit vernickelten Antriebsrädern ohne Haftreifen haben eine sehr begrenzte Zugkraft; schwere Lokomotiven mit Gussgehäuse und unvernickelten Antriebsrädern hingegen sind deutlich zugkräftiger. Der Rollwiderstand der Wagen kann durch Putzen und leichtem Ölen der Achslager verringert werden. Im TRIX EXPRESS Handbuch 1:90 wird eine maximale Steigung von 1:20 empfohlen, d.h. für eine Höhendifferenz von 10 cm wird eine Rampenlänge von 200 cm benötigt. Es empfiehlt sich, vor dem Bau einer festen Anlage mit Steigungsstrecken ausreichende Versuche mit unterschiedlichen Steigungen zu unternehmen.


1.4 Bakelitgleis-Varianten

Das TRIX EXPRESS-Bakelitgleis wurde auch in Frankreich und in Großbritannien produziert. Die Bakelitkörper waren auf der Unterseite entsprechend gekennzeichnet.


Hier sehen wir die Unterseite der in Frankreich produzierten Bakelitgleise. Der Produktionsort wurde deutlich kenntlich gemacht, es wurden sogar in Frankreich Schutzrechte registriert.


Der Bakelitgleiskörper mit der Katalognummer 25/11 (im Bild wieder unten) unterscheidet sich vom deutschen Vorbild durch ein interessantes Detail: er besitzt eine verstärkte Böschungsflanke. Warum ? Unter der Katalognummer 25/11 wird das Anschlussgleis geführt. Allerdings fehlen hier noch die Bohrungen, die Kontaktbuchsen und die Drahtverbindungen zu den drei Schienen. Bei den deutschen und englischen Anschlussgleisen sind die Böschungsflanken im Bereich der Kontaktbuchsen öfter ausgebrochen; leider hat man die französische Verbesserung nicht aufgegriffen.


Außerdem existieren vom Bakelitgleis einige Varianten, die vermutlich in der Zeit vor, während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg produziert wurden und auf Lieferengpässe bei Materialien, Ersatzfertigungen oder Weiterentwicklungen hindeuten:

  • Böschungskörper aus Vulkanfiber mit nach außen gedrehtem Fuß
  • Böschungskörper aus Bakelit mit Maserung, vermutlich weniger schwarze und dafür andere Farbstoffe dem Phenolharz beigefügt

Gleichartige oder ähnliche Bakelitgleise gab es auch von anderen Modellbahnherstellern.


Vergleich zwischen dem TRIX EXPRESS-Böschungskörper aus Bakelit (links) und dem TRIX EXPRESS-Böschungskörper aus Vulkanfiber (rechts). Es sind bislang Volle Geraden, Viertel-Geraden und Volle Gebogene aus Vulkanfiber bekannt. Hintergrund und Zeitraum dieser Produktionsvariante sind noch nicht ausreichend geklärt. Von einer Sparbauweise kann nicht gesprochen werden, da die Volle Gerade und die Volle Gebogene sogar eine zusätzliche dritte Klammergruppe in Gleismitte erhalten hat. Außerdem war in den Kriegsjahren und den Jahren kurz vor dem Krieg bzw. nach dem Krieg eher das Buntmetall knapp, während die Grundstoffe für Bakelit verfügbar waren. Vielleicht waren die Produktionskosten ausschlaggebend, Vulkanfiber kann deutlich günstiger hergestellt werden als Bakelit. Es wird derzeit vermutet, dass die Vulkanfiber-Variante um 1950 produziert wurde, um eine preiswertere Variante zu erproben.


Es gab tatsächlich die Volle Gebogene aus Vulkanfiber, allerdings wurde sie bislang nur relativ selten gefunden. Mehr zum Werkstoff Vulkanfiber, der in den frühen Nachkriegsjahren als preiswerter Ersatzstoff für Bakelit verwendet wurde, kann man im Wikipedia-Artikel Vulkanfiber nachlesen.

Bakelitgleiskörper mit farbiger Maserung wurden von Botho G. Wagner um 1952 bei Besuchen in der Entwicklungsabteilung der Essener Presswerk-AG beobachtet. Hintergrund war, dass nach modellgetreueren Alternativen für den schwarzen Bakelitgleiskörper gesucht wurde.


Eine Nachahmung des TRIX EXPRESS Bakelitgleises erfolgte 1948/49 als Zweischienengleis für den Technikus Express. Die Gleisverbinder passen nicht zum TRIX EXPRESS Bakelitgleis.

Die Tischbahn PICO Express, die zum Jahresende 1949 in der gerade gegründeten DDR entstand, bekam ebenfalls ein Bakelitgleis, auch hier wurden nur zwei Schienen montiert. Der Gleiskörper war aber für die Montage einer dritten Mittelschiene vorbereitet. Bei den aufgefundenen PICO EXPRESS-Dreischienengleisen konnte jedoch bislang nicht eindeutig nachgewiesen werden, dass es sich um eine Werksproduktion handelt. Die PICO Express-Schienen sind nicht direkt mit den TRIX EXPRESS-Schienen kombinierbar, weil sie andere Gleisverbinder besitzen. Auch die Gleisgeometrie weicht etwas vom TRIX EXPRESS-Vorbild ab.

Für die Tischbahn GEWIS (Tschechoslowakei, ebenfalls um 1949/1950) wurde das TRIX EXPRESS Dreischienen-Bakelitgleis nachgebaut. Dieses Gleis ist mit dem TRIX-Bakelitgleis direkt kombinierbar.



2. Das TRIX EXPRESS Pappschwellengleissystem

Im Jahr 1953 wurde das TRIX EXPRESS-Pappschwellengleis (damals als Modell-Gleis bezeichnet) zeitgleich mit der Einführung der ersten Gleichstromlokomotiven vorgestellt. Die Grundmaße der Gleiselemente entsprechen dem bekannten Bakelitgleissystem, es kamen aber weitere Gleiselemente hinzu (ein zweiter Bogenradius im Parallelgleisabstand von 60 mm, verschiedene kurze Gleiselemente, eine Doppelkreuzungsweiche). Zum Übergang zwischen dem Bakelitgleis und dem Pappschwellengleis wurde das Übergangsgleis 20/15P angeboten, das eine angeschrägte Böschung aus Presspappe (nicht aus Vulkanfiber) erhielt.


Die Gleiselemente des TRIX EXPRESS Pappschwellengleissystems:

Katalog-Nummer Bezeichnung Maße, Besonderheiten
701 Volle Gerade 183 mm
708 Halbe Gerade (annähernd)
703 Viertel-Gerade (annähernd) 49 mm
704 Volle Gebogene R1 R1 342 mm, 30 Grad
702 verkürzte Gebogene R1 R1 342 mm, 24 Grad
706 Ausgleichsstück zur verkürzten Gebogenen R1 R1 342 mm, 6 Grad
724 Volle Gebogene R2 R2 402 mm, 30 Grad
722 verkürzte Gebogene R2 R2 402 mm, 24 Grad
726 Ausgleichsstück zur verkürzten Gebogenen R2 R2 402 mm, 6 Grad
709 Kreuzung (spiegelsymetrisch) 183 mm, 30 Grad
723/R, 727/R, 728/R, 738/R Weiche rechts 183 mm; R1 342 mm, 30 Grad
723/L, 727/L, 728/L, 738/L Weiche links 183 mm; R1 342 mm, 30 Grad
720 Doppelte Kreuzungsweiche 183 mm; R1 342 mm, 30 Grad

Die neuen Weichen (723 und 727 Handbetrieb, 728 elektro-magnetisch mit Beleuchtung) wurden 1953 zunächst mit einem 30 Grad-Bogenabzweig geliefert. damit konnten zwei Parallelgleise im Abstand von 91,8 mm verbunden werden. Bereits ab 1954 wurde der feste Abzweig auf 24 Grad reduziert und ein 6 Grad Ausgleichsstück hinzugefügt, um bei Bedarf auch engere Parallelgleisabstände von 59,2 mm bauen zu können. Ab dem Jahr 1960 wurde die aufwändig konstruierte Doppelte Kreuzungsweiche 720 zum Verkaufspreis von 22,00 DM angeboten (zum Vergleich: ein Paar elektromagnetische Weichen kostete im gleichen Jahr 15,50 DM).

Neben den genannten Standardgleiselementen gab es natürlich auch besondere Varianten wie Anschlussgleise, Prellbockgleise, Trenngleise, Impulskontaktgleise, Entkupplungsgleise und Funkentstörgleise.



3. Gleisplangestaltung

Beispiele für TRIX EXPRESS-Gleispläne sind unter anderem im TRIX EXPRESS Gleisbuch enthalten, das ab 1953 unter der Katalognummer 615 (später 6615) in vielen Auflagen erschien.


3.1 Gleisplangestaltung mit der Schablone

Bereits in den Jahren 1938-1940 hatte sich Ernst Ganzer, der das TRIX EXPRESS-Handbuch 1:90, die TRIX EXPRESS Dienste und viele Katalogtexte schrieb, mit der Frage beschäftigt, wie man maßstäbliche Gleispläne möglichst einfach zeichnen kann. Als Ergebnis entstand mit der TRIX EXPRESS Gleisplan-Schablone ein interessantes aus Pappe gefertigtes Hilfsmittel, das hier in einem eigenem Artikel beschrieben wird.


3.2 Gleisplangestaltung am Computer

Es gibt inzwischen viele Programme, mit denen Gleispläne am Computer gestaltet werden können. Einige dieser Programme können sogar als “Freeware” kostenfrei aus dem Internet heruntergeladen werden. Eins dieser Freeware-Programme ist der Trackplanner von Georg Wächter.


Die Gleispläne auf dieser Seite wurden mit dem Trackplanner nachgebildet.


Beim Trackplanner handelt es sich um eine einfache und schlanke Lösung, die aber bereits die wesentlichsten Anforderungen erfüllt. Gleisplan-Entwürfe lassen sich recht schnell zusammenklicken. Man kann damit seine eigenen Gleiselemente, soweit noch nicht in einer Gleisplanbibliothek vorhanden, schnell definieren. Man stellt schnell fest, ob ein angedachter Gleisplan grundsätzlich “passt” und kann ebenso schnell die Ausmaße (notwendige Plattengröße) ermitteln. Kleinere Ungenauigkeiten können durch eine begrenzte Flexibilität des Gleissystems ausgeglichen werden. Das Programm ist gut für Tischbahnfreunde geeignet, die für die nächste Ausstellung eine Anlage entwerfen wollen.

Wer Interesse an dieser Freeware-Lösung hat, kann sich hier informieren:

Trackplanner-Homepage von Georg Wächter



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